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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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in Schwierigkeiten steckte. Wenn sie rechtzeitig Bescheid gewusst hätten, hätten sie sich Mellor und Huxley ohne jeden Zweifel mit allen Waffen, die sie zur Hand hatten, entgegengestellt. Sie hatte das Gefühl, diese Menschen, die sie seit drei Jahren kannte, zum ersten Mal wirklich zu sehen. Gerade jetzt hatte sich Roy Edward hingesetzt und seine Taschen ausgeleert, um Tanner den Inhalt zu zeigen und ihn zum Sprechen zu bringen. Bis jetzt hatte sie Roy Edwards immer für verschroben und ungeduldig gehalten, doch er schien tiefen Eindruck auf Tanner zu machen, der den Finger aus dem Mund genommen hatte und mit konzentrierter Miene ein Taschenmesser und eine Rosskastanie in Augenschein nahm.
    Milly stellte sich neben Cate und tätschelte ihr die Schulter. »Falls es dich nicht stört, dass ich deine Küche übernehme, setze ich Tee für dich und Neenah auf. Wenn man aufgeregt ist, sollte man lieber Tee als Kaffee trinken. Keine Ahnung warum, aber so ist es nun mal.«
    »Ich hätte gern eine Tasse Tee.« Cate rang sich ein weiteres Lächeln ab, obwohl sie ehrlich gesagt keinen Tee wollte. Sie und Neenah hatten bei einer Tasse Tee gesessen, als Mellor in die Küche gekommen und sie mit einer Waffe bedroht hatte. Sie hatte den Verdacht, dass sich Milly irgendwie nützlich machen wollte, und die Küche war ihre selbst erwählte Arena. Neenah hatte Millys Angebot mitbekommen; Cate sah durch den Raum zu ihr hin, und ihre Blicke trafen sich. Neenah verzog kurz das Gesicht und sah sie gleich darauf verlegen an. Sie hatte genauso wenig Lust wie Cate, schon wieder Tee zu trinken.
    Weil sie den Anruf nicht unnötig hinausschieben wollte und auch weil sie allen Versammelten erzählen wollte, was Seth Marbury zu der Sache meinte, eilte Cate ins Familienwohnzimmer und rief noch mal beim Sheriff’s Department an. Nachdem Marbury nicht an den Apparat ging, hinterließ sie eine Nachricht auf der Mailbox, sank dann in die Sofapolster und nutzte den Frieden und die relative Ruhe im Raum, um ihre angespannten Nerven zur Ruhe zu bringen. Sie konnte das Anschwellen und Abflauen der Stimmen im Speiseraum hören, bisweilen voller Entrüstung über das, was ihr widerfahren war, doch im Wesentlichen hatte sich die Unterhaltung beruhigt.
    Das Telefon läutete, bevor sie genug Kraft gesammelt hatte, um wieder nach nebenan zu gehen. Marbury war am Apparat.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe.« Er klang forsch und hellwach, woraus sie schloss, dass er sie sehr wohl verstanden hatte, aber nicht recht glaubte, was er gehört hatte.
    »Heute haben zwei Männer bei mir eingecheckt«, erklärte sie. »Wenig später kamen sie herunter, bedrohten Neenah Dane und mich mit einer Pistole und wollten alles haben, was Jeffrey Layton zurückgelassen hatte. Ich habe es ihnen gegeben, daraufhin sind sie verschwunden. Ich glaube, man kann davon ausgehen, dass Mr Layton in eine schlimme Geschichte verwickelt ist, und zwar mit diesen beiden Männern.«
    »Wie hießen sie?«, fragte Marbury.
    »Mellor und Huxley.«
    »Vornamen?«
    »Lassen Sie mich nachsehen.« Sie stand auf, um in den Korridor zu gehen und das Gästebuch zu holen, und zögerte kurz, als sie Calvin Harris in der Zimmertür stehen sah, von wo aus er ihrem Gespräch lauschte. Er hatte ein berechtigtes Interesse daran zu erfahren, was der Sheriff sagte, darum winkte sie ihn ins Zimmer, während sie das Gästebuch holte und es ins Wohnzimmer trug.
    »Sie sind als Harold Mellor und Lionel Huxley eingetragen.«
    »Wie haben sie bezahlt?«
    »Der Mann, der gestern Nachmittag anrief und die Reservierung vornahm, hatte mir eine Kreditkartennummer gegeben. Inzwischen glaube ich, dass es derselbe Mann war, der vorgegeben hat, von der Autovermietung zu sein. Sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube, es war dieselbe Stimme. Außerdem war keine Nummer auf dem Display zu sehen, und zwar bei beiden Anrufen.«
    »Wie lautet der Name auf der Kreditkarte?«
    »Der angegebene Name lautete Harold Mellor, aber ich weiß genau, dass es nicht der Mann war, der heute hier war; dessen Stimme klang ganz anders.«
    »Haben Sie die Karte schon belastet?«
    »Ja, und die Abbuchung wurde vorgenommen.«
    »Trotzdem könnte es eine gefälschte Karte sein. Das lässt sich wenigstens überprüfen. Haben Sie auch das Autokennzeichen notiert?«
    »Nein.« Sie notierte praktisch nie das Autokennzeichen, wenn ein Gast eincheckte, obwohl sie damit jetzt eventuell anfangen würde.
    »Und nachdem Sie ihnen

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