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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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konnte er es sich auch leisten.«
    »Es zerrann ihm unter den Fingern«, sagte Hacker. »Der typische Knastbruder.«
    »Hat Ray Christina Schuhe gekauft?«
    »Würde mich nicht überraschen.«
    »Er mochte sie.«
    »Er mochte, was sie für ihn tat .«
    »Bis …«<
    »Bis was?«, fragte Hacker.
    »Sie war auch dort oben auf dem Mulholland, Bennett.«
    »Das stimmt«, sagte Hacker.
    »Das soll völlige Offenheit sein? Der Deal kann wieder annulliert werden.«
    Hacker schob die Brille hoch. »Der Deal ist bereits unterzeichnet.«
    »Wenn Sie weiterhin Sachen verdrehen, damit Sie nicht mehr in dem Bild auftauchen, zerreißen wir die Abmachung und lassen den Staatsanwalt eine Mordanklage vorbereiten.«
    »Ich tauche nicht in dem Bild auf, weil ich in diesem Bild nie drin war«, sagte Hacker. »In dem Wachposten-Bild schon. Aber nicht in dem Bild oben am Mulholland Drive.«
    »Sie wussten, dass Ray Gavin umlegen würde.«
    »Er hat es nie ausdrücklich gesagt.«
    »Er hat es angedeutet«, sagte Milo. »Hat gesagt, jemand bekäme die Rechnung gesteckt.«
    Hacker zögerte. Nickte.
    »Er hat Ihnen nachträglich davon erzählt.«
    »Wer behauptet das?«
    »Sie haben zusammengewohnt.«
    »Wir waren keine dicken Freunde.«
    Milo zerriss pantomimisch ein Blatt Papier.
    »Was er gesagt hat, war: ›Ich hab unser Problem gelöst‹«, erklärte Hacker. »Ich habe nicht nachgefragt. Später, ein paar Tage später, als wir in der Wohnung etwas eingeworfen hatten und er gut drauf war, erzählte er mir die Details. Er sagte, es wäre gut gelaufen, der Junge wäre überrascht gewesen und hätte keinen Widerstand geleistet.«
    »Warum hat er Christina Marsh umgebracht?«
    »Weil sie da war.«
    »Aus keinem andern Grund?«
    »Er sagte, sie hätte ihn geärgert, weil sie mit dem Jungen zusammen war.«
    »Geärgert.«
    »Das ist das Wort, das er gebraucht hat. Ray hatte eine Art … kleine Wörter für große Gefühle zu benutzen. Ich weiß definitiv, dass Christi ihn auch bei anderen Gelegenheiten geärgert hat, weil er es mir erzählt hat.«
    »Was hat sie getan?«
    »Es lag daran, was sie nicht getan hat. Sie war nicht da, wenn Ray sie dahaben wollte. Einmal hatte er sich erstklassiges Koks besorgt und wollte mit ihr einen draufmachen, und sie war nicht verfügbar. Das hat sie dann noch mal gemacht. Hat gesagt, sie hätte zu tun. Ray mochte es nicht, wenn man ihm einen Korb gab.«
    »Wie hat Ray Christi kennen gelernt?«
    »In einer Bar«, antwortete Hacker. »Er hat sie aufgegabelt.«
    »Wo war die Bar?«
    »In Playa Del Rey. The Whale Watch. Das ist ein Lokal, wo wir oft waren.«
    »Und Christi war da«, sagte Milo.
    »Da saß sie«, sagte Hacker. »Um gepflückt zu werden - Rays Worte.«
    »Haben Sie auch mit ihr die Sau rausgelassen?«
    Hacker lachte und rauchte, schob sich die Brille wieder hoch, nahm sie ab und sagte: »Ich brauche eine Brille mit kleinerem Gestell.«
    »Haben Sie mit Christi Marsh die Sau rausgelassen, Bennett?«, fragte Milo erneut.
    »Nicht richtig.«
    »Warum nicht?«
    »Ray hielt nichts vom Teilen.«
    »Hat Ray mal über eine Frau namens Flora Newsome geredet?«
    »Flora?«, sagte Hacker überrascht. »Ja, ich kenne sie; sie war mal als Aushilfe in einem Büro, wo ich gearbeitet habe.«
    »Ist Ray in das Büro gekommen?«
    »Ja«, sagte Hacker. »Tatsächlich kannte Ray sie auch. Sie sind eine Zeit lang miteinander gegangen.«
    »Tatsächlich«, sagte Milo.
    »Warum? Was hat sie hiermit zu tun?«
    »Sie hat die Rechnung gesteckt bekommen.«
    Hackers kurzsichtige Augen traten hervor. »Sie scherzen.«
    »Das wussten Sie nicht?«
    »Ich bin nach vielleicht zwei Wochen aus diesem Büro versetzt worden. Flora? Ich mochte sie. Eine nette junge Frau, still. Ich dachte selbst daran, etwas mit ihr anzufangen, aber dann hat Ray sich als Erster an sie rangemacht.«
    »Und Ray teilte nicht gern.«
    »Er hat sie umgebracht ?«
    »Oh ja«, erwiderte Milo.
    »Wie schade«, sagte Hacker. Seine Stimme war leiser geworden; er sah so aus, als meinte er es ernst.
    »Bedrückt Sie etwas, Bennett?«
    »Was hat sie getan, um Ray sauer zu machen?«
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Ich schwöre, dass ich es nicht weiß.«
    »Sie haben gesagt, Ray hätte angedeutet, Frauen getötet zu haben.«
    »Ja, aber wie ich schon sagte, er hat nur Andeutungen gemacht - wollen Sie sagen, das war sie? Flora? Scheiße.«
    »Bedrückt Sie das, Bennett?«
    »Natürlich. Ich mochte sie. Ein nettes Mädchen. Als Ray sagte, dass er nicht mehr mit ihr

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