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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Alyssa.
    »Wie oft ist das passiert, als wir noch zusammen waren?«, erkundigte sich Fairy. »Einmal bei fünf Besuchen?«
    »Immerhin«, sagte Alyssa.
    »Tja, dann sehen wir uns eben zuerst genau um, bevor wir den Schlüssel ins Schloss stecken. Drinnen verstecken wir das Messer, vergewissern uns durchs Fenster, dass draußen niemand unterwegs ist, lauschen und gehen raus. Falls zufällig doch noch jemand auftauchen sollte, holen wir das Messer wieder und werfen es in den Fluss.«
    »Okay. Trotzdem bin ich irgendwie nervös.«
    »Du machst dir gleich in unsere Hose«, spottete Fairy. »Verkneif’s dir. Ich kann feuchte Slips nicht ausstehen.«
     
    Zu Hause warf Alyssa einen Blick auf die Benzinkanister. Die drei identischen roten Plastikbehälter dienten als Treibstoffvorrat für Hunters Spielzeug: den fahrbaren John-Deere-Rasenmäher, eine kleinere Lawn-Boy-Version, ein großes Toro-Schneegebläse, eine Stihl-Kettensäge, einen Unkrautentferner, einen Laubsauger und eine elektrische Heckenschere. Zwar beschäftigten sie einen Gärtnerdienst, der das alles erledigte, und einen Mann mit Schneepflug, der im Winter die Auffahrt räumte, doch Hunter hatte selbst gern herumgewerkelt und schließlich genug Geld besessen, um sich die Gerätschaften leisten zu können.

    In den Kanistern befanden sich etwa vierzig Liter Benzin. Einen Behälter würde sie beim Joggen nicht mitnehmen können, weshalb er im Auto bleiben musste. Würde es Helen auffallen, dass einer der Kanister fehlte? Egal - Alyssa konnte, sobald Zeit wäre, ans andere Ende der Stadt fahren, um einen neuen zu erwerben.
    Sie füllte einen der Behälter bis oben hin und schleppte ihn zum Mercedes. Verdammt schwer, dachte sie, als sie ihn hineinhievte. Verrückt, der ganze Plan.
    »Nein«, widersprach Fairy. Sie tauchte nun auf, wann immer sie wollte. Alyssa musste sich aber keine Sorgen mehr machen, dass sie die Kontrolle übernahm. Inzwischen erschien sie ihr nicht mehr wie eine Fremde, sondern eher wie eine Zwillingsschwester. »Es geht nicht anders«, beharrte Fairy. »Nur um die Aktion mit dem Messer in Franks Haus können wir uns unter Umständen herumdrücken. Aber wir müssen auf jeden Fall alle potenziellen Beweismittel gegen uns vernichten und den Wagen loswerden.«
    Also hob Alyssa den Kanister in den Kofferraum des Mercedes, stellte ihn auf eine Schicht Zeitungen, schloss den Deckel und sah auf ihre Uhr: Sieben, und es war bereits dunkel. »Los«, sagte Fairy. »Brechen wir auf … Darf ich fahren?«
     
    Doch ein paar Dinge waren zuvor noch zu erledigen. Sie kramte ein altes T-Shirt heraus, schnitt es in Streifen, fertigte eine drei Meter lange Baumwolllunte, tränkte sie mit Benzin und steckte sie in einen Plastikbeutel mit Reißverschluss, damit der Kofferraum nicht danach roch. Dann holte sie eine Flasche Fensterreiniger, eine Küchenrolle und ein Paar gelbe Plastikhandschuhe und legte alles in den Kofferraum. Sicherheitshalber würde sie das Lenkrad und andere Plastikoberflächen des Honda säubern. Am Ende schlüpfte sie in einen marineblauen Jogginganzug und Laufschuhe.
    »Ich würde dich jetzt gern ficken«, bemerkte Loren aus
dem Schlafzimmerspiegel heraus. »Törnt mich total an, wenn ich dir beim Anziehen zusehe.«
    »Sprich nicht so mit mir«, rügte Alyssa ihn in kühlem Tonfall. Sie hatte Angst, denn ihre Zukunft hing von dem ab, was in der nächsten Stunde passierte.
    »Er redet mit mir «, mischte sich Fairy ein.
    »Mein Gott«, stöhnte Alyssa.
    »Es ist wirklich das Beste, wenn ich fahre«, sagte Fairy.
     
    Das Hangarareal war menschenleer, dunkel und kühl und somit kein Problem. Doch vor dem Tor tauchte, sobald sie den Hügel hinunter war, ein Streifenwagen auf, der ihr folgte.
    Fairy wurde nervös und fuhr übertrieben vorsichtig und vorschriftsmäßig, aus Angst davor, angehalten zu werden. Auch auf der Concord blieb der Polizeiwagen hinter ihr. Als sie nach links abbog, bewegte er sich Gott sei Dank einfach geradeaus weiter, ohne sie zu beachten.
    Sie atmete tief durch und berührte ihre Stirn, auf der kalter Schweiß stand. Nichts lief hundertprozentig nach Plan. Niemals.
     
    Sie lenkte den Wagen nicht direkt zu der Stelle, an der sie den Prelude verbrennen wollte, sondern erst einmal eine Weile durch das Viertel, um sicher zu sein, dass keine Polizeistreife unterwegs war.
    »Alyssa, du behinderst mich in meinem Tatendrang«, beklagte sich Fairy.
    Sie hatten beschlossen, das Auto neben einem Maschendrahtzaun zu verbrennen,

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