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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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sich für eine Flasche Wasser und klassischen Rock, bevor er einen Blick auf die Zeitschriften warf: Blind Spot , PhotoPro , PDN , Shutterbugs , Men’s Journal , ein Playboy sowie ein abgegriffenes Esquire -Heft mit dem Titelbild von Charlize Theron, der » sexiest woman alive «.
    »Halten Sie sie für die sexiest woman alive ?«, fragte Jackson Lucas.
    »Die existiert nicht«, antwortete Lucas. »Genauso wenig wie das beste Baseballspiel. Darüber kann man sich lange ergebnislos streiten.«
    »Ich finde sie schon ziemlich sexy«, meinte Jackson.
    »Und Angelina Jolie?«
    »Auch nicht schlecht«, musste Jackson zugeben.
    »Und Michelle Pfeiffer?«
    »Jetzt fängt’s an, kompliziert zu werden. Mir gefallen eigentlich alle Blondinen.«
    Sie unterhielten sich eine Weile über Sex und hübsche Mädchen, und schließlich fragte Lucas Jackson, ob er Nacktfotos von seiner Frau habe.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Wollen Sie welche kaufen?«
    Sie lachten immer noch, als Frank Willett in Begleitung einer älteren Dame aus der Tür trat. Willett war etwa eins fünfundachtzig groß, hatte breite Schultern und schmale Hüften und mit seinen ungefähr achtzig Kilo eine schlangenhaft
athletische Figur. Er trug einen Jogginganzug mit Kapuze, Turnschuhe, eine schwarze Kappe, eine runde Brille mit Metallrand und eine Sporttasche in der linken Hand.
    Jackson zückte sofort die Kamera. Lucas bemerkte: »Kurze Haare.« Doch als die beiden abbogen, entdeckte er den kleinen Pferdeschwanz, der durch das hintere Ende von Willetts Kappe lugte. »Scheiße, Pferdeschwanz.«
    »Immerhin sind seine Haare schwarz, wie von Ihnen gewünscht«, sagte Jackson. »Dem Führerscheinfoto nach zu urteilen, hätten sie jede Farbe haben können.«
    Auf dem Parkplatz tätschelte Willett die Schulter der alten Dame und ging zu seinem Wagen, einem grauen Landrover LR3. »Machen Sie ein Bild vom Nummernschild«, wies Lucas Jackson an.
    Jackson tat ihm den Gefallen, sagte aber: »Ginge genauso schnell, das Kennzeichen mit dem Computer zu recherchieren.«
    »Der Mann ist Personal Trainer«, brummte Lucas. »Woher soll der die Kohle für einen Landrover haben? Wahrscheinlich gehört er ihm nicht selber.«
    »Ach, es gibt Mittel und Wege«, erwiderte Jackson, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.
    »Einen Weg kenne ich«, erklärte Lucas. »Man knöpft Frances Austin fünfzigtausend Dollar ab.«
     
    Als Willett weg war, sagte Lucas: »Entwickeln Sie die Filme bitte gleich. Ich brauche die Abzüge so schnell wie möglich.«
    »Wenn Sie wollen, können Sie sie in zwei Minuten haben«, entgegnete Jackson.
    »Tatsächlich?«
    Jackson öffnete die unterste Schublade der Kommode, holte einen Canon Photo Printer, ungefähr so groß wie ein Tetrapak Milch, hervor und steckte seine Memory Card ein. Lucas suchte sich auf dem kleinen LCD-Monitor vier Aufnahmen
aus und ließ sie sich von Jackson im Format 13 x 18, Hochglanz, ausdrucken.
    »Mann, dieser Van ist der reine Fotografentraum«, bemerkte Lucas, als die Bilder aus dem winzigen Drucker glitten.
    »Ich zähle auf Ihre Hilfe, falls jemand versuchen sollte, ihn mir wegzunehmen.«
    »Versprochen«, sagte Lucas.
     
    Die Fahrt durch die Stadt zog sich wegen Baustellen hin; Lucas verfluchte sich, weil er die falsche Route zur Riverside State Bank in Maplewood gewählt hatte. Als er den Wagen auf den Parkplatz lenkte, rief Carol an.
    »Unser Mann hat eine Vorgeschichte: In San Francisco existiert ein Haftbefehl gegen ihn«, erklärte sie. »Er hat eine Vorladung wegen dem Verkauf von Dope ignoriert, was bedeutet, dass er auf der Fahndungsliste steht. Wir können seinen hübschen Arsch jederzeit in den Knast verfrachten.«
    »Wie viel Rauschgift, und woher wissen Sie, dass er einen hübschen Arsch hat?«
    »Ungefähr hundertsiebzig Gramm Marihuana. Dan hat mir Fotos von ihm gezeigt.«
    »Viel Dope ist das ja nicht gerade«, erwiderte Lucas.
    »Er behauptet, es Meditationsinteressierten zur Entspannung angeboten zu haben«, erklärte Carol. »Er hat mal einen Kurs mit dem hübschen Namen ›Action Zen‹ gegeben, wo’s darum ging, aus einem Flieger zu springen oder eine Klippe hochzuklettern und hinterher mit Dope zu chillen.«
    »Ganz schön schräg«, sagte Lucas.
    »Nein, interessant«, widersprach Carol. »Aber viel wichtiger ist, dass wir ihn jederzeit einbuchten können.«

     
    Emily Wau betrachtete die Fotos in der Bank drei Minuten lang, ordnete sie auf ihrem Schreibtisch in unterschiedlichen Konstellationen an und

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