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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Namen.«
    »Das weiß ich nicht genau«, sagte Cate langsam; diese Auskunft überraschte sie. »Ich hatte den Eindruck, dass Mr Layton eben erst in Idaho angekommen war, aber ich kann mich auch täuschen.«
    »Tut mir leid, aber ich bekomme keine Angaben. Wir haben keinen Kunden dieses Namens in unserem System.«
    »Nein, das ist bestimmt meine Schuld. Wahrscheinlich habe ich den Namen des Autoverleihs missverstanden.« Cate dankte der Frau noch einmal und legte auf. Sie war so höflich gewesen, weil sie den Namen bestimmt nicht missverstanden hatte; ihr war noch genau im Gedächtnis, was der Anrufer gesagt hatte; dass er bei National Car Rental arbeitete, war offensichtlich gelogen. Selbst die Zwillinge hätten sich zusammenreimen können, dass er Jeffrey Layton zu finden versuchte, der offenbar in eine hässliche Geschichte verwickelt war und tatsächlich Hals über Kopf geflohen war, ohne seine Sachen mitzunehmen.
    Sie hätte wirklich gern gewusst, was da passiert war, aber vor allem war sie unendlich erleichtert, dass Mr Layton wahrscheinlich noch am Leben war und nicht am Grund einer Schlucht verrottete. Sie empfand es als gerechtfertigt, sich wieder über ihn zu ärgern.
    Nachdem sie die schmutzige Bettwäsche in den Gang geworfen hatte, saugte sie das Zimmer und wischte Staub, putzte das Bad und bezog das Bett neu. Anschließend holte sie die Kleidungsstücke aus dem Schrank und legte die Sachen ordentlich zusammengefaltet in den Koffer, den Mr Layton dagelassen hatte. Die Plastiktüte raschelte, als Cate sie im Koffer beiseiteschob, um Platz für die zusammengefaltete Kleidung zu machen, und sie betrachtete sie deutlich neugieriger als zuvor.
    »Wenn du nicht gewollt hättest, dass ich reinschaue, hättest du sie nicht dalassen sollen«, erklärte sie dem abwesenden Mr Layton murmelnd, bevor sie die Tüte herausnahm und mit den Fingernägeln die verknoteten Schlaufen löste. Die Knoten lockerten sich, sie zog die Tasche auf und sah hinein.
    In der Tüte lag nichts als ein einsames Handy. Eine Quittung war nicht dabei, sodass sie nicht wusste, ob er das Handy erst vor Kurzem gekauft und es einfach in der Tüte gelassen hatte, oder ob er es in die Tüte gelegt hatte, um es zu schützen, falls sein Koffer nass werden sollte, während er ins Flugzeug geladen wurde. Andererseits trugen die meisten Menschen ihr Handy bei sich und legten es nicht in ihren Koffer.
    Oder aber er hatte das Handy bei sich getragen, bis er hier angekommen war und gemerkt hatte, dass er hier keinen Handyempfang hatte, weshalb er das Handy nicht weiter mit sich herumschleppen wollte, sondern es in die Tüte gepackt hatte, damit es nicht offen herumlag. Unter normalen Umständen betrat Cate die Gästezimmer nicht, während ein Gast darin wohnte, obwohl hin und wieder ein Gast darauf bestand, dass sie täglich das Bett machte und das Bad aufräumte. Aber Mr Layton hätte keinen Grund gehabt, ihr zu vertrauen, denn schließlich kannte er sie nicht.
    Als sie nochmals im Schrank nachsah, entdeckte sie noch ein Paar eleganter schwarz-weißer Herrenschuhe,
    die sie beim ersten Mal übersehen hatte und die sie nun in die Plastiktüte steckte, bevor sie ebenfalls in den Koffer wanderten. Im Bad stopfte sie alle Toilettenartikel in den ledernen Kulturbeutel, zog den Reißverschluss zu und versuchte ihn neben die Schuhe in den Koffer zu stopfen. Doch der Koffer war zu klein, als dass das Etui noch hineingepasst hätte.
    Offenbar hatte Mr Layton mehr als nur diesen einen Koffer dabeigehabt, mutmaßte sie, und den anderen über Nacht in seinem Auto gelassen. Als er eingecheckt hatte, hatte er nur diesen kleinen Koffer in der Hand gehabt.
    Da die Sachen, die er zurückgelassen hatte, nicht in den Koffer passten, musste er zwischendurch zu seinem Auto gegangen sein und etwas aus dem anderen Koffer genommen haben, entweder den Kulturbeutel oder die Schuhe. Das bedeutete, dass er nicht all seine Sachen hier gelassen hatte, sondern nur die, die so unwichtig waren, dass er sie nicht wieder mitnehmen wollte, spann Cate den Gedanken weiter. Schließlich hätte er auch alles in den Koffer packen, ihn aus dem Fenster werfen und ihn aufsammeln können, sobald er unten angekommen war. Nachdem er sich nicht einmal dafür Zeit genommen hatte, bezweifelte    
    sie, dass er sich je die Mühe machen würde, zurückzukehren, um seine Sachen abzuholen.
    Was wiederum die Frage aufwarf, was sie damit machen sollte. Wie lange sollte sie den Koffer aufbewahren?

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