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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Frau ausüben, wird sie schon einknicken. Scheiße, vielleicht werfen die anderen sie den Wölfen zum Fraß vor; das kann man nie wissen. Ihr habt gesagt, sie hat ein Kind?«
    »Es lagen Spielsachen herum. Gesehen haben wir keines. «
    »Könnte in der Schule gewesen sein. Wir müssen also sicherstellen, dass das Kind zu Hause ist, was heißt, dass der Tanz am Spätnachmittag oder Samstag beginnen sollte. Niemand bringt gern sein Kind in Gefahr. Nachdem ihr bekommen habt, was ihr wollt, müsst ihr schleunigst verschwinden. Meine Männer und ich können diese Leute zwar hinhalten, aber irgendwann muss ich mich ebenfalls zurückziehen und abtauchen. Wenn ihr bis dahin nicht weg seid, seid ihr am Arsch.«
    »Kapiert«, sagte Toxtel. »Wie sollen wir das Gesuchte bekommen, wenn die Brücke kaputt ist?«
    »Der Bach lässt sich an mehreren Stellen passieren. Wir müssen allerdings die Leute davon abhalten, diese Furten zu benützen, bis wir es ihnen erlauben. Und jetzt sollten wir über Geld reden.«
    Als Teague eine Stunde später das Motelzimmer verließ, hatte er sein Geld und war gleichzeitig hoch zufrieden und so belustigt, dass er sich Mühe geben musste, den beiden nicht offen ins Gesicht zu lachen. Toxtels Plan war das Idiotischste, was er je gehört hatte, aber wenn Toxtel ihm ein Vermögen dafür zahlen wollte, dass er diese Farce in die Tat umsetzte, nahm er das Geld nur zu gern.
    Der Plan ließ sich zwar umsetzen, aber nur unter großen Schwierigkeiten und Ausgaben. Außerdem war er unnötig kompliziert. Wenn Teague zu entscheiden gehabt hätte, hätte er zwei Männer mitgenommen und sich um zwei Uhr früh zu Fuß auf den Weg in den Ort gemacht; mit Sicherheit würde ihnen die Frau alles geben, was sie haben wollten, wenn dafür ihr Kind am Leben blieb. Ganz einfach. Stattdessen hatte Toxtel diesen hochkomplexen Plan ausgetüftelt, einen ganzen Ort in Geiselhaft zu nehmen.
    Offenbar hatten Toxtel und Goss ordentlich den Arsch voll bekommen, als sie das erste Mal dort waren. Teague hatte keinen Zweifel, dass mit den beiden nicht gut Kirschen essen war, aber hier draußen waren sie nicht in ihrem Element. Wahrscheinlich waren sie es gewohnt, die Einzigen mit einer Waffe zu sein, doch hier hatte jeder Mann und jede Oma eine Waffe. Jetzt waren ihre verwundeten Egos und ihr verletzter Stolz mit ins Spiel gekommen und hatten ihre Urteilskraft getrübt, was nie gut war.
    Andererseits wäre es eine Herausforderung, diese Sache durchzuziehen, und Teague hatte eine Schwäche für Herausforderungen. So vieles musste bedacht werden, so viele Einzelteile mussten sich ineinanderfügen, dass er immer voll präsent sein musste. Vielleicht waren Toxtel und Goss nicht die Einzigen, die sich von ihrem Stolz leiten ließen. Der Unterschied war nur, dass Teague sehr wohl wusste, wie sehr er von seinem Stolz geleitet wurde, und das stets berücksichtigte. Sein Hauptmotiv blieb jedoch die Gier: ihm gefielen die Beträge, die während des Gesprächs gefallen waren.
    Die Gegend um Trail Stop war ihm vertraut. Das umgebende Gelände war zerklüftet und praktisch unpassierbar. An manchen Stellen ragten fast senkrecht Bergwände auf, an denen sich glatter Fels und tückische Kamine abwechselten. Auf der anderen Seite versperrte der Fluss den Weg, es war ein wirklich fieses Gewässer. Seines Wissens hatte noch niemand, nicht einmal ein hart gesottener Kajakfahrer, den Fluss so weit oben befahren. Trail Stop existierte nur, weil es früher von Minenarbeitern bewohnt gewesen war, die im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert in diesen Bergen nach Gold gesucht und den Berg mit inzwischen aufgegebenen Minen durchlöchert hatten. Die Landzunge zwischen dem Fluss und dem Berg war im Umkreis von vielen Meilen das einzige flache Landstück, weshalb es hier einen Laden zur Versorgung der Goldgräber gegeben hatte. Den Laden gab es immer noch, aber die Goldgräber waren längst abgezogen, außer der Hand voll Menschen, die so unvernünftig waren, dort zu leben, kamen nur Touristen, Jäger oder Kletterer in den Ort.
    Hmm. Kletterer. Auch die musste er auf seine Liste setzen: Er musste sichergehen, dass keine Hobbykletterer in der Pension übernachteten, weil die möglicherweise einen Fluchtweg finden könnten, der sich kaum blockieren ließ.
    Eigentlich war das unwahrscheinlich, weil selbst jemand, der die blanken Felswände der Berge im Nordosten erstieg, durch mehrere Tagesmärsche über unwegsames Territorium von jeder Hilfe

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