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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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trug, sondern das unerschütterliche Selbstvertrauen, das er ausstrahlte, sowie sein Blick, der keinen Zweifel daran ließ, dass er jemanden genauso ungerührt ausweiden würde, wie er eine Fliege erschlug.
    »Ich habe gehört, ihr braucht jemanden, der sich in den Bergen auskennt«, sagte er.
    »Wir brauchen mehr als das. Wir wollen auf die Jagd gehen«, antwortete Toxtel unverbindlich und deutete dabei auf die auf dem Tisch liegende Karte.
    »Moment.« Teague zog ein längliches elektronisches
    Gerät aus der Leinentasche. Er schaltete es ein und ging methodisch das Zimmer ab. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass nirgendwo Wanzen angebracht waren, schaltete er das Gerät wieder aus und den Fernseher ein. Erst danach trat er an den Tisch.
    »Ich weiß Vorsicht zu schätzen«, sagte Toxtel, »aber falls dir die Feds auf den Fersen sind, würde ich das gern im Voraus wissen. Wir können keine Komplikationen brauchen.«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte Teague mit ausdrucksloser Miene. »Was nicht heißt, dass sich das nicht ändern könnte.«
    Toxtel musterte ihn schweigend. Letztendlich, dachte Goss, war Vertrauen der Schlüssel zu allem. Vertraute Toxtel seinem Kontaktmann? Vertrauen war in ihrem Geschäft immer knapp, weil es so etwas wie Gaunerehre nicht gab - in ihrem Fall Mörderehre. Falls es überhaupt Vertrauen gab, beruhte es auf der Möglichkeit zu wechselseitiger Vernichtung. Goss wusste genug über Toxtel, um ihn ins Grab bringen zu können, und Toxtel wusste genug über ihn, um ihn ins Grab bringen zu können. Damit fühlte er sich sicherer als in jeder Freundschaft.
    Schließlich zuckte Toxtel mit den Achseln und sagte: »Das muss reichen.« Er wandte sich wieder der Karte zu und umriss kurz die Situation, ohne dabei Bandinis Namen zu nennen; er erklärte nur, dass jemand etwas sehr Wichtiges in der Pension zurückgelassen habe und dass die Besitzerin nicht gewillt sei, es herauszugeben. Dann legte er seinen Plan dar.
    Teague beugte sich über das Blatt, zog die Stirn in Falten und ging, die Hände auf die Tischplatte gestützt, die Dinge im Geist durch. »Kompliziert«, urteilte er schließlich.
    »Ich weiß. Deshalb brauchen wir ein paar Leute, die wissen, was sie tun.«
    »Und hier kommst du ins Spiel«, meldete sich Goss knapp zu Wort. »Hugh und ich sind nicht gerade Naturburschen.« Es war sein erster Beitrag zu ihrer Unterhaltung, und Teague schoss ihm einen kurzen Blick zu.
    »Schlau, das einzusehen. Das würde nicht jeder. Okay. Es gibt mehrere Dinge zu bedenken. Erstens, wie unterbinden wir den Kontakt zur Außenwelt? Nicht nur physisch, sondern auch per Telefon, Computer, Satellit?«
    »Telefon- und Stromleitungen durchtrennen«, sagte Goss. »Damit sind Telefone, Computer und E-Mails über Satellit unmöglich.«
    »Und wenn einer von ihnen ein satellitengestütztes Handy hat? Habt ihr daran gedacht?«
    »So was hat praktisch niemand«, erwiderte Goss. »Aber für den Fall, dass einer dieser Waldschrate doch eines besitzt, müssten wir das wissen. In einem so kleinen Ort müsste sich das ohne große Schwierigkeiten rausfinden lassen. Genauso leicht müssten alle Fahrzeuge zu erkennen sein, die so neu sind, dass sie ein elektronisches Notrufsystem eingebaut haben.«
    »Das funktioniert da draußen nicht«, schränkte Teague ein. »Kein Handynetz. In dieser Hinsicht seid ihr sicher.«
    Das war gut; die Situation war auch so kompliziert genug.
    Nachdem es nur zwei Stühle gab, trugen sie den Tisch zum Bett. Toxtel setzte sich auf den Bettrand, während Goss und Teague die Stühle nahmen. Eine Stunde lang brüteten sie über der Karte, während Teague auf die verschiedenen topographischen Besonderheiten einging. »Ich muss die Gegend noch auskundschaften und mich überzeugen, dass alles so ist, wie ich glaube, aber ich halte den
    Plan für durchführbar«, urteilte Teague zuletzt. »Alle Versorgungsleitungen enden in Trail Stop, die Telefongesellschaft und das Elektrizitätswerk merken unter Umständen gar nicht, dass der Ort abgehängt wurde und selbst wenn, können sie nichts dagegen unternehmen, wenn es keine Brücke mehr gibt. Wenn wir hier«, er deutete auf die Stelle, an der die Stichstraße nach Trail Stop von der größeren Straße abzweigte, »Schilder aufstellen, dass die Brücke gesperrt ist, und die Straße mit Barrikaden abriegeln, müsste das genügen. Die Sache wird sich nicht ewig hinziehen, wahrscheinlich ist alles in ein, zwei Tagen vorüber. Wenn wir genug Druck auf die

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