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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sofort erschießen und erst danach versuchen würde, ihn zu identifizieren. Dann hatte Creed die Tür seines Pick-ups zugeschlagen und war mit quietschenden Reifen über den ausgewaschenen Waldweg davongerast, bevor Teague reagieren konnte.
    »Scheiße!« Teague griff nach dem Motorola-Funkgerät an seinem Gürtel und drückte die Sendetaste. »Das Objekt ist eben in seinem Pick-up abgefahren und kommt jetzt die Straße entlang. Fahr ihm nach.«
    »Was ist mit dir?«, fragte Billy leise, doch seine Stimme war exzellent zu verstehen.
    »Schick jemanden her, der mich ersetzt. Lass dich bloß nicht abhängen, und lass dich nicht erwischen.«
    »Alles klar.«
    Immer noch fluchend ging Teague genau den Weg zurück, den er gekommen war. Er wäre schneller gewesen, wenn er den Waldweg genommen hätte, aber weil er dort Stiefelspuren hinterlassen hätte, hielt er sich lieber im Unterholz. Er fragte sich, was Creed dazu getrieben hatte, loszuzischen wie ein Kater, dem der Schwanz in Flammen steht, und ob es geschickter gewesen wäre, Creed nicht zu verfolgen, sondern hier abzuwarten und sein Glück zu versuchen, nachdem er zurückgekehrt war.
    Das Problem war, dass Creed möglicherweise tagelang wegbleiben würde und Teague nicht die Absicht hatte, so lange untätig auf dem Hintern zu hocken. Er wollte wissen, wohin Creed gefahren war. Genauer gesagt, er jagte der Action lieber hinterher statt zu warten, bis sie zu ihm kam, das war spannender.
    Nicht einmal eine halbe Stunde, nachdem Creed grußlos aufgelegt hatte, donnerte jemand so wütend an Cals Tür, dass er befürchtete, dass das Ding aus den Angeln fliegen würde, bevor er es aufreißen konnte. Weil nicht abgeschlossen war, schrie er: »Dreh den Türknauf, Herrgott noch mal!«
    Wie eine Lawine kam Creed ins Zimmer gerumpelt, das Kinn vorgereckt, die Fäuste geballt, genau wie Cal es vorhergesehen hatte. »Was war da los?«, wollte Creed heiser knurrend wissen.
    »Angefangen hat alles am vergangenen Montag.« Cal drehte ihm den Rücken zu und nahm zwei Bierflaschen aus seinem verbeulten, avocadogrünen Kühlschrank. Er hebelte die Kronkorken ab und reichte Creed eine Flasche, der sie so fest umklammerte, dass Cal sich zu fragen begann, ob er das Glas mit der bloßen Hand zerquetschen wollte. »Ein Gast von Cate ist aus dem Fenster geflohen und abgehauen, ohne seine Sachen mitzunehmen.«
    In Creeds haselnussbraune Augen trat augenblicklich jener berechnende Ausdruck, den Cal nur zu gut kannte. »Ich war am Montagmorgen dort«, sagte Creed. »Da war mehr los als sonst. Vor wem ist er davongelaufen?«
    »Keiner weiß vor wem oder warum. Er ist nicht wieder aufgetaucht. Am Dienstag hat Cate ihn vermisst gemeldet, aber nachdem er aus eigenem Willen verschwunden ist, hat man sich im Sheriff’s Department darauf beschränkt, die Krankenhäuser abzufragen und die Streifenwagen zu informieren, sie sollen auf Anzeichen für einen Unfall achten. Währenddessen wurde Cate ebenfalls am Dienstag von einem Mann angerufen, der behauptet hat, bei einer Mietwagengesellschaft zu arbeiten, und der diesen Typen ausfindig machen wollte. Als Cate später bei der Mietwagenfirma anrief, stellte sich heraus, dass deren Unterlagen zufolge der Mann gar kein Auto bei ihnen gemietet hatte.«
    »Anrufdisplay?«, fragte Creed.
    »Unbekannter Anrufer. Ich schätze, die Telefongesellschaft könnte uns mehr sagen, aber warum sollten sie das tun? Es wurde kein Verbrechen begangen und niemand bedroht. Das Gleiche trifft auch auf Cates Gast zu, nachdem er weder die Zeche geprellt noch ein Verbrechen begangen hat, interessieren sich die Bullen nicht für ihn.«
    »Wie hieß der Mann?«
    »Layton. Jeffrey Layton.«
    Creed schüttelte den Kopf. »Nie von ihm gehört.«
    »Ich auch nicht.« Cal legte den Kopf in den Nacken und nahm einen tiefen Schluck kaltes Bier. »Am Mittwoch mieteten sich diese beiden Kerle bei Cate ein.« Er erzählte, warum Cate misstrauisch geworden war und dass einer der Männer sie und Neenah bei ihrem Gespräch in der Küche belauscht haben musste. »Urplötzlich kam dieser Kerl, der sich Mellor nannte, mit einer Pistole in der Hand reinspaziert und verlangte, dass Cate ihm alles überließ, was Layton zurückgelassen hatte.«
    »Ich hoffe, sie hat es ihm gegeben«, meinte Creed grimmig.
    »Hat sie. Zur gleichen Zeit wollte ich in die Stadt fahren, ein paar Sachen besorgen, und schaute bei ihr vorbei, um ihre Post mitzunehmen. Sie kam mir irgendwie komisch vor, zappelig und

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