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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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sagte schließlich: »Nein.«
    »Nein?«
    »An den würd’ ich mich erinnern. Ist er schon vergeben?«
    »Mein Gott, Emily, was weiß ich? Ich bin kein Eheanbahnungsinstitut.«
    »Vielleicht sollten Sie umsatteln - als Cop scheinen Sie nicht sonderlich viel zu taugen«, sagte sie lächelnd.
     
    Im Wagen wählte Lucas die Nummer von Alyssa Austin. »Ich muss mit dir über Frank Willett reden«, sagte er.
    Kurzes Schweigen, dann: »Hm.«
    »Wo bist du?«
    »In St. Paul. Ich kann in einer Viertelstunde zu Hause sein. Über ihn würde ich mich lieber daheim als hier unterhalten.«
    »Also in einer halben Stunde.«
    Auf dem Weg zu ihr rief Lucas Mark McGuire und Denise Robinson an, die beiden, die die Website einrichten wollten. Es meldete sich Denise.
    »Kennen Sie einen Frank Willett, der mit Frances befreundet war?«
    »Möglicherweise.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir waren letzten Sommer in einem Lokal in Stillwater, ganz romantisch am Wasser.«
    »Das Dock«, sagte Lucas.
    »Genau. Sie war in Begleitung eines Mannes, den könnte sie als Frank vorgestellt haben. Ich weiß nicht, welcher Art ihr Verhältnis war - sie gingen merkwürdig distanziert miteinander um, als wären sie nicht allzu glücklich darüber, dass wir sie zusammen sehen.«
    »Das haben Sie in unserem Gespräch nicht erwähnt.«

    »Weil ich nicht mehr dran gedacht habe. Ich weiß ja nicht mal sicher, ob der Typ Frank hieß. Wir haben nicht mit ihnen gegessen; sie saßen an einem Tisch für zwei.«
    »Erinnern Sie sich, wie der Mann aussah?«
    »Ziemlich attraktiv, wie ein Balletttänzer oder so. Schlank, große Hände.«
    »Haarfarbe?«
    »Schwarz, mit Pferdeschwanz. Dreitagebart. Und er trug einen Diamantohrring.«
    »Überraschung, Überraschung.«
    »Ja«, pflichtete sie ihm bei. »Warum die Fragen?«
    »Wir nehmen ihn unter die Lupe«, antwortete Lucas. »Und falls Sie und Mark dem Mann begegnen sollten, halten Sie sich von ihm fern. Das meine ich sehr ernst.«
    »Glauben Sie …?«
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen. Wenn Sie ihn also sehen …«
    »Haue ich ab«, sagte sie mit zitternder Stimme.
     
    Alyssa Austin trug einen schwarzen Velours-Jogginganzug und rosafarbene Ballerinas. Sie hielt ihm die Tür auf und schloss sie hinter ihm wieder.
    »Im Verlauf der Ermittlungen bist du also auf Frank gestoßen«, sagte sie. »Wer hat dich auf ihn gebracht? Hoffentlich keiner meiner Mitarbeiter.«
    »Warum hoffentlich?«
    »Weil ich von denen Loyalität erwarte«, zischte sie. »Wenn’s einer von ihnen war, wird der Betreffende gekündigt.«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Entspann dich. Es war keiner von ihnen.«
    »Dann also Martina, diese Zicke. Ich hab mir schon gedacht, dass Hunter was gemerkt haben könnte. Wir waren bei einer Veranstaltung im Walker, und wen treffen wir da?
Frank. Ich hab ihm ein Zeichen gegeben, und das hat Hunter mitbekommen. Wahrscheinlich weiß Martina es von ihm.«
    »Das hättest du mir sagen sollen«, entgegnete Lucas. »Schließlich ist deine Tochter ermordet worden.«
    »Wir haben sechs Monate vor dem Tod von Frances Schluss gemacht. Da besteht kein Bezug. Frank ist kein schlechter Mensch.«
    »In Kalifornien wird er wegen einer Drogensache gesucht«, teilte Lucas ihr mit.
    »Wie bitte?«
    »Nichts Großes, aber es existiert ein Haftbefehl. Wenn er wegen eines Verkehrsdelikts aufgehalten wird, könnte es Probleme geben.«
    »O Scheiße.« Sie ließ sich auf ein Sofa fallen und rief nach Helen.
    Die Haushälterin huschte aus der Küche herbei.
    »Machen Sie mir doch bitte einen frischen Orangensaft, am liebsten einen Smoothie. Willst du auch einen, Lucas?«
    »Klingt gut.«
    Als die Haushälterin gegangen war, fügte er hinzu: »Ich muss dir da noch etwas sagen.«
    »Was?«
    »Über Frank und Frances.«
    »Was soll mit ihnen gewesen sein?« Ihre Hand wanderte unwillkürlich zu ihrem Hals, und sie lachte unsicher. »Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?«
    »Wahrscheinlich lief was zwischen ihnen. Ihre Handtasche ist bei den Kollegen in Dakota County - ein Mann hat sie im Straßengraben gefunden und abgegeben. In der Tasche war ein Brief …« Er reichte ihr den gefalteten Ausdruck.
    Sie betrachtete ihn eine ganze Weile, bevor sie kopfschüttelnd sagte: »Tja, allzu viel kann man nicht entziffern.«
    »Für mich sieht es so aus …«

    »Für mich auch. Es ist ihre Handschrift, daran besteht kein Zweifel«, sagte Alyssa.
    »Kannst du dir vorstellen, wann ihre Beziehung begonnen hat?«
    »Vermutlich nachdem er

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