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Im Schutz der Schatten: Roman (German Edition)

Im Schutz der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Im Schutz der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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ihrem Büro«, meinte er noch mit ausdrucksloser Stimme.
    »Dann können wir den Schaden begrenzen und sofort dafür sorgen, dass sie von der Ermittlung entfernt wird«, sagte Tommy und erhob sich.
    Seine Erleichterung darüber, dass sie jetzt wussten, wer der Informant war, war ihm anzusehen. Ein Blick auf Stefan Bratt verriet, dass er dieses Gefühl nicht teilte. Dass jemand aus seinem Dezernat den Gothia MC mit Informationen versorgt hatte, schien er für eine persönliche Niederlage zu halten.
    Als die beiden Kommissare zur verspäteten Morgenbesprechung erschienen, wirkten sie ernst, aber gefasst. Ann Wennberg war nicht bei ihnen.
    Tommy Persson lächelte die Kollegen im Saal entspannt an.
    »Entschuldigt, dass ihr warten musstet. Es kam etwas dazwischen. Aber jetzt sind wir hier und wollen euch über die morgige Strategie informieren«, sagte er.
    Offenbar gedachte er nicht preiszugeben, dass die undichte Stelle entdeckt und die Informantin enttarnt worden war. Irene fragte sich, ob das angesichts der Tatsache, dass sich im Präsidium alles immer schnell herumsprach, so klug war.
    Kommissar Persson begann damit, von den letzten Worten zu berichten, die Kazan an Irene gerichtet hatte. Die Information, dass die Bosse der großen rivalisierenden Gangsterbanden ein Treffen planten, war von größter Wichtigkeit für ihre Ermittlung.
    »Kazan sprach von einem Lokal namens Pravda, das jedoch vor fünfzehn Jahren vom Gesundheitsamt geschlossen wurde. Das Gebäude ist einsturzgefährdet, und das ganze Viertel soll in einigen Wochen abgerissen werden. Bis die Bagger anrücken, steht der ganze Block leer«, fuhr Tommy Persson fort.
    »Wie ist es den Banden gelungen, sich zu diesem Lokal Zutritt zu verschaffen?«, wollte Jonny Blom wissen.
    Kommissar Bratt antwortete:
    »Einer unserer Männer hat das gestern überprüft. Das Haus gehört denselben Leuten, die das Hotel in Sävedalen besitzen, den Brüdern Mara und dem Anwalt Christoffer von Hanke. Also den Gangster Lions.«
    »Genau. Und als Treffpunkt ist es ideal, da sich dort keine Menschen aufhalten. Die Straße vor dem Haus ist für den Verkehr, der auf den Åvägen umgeleitet wird, gesperrt. Das erschwert unsere Arbeit. Wie sollen wir das Lokal überwachen? Wie kommen wir überhaupt in die Nähe, ohne dass sie uns sehen? Außerdem wissen wir nicht genau, wann das Treffen beginnt. Deswegen müssen wir die Observierung bereits frühmorgens einleiten und sie fortsetzen, bis etwas passiert.«
    »Und wenn nichts passiert? Wenn sich Kazan einfach nur etwas aus den Fingern gesogen hat?«, warf Jonny Blom ein.
    Irene meldete sich zu Wort.
    »Diese Gefahr besteht natürlich. Aber er war außer sich vor Angst, als er erfuhr, dass wir das Kokain gefunden hatten. Er wusste, dass ihn sowohl die Gangster Lions als auch der Gothia MC auf die Abschussliste setzen würden. Ich habe das Gefühl, dass er, was dieses Treffen angeht, die Wahrheit sagte«, meinte sie.
    Tommy Persson beugte sich vor und schaltete den Computer ein. Die Projektion eines Stadtplans er schien an der Wand. Gårda. Er deutete auf einige Punkte, an denen er Beobachtungsposten aufstel len wollte. Einige Ermittler sollten sich direkt nach der Besprechung auf den Weg machen, um sich ein Bild davon zu machen, wie sich die Gegend am besten überwachen ließ. Ein Kollege schlug vor, in der nächsten Nacht eine Überwachungskamera zu installieren. Es bestand jedoch die Gefahr, dass ihnen die Gangster Lions damit bereits zuvorgekommen waren. In diesem Falle würde sich die Polizei selbst verraten. Dann waren die Gangster gewarnt und würden gar nicht erst auftauchen. Die Idee wurde rasch verworfen. Stattdessen einigten sie sich darauf, einen Lieferwagen mit Abhör- und Filmausrüstung an einem strategischen Ort zu parken. Das Wichtigste war herauszufinden, was die Gangster vorhatten. Auch ein Lieferwagen würde möglicherweise auffallen, aber etwas Besseres fiel ihnen im Augenblick nicht ein.
    »Wir müssen uns in Gruppen aufteilen. Es ist wichtig, dass ihre Leute dieselben Gesichter nicht mehrmals in der Gegend sehen. Selbst wenn sie heute noch niemanden in dem Viertel postiert haben, können wir davon ausgehen, dass sie morgen ihre Posten aufstellen«, meinte Tommy.
    Anschließend teilten Stefan Bratt und er die anwesenden Fahnder in Gruppen auf, die sich absprechen sollten, wer wann Wache schob. Alle außer Irene erhielten für den nächsten Tag Aufgaben. Tommy nickte ihr zu und sagte:
    »Du bekommst einen besonderen

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