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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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fragte Tucker.
    »Mimi ist Mommys Mommy.« Cate war froh, dass sie diesen Zungenbrecher nicht wiederholen musste. »So wie ich eure Mommy bin.«
    Sie sah, wie sich Tanners Lippen bewegten, während er still die Worte Mommys Mommy wiederholte. Dann steckte er den Finger in den Mund und betrachtete Sheila mit einem Blick, der bohrender wirkte als jeder Laserstrahl.
    »Ich komme mir vor wie im Zoo«, beschwerte sich Sheila.
    »Zoo?«, fragte Tanner hinter seinem Finger hervor. Sein Interesse war geweckt.
    »Zoo! Mimi geht mit uns in den Zoo!«, jubelte Tucker begeistert.
    »Erwischt!«, sagte Cate und grinste Sheila an.
    »Ha ha. Ich halte das für eine grandiose Idee. Wir werden auf jeden Fall in den Zoo gehen«, versprach sie fest. »Falls ihr euch anständig benehmt und ins Bett geht, wenn ich es euch sage.«
    Kaum hatten die Jungs gesehen, dass ihre Anziehsachen in die Koffer gepackt wurden, war der Damm gebrochen, wie Cate es vorhergesehen hatte. In ihrer Aufregung waren sie kaum zu bändigen. Sie zerrten alle Spielsachen heraus, die sie unbedingt mitnehmen mussten und mit denen sie ein eigenes Charterflugzeug hätten füllen können. Cate ließ das Sheila regeln, da ihre Mutter die beiden während der nächsten Wochen beaufsichtigen würde und die Jungs sich noch daran gewöhnen mussten, ihr zu folgen.
    Schließlich hatten sie gepackt und die Zwillinge die genehmigten zwei Spielsachen pro Nase ausgewählt. Inzwischen wurden sie auch wieder ruhiger, weshalb Cate es Sheila überließ, die beiden zu baden und in die Schlafanzüge zu stecken, während sie nach unten ging und sich daran machte, die beiden Kindersitze aus ihrem Explorer in Sheilas Mietwagen zu montieren. Das hätte sie lieber bei Tageslicht erledigen sollen, dachte sie, während sie im fahlen Licht der Innenbeleuchtung mit den diversen Gurten und Schlössern hantierte. Schließlich waren die Sitze fest verankert, und sie trottete müde ins Haus zurück, wo sie Namens- und Adressschilder für die Sitze bastelte, die im Frachtraum des Flugzeugs nach Seattle fliegen würden. Es folgte ein letzter Gang nach draußen, um die Schilder an den Sitzen zu befestigen.
    Der Septemberabend war frisch, und Cate wünschte, sie hätte eine Jacke übergezogen, bevor sie hinausging. Sie blieb kurz stehen und sah in den sternenklaren Himmel auf. Die Luft war so rein, dass Tausende von Sternen über ihr zu schweben schienen, mehr als sie irgendwo sonst je gesehen hatte.
    Die Nacht umgab sie, doch still war sie nicht. Das Tosen des Flusses dröhnte beständig im Hintergrund, begleitet vom Rascheln der Blätter, sobald eine Brise flüsternd durch die Bäume zog. Schon verfärbten sich die obersten Zweige; der Herbst näherte sich mit Macht, und wenn der Winter Einzug hielt, flaute das Geschäft meist so weit ab, dass sie wochenlang überhaupt keine zahlenden Gäste beherbergte. Vielleicht sollte sie anfangen, während der Nebensaison auch Mittagessen zu servieren, überlegte sie. Einfache Speisen wie Suppen, Eintöpfe oder Sandwiches; die waren schnell zuzubereiten und würden etwas Geld ins Haus bringen. Wenn der Schnee erst bis zu einem Meter hoch am Boden lag, würde die Aussicht auf eine heiße Suppe, einen Eintopf oder ein Chili die Einwohner von Trail Stop in ihr Haus locken. O Mann, vielleicht würden sogar Conrad und Gordon Moon von ihrer Ranch herüberkommen.
    Sheilas Frage nach Cal kam ihr wieder in den Sinn. Sie hatte ihn noch nie mit irgendwelchen romantischen Vorstellungen in Verbindung gebracht, aber ihr war auch lange nicht mehr romantisch zumute gewesen. Sie konnte sich immer noch nicht mit dem Gedanken an eine Romanze anfreunden, andererseits brauchte sie sich nur zu fragen, warum er ihr gegenüber so verschlossen war, um wieder diesen eigensinnigen Stich in der Magengrube zu spüren. Warum konnte er mit anderen plaudern, mit ihr aber nicht? War irgendwas mit ihr? Scheute er vor ihr zurück, weil er nicht wollte, dass sie auf falsche Gedanken kam? Die Idee war lächerlich und doch wieder nicht. Sie hatte zwei kleine Kinder. Viele Männer wollten lieber nichts mit einer Frau zu tun haben, die Kinder aus einer vorangegangenen Ehe hatte.
    Warum machte sie sich überhaupt diese Gedanken über Cal? Derartige Überlegungen entbehrten jeder Grundlage. Sie hatte sich nie für ihn interessiert, und falls er irgendwie an ihr interessiert war, dann war er ein exzellenter Schauspieler, denn das hatte er in keiner Weise erkennen lassen.
    Sie schob das ganze Thema

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