Im Sog Des Boesen
höhere Stimme.«
»Wirklich?«, fragte Alyssa.
»Ja«, sagte Loren. »Und wann packen wir’s an?«
Alyssa warf einen Blick auf ihre Uhr. »Die Aktion mit Frank können wir erst starten, wenn die mit dem Wagen erledigt ist. Jetzt hätten wir gerade noch genug Licht, um die Örtlichkeiten auszukundschaften.«
»Dann machen wir’s doch gleich heute Nacht«, schlug Fairy vor.
Sie nahmen den Mercedes. Loren beobachtete Alyssas Augen im Rückspiegel.
»Der Gedanke, Frank in Panik zu versetzen, damit er flieht, gefällt mir«, sagte er. »Aber wenn Davenport nur dir
von dem Haftbefehl erzählt hat, weiß er gleich, dass die Warnung an Frank von dir stammt.«
Alyssa nickte. »Hm, lass mich überlegen.«
»Gerüchte«, meldete Fairy sich wenig später zu Wort.
»Was?«, fragte Alyssa.
»Red mit Gina drüber. Die ist eine üble Klatschtante und kommt in allen Wellness-Centern rum. Weih sie in die Geschichte mit Frank ein und frag sie, ob er Kursteilnehmern Dope angeboten oder verkauft hat. Das tratscht sie garantiert weiter, und am Abend wissen es alle. Dann könnte Frank es vom Personal oder von den Kunden erfahren haben.«
»Prima Idee«, sagte Loren.
»Ja«, pflichtete Alyssa ihm bei und fügte wenig später hinzu: »Könnte funktionieren.«
Die Gegend um die Brücke eignete sich nicht zum Verbrennen des Wagens, weil zu viele Leute das Feuer vom Highway aus sehen würden, die sofort per Handy die Polizei informieren konnten. Nachdem sie die Wakota Bridge ein paar Mal überquert hatten, gaben sie es auf und wandten sich dem Gebiet südlich der I-494 zu.
Der regionale Flughafen von South St. Paul, wo der Wagen in Hunter Austins Hangar verborgen war, befindet sich fast direkt am Mississippi-Ufer. Östlich des Flughafens verläuft die Concord Street parallel zum Fluss, wo auf der dem Mississippi zugewandten Seite ein Komplex von Frachtterminals in einem Gewirr von Sackgassen steht.
»Dies wäre ein geeigneter Ort zum Verbrennen eines Wagens«, sagte Loren, während sie langsam zwischen den Lagerhäusern hindurchfuhren. »Von hier aus müsstest du nur etwa eineinhalb Kilometer nach Hause joggen.«
»Besser als gedacht«, gab Alyssa zu. »Okay. Wir fahren mit dem Mercedes zum Hangar, lassen ihn dort und bringen den kleinen Wagen hierher, hinter diesen Hof, wo der
Schein des Feuers durch das Lagerhaus verdeckt wird. Dann zünden wir die Lunte und laufen die Straße ungefähr hundert Meter hinunter, an der Garage vorbei, über die Concord und den Hügel hinauf zum Flughafen. Mit ein bisschen Glück sind wir über die Straße, bevor irgendjemand das Feuer bemerkt.«
»Es sei denn, es gibt Wachleute«, warf Loren ein.
»Wachleute halten sich innen auf, nicht außen, und man würde das Licht ihrer Taschenlampe sehen. Außerdem können wir es uns im allerletzten Augenblick immer noch anders überlegen, erst einmal um den Block herumfahren und dann wieder zurückkommen.«
»Im Dunkeln ist die Verletzungsgefahr beim Laufen groß.«
»Nicht, wenn ich in der Mitte der Straße bleibe.«
Als sie die Route abfuhren, machte Loren sie auf ein paar Schlaglöcher aufmerksam. »Wenn du da reintrittst, verstauchst du dir den Knöchel oder brichst dir am Ende sogar das Bein.«
Alyssa schaute zurück. »Sie sind beide auf der linken Seite. Ich bleibe einfach auf der rechten.«
Sie folgten der Straße den Hügel hinauf in Richtung Flughafen. Der Zugang zum Areal mit den privaten Hangars führte durch ein Tor mit Schlüsselkartenmechanismus, kein Problem für jemanden, der zu Fuß unterwegs war, denn der konnte sich einfach darunter hinwegducken.
»Mitten in der Nacht sollten wir’s allerdings nicht machen«, gab Loren zu bedenken. »Da würdest du als Joggerin zu sehr auffallen.«
»So gegen neun?«
»Wir haben das Benzin«, sagte Fairy. »Lasst es uns gleich heute Nacht angehen.«
»Was ist mit dem Messer?«, wollte Loren wissen.
»So schnell wie möglich - damit Davenport nicht so viel
Zeit zum Nachdenken bleibt«, antwortete Alyssa. »Ich habe seine Frau gebeten, ihn auf die Ermittlungen in diesem Fall anzusetzen, weil er clever ist. Inzwischen würde ich mir wünschen, dass er ein bisschen schwerer von Begriff wäre.«
»Lässt sich nicht mehr ändern«, sagte Loren.
»Wir könnten das Messer noch heute Nacht in Franks Haus platzieren«, erklärte Fairy. »Frank ist abends immer unterwegs. Ich glaube nicht, dass sich daran etwas geändert hat.«
»Was, wenn jemand uns bei seinem Haus sieht?«, fragte
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