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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Speichertür«, sagte er und floh im nächsten Moment ins Obergeschoss.
    Cate atmete tief ein und pustete die Luft nach oben aus, um ihr Gesicht abzukühlen. »Gehen wir ins Wohnzimmer. Meine Mutter müsste den Aufruhr da oben in einer Minute im Griff haben.«
    Marbury gluckste hörbar, während sie ihn in ihr privates Wohnzimmer führte. »Die beiden halten Sie bestimmt ordentlich auf Trab.«
    »An manchen Tagen mehr als an anderen. Heute ist einer von diesen Tagen«, gestand Cate verlegen. Gott sei Dank war der Lärm von oben verstummt; die Verlockung, die Reise zu Mimi zu planen, war offenbar noch größer als der Reiz, Pillermänner wackeln zu lassen.
    Cate war Marbury ewig dankbar dafür, dass er nicht fragte, was oben los sei, andererseits war das wohl ziemlich offensichtlich. Außerdem war er früher selbst ein kleiner Junge gewesen. Sie wollte sich lieber nicht vorstellen, dass er irgendetwas angestellt hatte, was dem auch nur entfernt nahe kam. Sie wollte Marbury ausschließlich als Polizisten ansehen.
    »Mr Harris’ Aussage habe ich bereits aufgenommen«, sagte er, und schlagartig wurde Cate bewusst, welche Fallgruben sich bei ihrer Aussage auftaten; schließlich wusste sie nicht genau, was Calvin ihm erzählt hatte.
    Hatte er gestanden, dass er dem anderen Kerl, diesem Huxley, eins übergezogen hatte? Sie setzte darauf, dass er das für sich behalten hatte, zudem hatte sie ihn nicht wirklich dabei beobachtet, weshalb sie ganz am Anfang begann und sogar erzählte, dass sie geglaubt hatte, jemand habe Neenah und sie belauscht, als sie über die zwei Männer gesprochen und dabei ihre Mutmaßungen angestellt hatte.
    Als sie fertig war, rieb sich Marbury seufzend die Augen. Er sah müde aus, erkannte sie; bestimmt hatte er einen Haufen Arbeit, trotzdem hatte er sich die Zeit genommen, herzufahren und ihre Aussagen aufzunehmen. »Wahrscheinlich sind die beiden längst über alle Berge. Gestern haben Sie die Männer nicht mehr gesehen, oder?«
    Cate schüttelte den Kopf. »Ich hätte Sie gestern schon früher anrufen sollen«, gab sie zu, »aber das ist mir einfach nicht eingefallen. Uns war nichts passiert, wir waren wie gelähmt, wenn Sie verstehen. Alle standen herum und haben darüber geredet, auch die Zwillinge haben zugehört, und ich ...« Sie breitete hilflos die Hände aus. »Wenn ich sofort angerufen hätte, hätten sie die beiden noch abfangen können.«
    »Ich hätte sie unter Anklage stellen können, das stimmt, aber dann hätten sie eine Kaution gestellt, wären verschwunden, und wir hätten sie nie wiedergesehen. Ich sage es nicht gern, aber unser County hat nicht die nötigen Mittel, um lange nach Straftätern von außerhalb des Staates zu suchen, vor allem, wenn niemand verletzt und nichts entwendet wurde außer einem Koffer, der Ihnen sowieso nicht gehört. Sind Sie sicher, dass nichts von Wert in diesem Koffer war?«
    »Das Wertvollste war ein Paar Schuhe, und die habe ich selbst hineingelegt. Ursprünglich waren sie nicht im Koffer.«
    Marbury klappte seinen Notizblock zu. »Das wäre dann alles. Rufen Sie sofort an, falls Sie die beiden noch einmal zu Gesicht bekommen sollten, aber da Sie ihnen gegeben haben, worauf sie aus waren, glaube ich, dass sie längst weg sind.«
    Nachdem sie alles eine Nacht lang überschlafen hatte, stimmte Cate ihm zu. Heute war sie schon deutlich entspannter, und sie begann sich zu wünschen, sie hätte ihre Mutter nicht gebeten, die Jungs mitzunehmen. Jetzt war der Zug schon abgefahren, und sie würde die Sache durchziehen, vor allem weil sich die Jungs so darauf freuten, Mimi zu besuchen.
    Unvermittelt durchschnitt lautes Kreischen die Luft, das Cate, schon lang vertraut mit den unterschiedlichen Schrei-Tonlagen ihrer Kinder, als Freudenschreie interpretierte. »Ich nehme an, sie haben Mr Harris entdeckt«, erklärte sie Marbury. »Sie sind ganz verliebt in seine Werkzeugkiste.«
    »Verständlich.« Er grinste. »Ein Junge, ein Hammer, wenn das nicht zum Verlieben ist?«
    Sie traten aus dem Wohnzimmer und sahen Calvin die Treppe herunterkommen, direkt hinter den Zwillingen, die vor ihm herumhüpften und -tanzten. »Mommy!«, krähte Tucker, als er sie entdeckte. »Mr Hawwis hat uns seinen Bohwa halten lassen!«
    »Bohrer«, korrigierte Cate automatisch und sah dabei Calvin in die Augen, dessen Blick so ruhig und ernst wirkte wie immer.
    »Bohrer«, wiederholte Tucker. Er packte die Schlaufe für den Hammer an Calvins Hosenbein und rupfte daran.
    »Hör auf, an

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