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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Strategien entwickelt, um sich vor dem überwältigenden Gefühl von Einsamkeit zu schützen. Er musste tapfer sein. Er musste stark sein. Er musste immer daran denken, dass es als Falconari seine Pflicht war, den Menschen um ihn herum ein würdiges Oberhaupt zu sein. Diese Leute, sein Familienname und ihre gemeinsame Geschichte standen an allererster Stelle.
    Gefühle störten nur und wurden streng unter Verschluss gehalten. Zuerst war er ein Herzog, ein Stammesführer und eine Leitfigur – dann erst ein normal sterblicher Mann.
    Im Nachhinein musste er zugeben, damals nur Aldo Barado, Louises Vater und seiner Lebensgefährtin zugehört zu haben, nie aber Louise selbst. Auch er hatte sich von der Oberfläche täuschen lassen, und das machte er sich selbst zum Vorwurf. Wie viel hatte er selbst damit zu tun, dass sie schließlich von ihrem Vater verstoßen wurde?
    Noch einmal betrachtete er das Foto genauer. Er war damals in der Angst gefangen gewesen, die seine Gefühle in ihm auslösten – die Louise in ihm auslöste. Das Offensichtliche war ihm entgangen: der unglückliche Ausdruck in den Augen dieses jungen Mädchens. Weil er ihn nicht hatte sehen wollen. Schuldgefühle mischten sich in seine Verärgerung.
    „Dachtest du, dein Vater schenkt dir mehr Aufmerksamkeit, wenn du mit mir ins Bett gehst?“, wollte er wissen.
    Seine Skepsis war berechtigt. Ihr Verhalten hatte den Vater weiter von ihr fortgetrieben, anstatt sie beide zusammenzuführen. Aldo Barado und Melinda denunzierten Louise mit Leidenschaft, und der Alte ließ sich von ihnen beeinflussen. Er stimmte in die Kritik ein und kehrte seiner Tochter den Rücken.
    Naiverweise hatte sie gehofft, Caesar könnte für sie eine Art Fürsprecher sein … dass er vielleicht sogar vor allen Leuten seine Liebe zu ihr gestehen würde. Doch er kam ihr nicht zur Hilfe. Stattdessen schickte er den Gemeindevertreter, um seine Anweisungen auszuführen.
    Rückblickend waren die kostbaren Momente in Caesars Armen, nachdem sie beide miteinander den Gipfel körperlicher Lust erreicht hatten, für Louise ein einziger Selbstbetrug. Während sie voller Hoffnung und Freude von einer gemeinsamen Zukunft träumte, hatte er wohl darüber nachgedacht, wie bedeutungslos er das alles fand.
    Todesmutig entschied sie sich für die Wahrheit. „Zumindest habe ich nicht mit dir geschlafen, damit mich dein Gemeindevertreter vor versammelter Mannschaft bloßstellt, während du in deinem herrschaftlichen castello verweilst! Mein Vater war außer sich wegen … und ich zitiere: meiner Dummheit, zu glauben, dass ein Mann wie Caesar mehr von mir will als seinen kurzen Spaß . Er sagte, ich hätte die ganze Familie in den Dreck gezogen. Meine Großeltern hatten deswegen die schlimmste Last zu tragen. Im Dorf sprach es sich wie ein Lauffeuer herum. Es gab unendlich viel Getuschel und Lästereien. Nur weil ich so dumm war und mir eingebildet habe, dass ich dich liebe, und dass du mich liebst.“
    Das Geständnis tat ihr gut, und sie holte tief Luft. „Nicht, dass es mir leid täte, wie du mich abserviert hast. Rückblickend hast du mir damit einen Gefallen getan. Früher oder später wärst du sowieso auf und davon gewesen, oder? Ein Mädchen wie ich, deren Großeltern weder dir noch deiner adeligen Familie gedient haben, wäre niemals gut genug für einen echten Herzog. Genau das hat Aldo Barado meinen Großeltern an den Kopf geworfen, als er die Drecksarbeit für dich erledigen sollte und uns bat, so schnell wie möglich zu verschwinden.“
    „Louise …“ Seine Kehle war wie zugeschnürt. Doch wie üblich durfte er seinen Gefühlen nicht nachgeben. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. Richtig oder falsch, er konnte Jahrhunderte langer Tradition nicht einfach den Rücken kehren.
    Er könnte sich entschuldigen und Erklärungsversuche machen. Aber wozu? In seinem Brief hatte Louises Großvater ihn vor der Ablehnung seiner Enkelin gewarnt. Nicht nur ihm, also Caesar, gegenüber, sondern auch allem, was er repräsentierte. In ihren Augen waren sie beide Feinde, und er würde diese Situation jetzt nur noch verschlimmern.
    Er hatte damals zwar Vorkehrungen getroffen, trotzdem konnte er nicht ausschließen, dass Louises Kind sein Sohn war. Sein Herz wurde schwer bei diesem Gedanken, aber nicht auf eine unangenehme Art und Weise. Wieder ein Gefühl, das er nicht zulassen durfte.
    Erneut setzte sie an, ihr Verhalten von damals zu rechtfertigen. „Manche Kinder wachsen in einer Umgebung auf, in der

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