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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Achseln. »Hm … ja. Eine Kursteilnehmerin. Sie hat von der Sache mit den Drogen gehört und gesagt, sie möchte nicht, dass ich Probleme kriege. Hat mich übers Handy angerufen.«

    »Wie viele Leute kennen Ihre Handy-Nummer?«
    »Jede Menge. Alle meine Kunden. Ich hatte wirklich nichts mit Frances zu tun, aber wahrscheinlich ist es trotzdem sinnvoll, wenn ich mir einen Anwalt suche. Ich werd einen brauchen, oder?«
    »Haben Sie denn Geld?«, fragte Lucas.
    »Ungefähr’nen Tausender.«
    »Gut, dann besorgen wir Ihnen einen.«
    In dem Truck befanden sich lediglich Kleidung und Outdoor-Ausrüstung. Der Streifenpolizist kümmerte sich um den Abtransport des Wagens, Lucas bedankte sich bei Cheryl, verabschiedete sich von ihr und rief Carol an. »Organisieren Sie mir einen Durchsuchungsbefehl für Willetts Haus und ein Spurensicherungsteam, das es sich anschaut.«
    »Könnte ein paar Stunden dauern«, sagte Carol. »Vielleicht morgen?«
    »Kein Problem. Ich fahre noch mal zu Alyssa Austin.«
    Wieder eine verlorene halbe Stunde quer durch die Stadt. Alyssa öffnete die Tür mit einem leichten Stirnrunzeln. »Gibt’s was Neues?«
    »Wem hast du erzählt, dass wir Frank Willett beobachten?«
    Nach kurzem Überlegen antwortete sie: »Gina Nassif von der Personalabteilung. Scheiße. Was ist passiert?«
    »Jemand hat Willett einen Tipp gegeben, und er wollte abhauen«, antwortete Lucas.
    »Das wirft kein gutes Licht auf ihn.«
    »Möglicherweise hatte er einfach keine Lust, nach Kalifornien zurückzukehren«, sagte Lucas. »Jedenfalls hatte ich dich gebeten …«
    »Ich musste mit Gina sprechen. Wenn einer unserer Mitarbeiter mit Drogen handelt, kostet mich das Kopf und Kragen. Ich hab sie gebeten, die Angelegenheit diskret zu behandeln, aber …«

    »Was?«
    »Sie ist eine Plaudertasche.«
    »Oh, Mann. Hättest du damit nicht noch ein paar Tage warten können?«
    Sie schob die Unterlippe vor. »Tut mir leid, wenn ich’s ’s vermasselt habe.«
    Allzu zerknirscht klang sie nicht, dachte Lucas.
    Spätnachmittag, Beginn der Rushhour. Lucas beschloss, erst einmal ein paar Stunden im Apartment zu verbringen und Heather Toms zu beobachten, bevor er zum Abendessen nach Hause fuhr. Sollte Willett doch die Nacht über schwitzen. Sein Haus konnten sie auch noch am Morgen durchsuchen.
    Das Apartment war leer. Del hatte sich hier aufgehalten, davon zeugte der Styroporbecher mit der Papierserviette darin. Lucas schaltete den CD-Player an, schob eine Scheibe von Norah Jones hinein, setzte sich auf den Schreibtischstuhl und nahm das Fernglas in die Hand. In der Wohnung gegenüber konnte er niemanden entdecken, nur das flackernde Licht des Fernsehers an der Wand.
    Er rief Weather an, die ihm verriet, dass es zum Abendessen Schweinekoteletts, Süßkartoffeln und Maisbrot geben würde. Lucas versprach, um sechs zu Hause zu sein.
    Dann dachte er über Willett, Alyssa und die anderen nach, die mit dem Fall Austin in Verbindung standen: Irgendetwas war ihm entgangen, das spürte er.
    Nach einer Weile ging er zum Kühlschrank und stellte fest, dass drei der sechs Flaschen Cola light fehlten, die er in den Kühlschrank gelegt hatte. Er nahm eine der verbliebenen heraus, öffnete sie und machte Dehn- und Streckübungen. Das Bein schmerzte immer noch, wenn auch nicht mehr so schlimm wie zuvor.
    Da bemerkte er aus den Augenwinkeln, dass Heather Toms aufstand und den Fernseher mit der Fernbedienung
ausschaltete. Kurz darauf ging sie zur Tür, und ihre Mutter kam mit dem Rollstuhl herein.
    Heather sah ziemlich gut aus, fand Lucas. Im Schlafzimmer suchte sie im Schrank herum, probierte einige Paar Schuhe an, kehrte ins Wohnzimmer zurück, verschwand, tauchte in einem dunklen Regenmantel wieder auf, sagte etwas zu ihrer Mutter und machte sich auf den Weg zur Tür. Mit hohen Absätzen.
    Lucas warf einen Blick auf die Uhr: fünf. Es war noch Zeit.
     
    Er schloss vor sich hin pfeifend das Apartment ab und ging die Treppe hinunter und die Straße entlang zu seinem Porsche. Wenig später tauchte Heather in ihrem roten Lexus SC 430 aus der Tiefgarage auf, ein Wagen, der sich leicht verfolgen ließ. Sie lenkte ihn auf der Snelling Avenue in Richtung Norden, dann auf der Randolph nach Osten und schließlich nach Süden auf die I-35 und am Ende auf die I-494 bis zur Mall of America. Dort stellte sie ihn auf einer Rampe am westlichen Ende des Komplexes ab, sah auf die Uhr und schlenderte hinunter zu Nordstrom.
    Lucas folgte ihr in sicherem Abstand durch die

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