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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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vermutete, dass sie zurzeit mit viel Glück fünf Stunden lang laufen würden. Nachdem die Tage immer kürzer wurden, war davon auszugehen, dass jeder Mann während jeder Schicht mindestens einmal den Akku wechseln musste, wenn nicht zweimal, sollte es noch kälter werden. Gestern Nacht waren die Temperaturen auf knapp über null Grad gefallen. Schnee im September war hier nicht ungewöhnlich, und das Wetter konnte ohne jede Vorankündigung umschlagen. Um sicherzugehen, hatte er zwölf aufladbare Akkus besorgt und dazu besonders starke Aufladgeräte, die mehr als einen Akku gleichzeitig laden konnten.
    »Billy hat ein paar hölzerne Straßensperren besorgt, die genauso lackiert sind wie die offiziellen; damit können wir die Straße absperren und Neugierige fernhalten. Außerdem haben wir ein magnetisches Baufirmenschild an einen Pick-up geklebt, den wir mitnehmen können, damit es so aussieht, als würde an der Brücke gearbeitet. Die Straßenbaubehörde macht mir keine Sorgen. Eher die Strom- und die Telefongesellschaft. Die haben doch alles auf Computer umgestellt. Werden die es nicht mitbekommen, wenn in Trail Stop die Lichter ausgehen?«
    Blake meldete sich zum ersten Mal zu Wort. Er war fünfundzwanzig, groß und sah mit seinen kurzen dunklen Haaren und Augen wie sein Onkel aus. »Nicht unbedingt. Sie können nicht feststellen, ob ein einzelner Kunde Probleme hat, selbst wenn die Probleme durch eine defekte Leitung verursacht werden; irgendwer muss den Schaden erst melden. Trail Stop liegt am Ende der Versorgungsleitungen; dahinter kommt nichts mehr. Und falls sie tatsächlich auftauchen, dann ist die Brücke kaputt, da kommt keiner rüber. Was können sie schon unternehmen? Abwarten, bis die Brücke wieder repariert ist, sonst nichts.«
    Teague ließ sich das durch den Kopf gehen und nickte knapp. »Das müsste klappen. Ihr beide«, er sah Toxtel und Goss an, »müsst sie nur überzeugen, dass ihr entweder vom Straßenbauamt kommt oder für die Baufirma arbeitet, die die Brücke wieder aufbauen soll. Wie ein Bauarbeiter sieht keiner von euch aus, also wäre es glaubhafter, dass ihr im Staatsdienst seid, aber die Anzüge müssen weg.« Letzteres war auf Toxtel gemünzt. »Khakis, Stiefel, Flanellhemd, Jacke. So was trägt man in diesem Job. Und besorgt euch Helme, damit ihr offizieller ausseht.«
    »Der zeitliche Rahmen?«, fragte Goss.
    »Es gibt noch ein winziges Detail, das ich klären muss.«
    Creed war nicht wirklich »winzig«, aber sie konnten den Plan nicht in die Tat umsetzen, bevor Teague den Jagdführer ausfindig gemacht hatte. »Ihr zwei habt morgen Zeit, die nötige Kleidung und Ausrüstung zu besorgen. Ich habe meine Vorräte schon aufgestockt. Und vergesst nicht die Campingausrüstung, wenn ihr beim Einkaufen seid. Keiner von uns wird Trail Stop wieder verlassen, bevor der Tanz vorüber ist, und das bedeutet, dass wir Essen, Wasser, Laternen und Öfen brauchen. Es kann nachts verdammt kalt werden, und das Wetter ändert sich ständig. Thermounterwäsche. Socken und Unterwäsche zum Wechseln. Was euch sonst noch einfällt. All das packt ihr zusammen, damit wir morgen nach Mitternacht zuschlagen können. Um zwei Uhr früh werden die Strom- und Telefonleitungen gekappt, dann sprengen wir die Brücke.«
    Es hatte wenig Sinn, in Creeds Hütte anzurufen, nachdem Creed höchstwahrscheinlich nicht dort war, aber am Samstagmorgen kam Cal zu dem Schluss, dass Creed seinen Jagdgast inzwischen heimgeschickt haben musste und sich zu Hause eine Auszeit gönnte. Der alte Roy Edward Starkey hatte den Gast als Mordsnervensäge eingeschätzt, und Roy Edward war ein guter Menschenkenner. Das bedeutete, dass Creed noch mehr Zeit für sich brauchen würde als üblich, quasi als Belohnung dafür, dass er diesen Vollidioten nicht erwürgt hatte.
    Erst genehmigte sich Cal jedoch ein Muffin und eine Tasse Kaffee in Cates Haus, nur um ihre Stimme zu hören und um zuzusehen, wie sie sich zwischen ihren Gästen bewegte. Ihre Mutter hatte die Zwillinge mit nach Hause genommen, was zwiespältige Gefühle in ihm auslöste. Einerseits vermisste er die kleinen Stinker. Andererseits wuselten ihm zum ersten Mal in den drei Jahren, die er Cate inzwischen kannte, die Jungs nicht zwischen den Beinen herum, womit sich zum ersten Mal eine richtige Gelegenheit bot, mit ihr zu reden - vorausgesetzt, er würde zwei Worte herausbringen, ohne ins Stottern zu geraten und knallrot anzulaufen wie ein Idiot.
    Cate sah ihm kaum in die Augen, als

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