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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Ramsey-Gefängnisses mit Lucas und führte ihn zum Vernehmungszimmer, wo Willett bereits mit einem Deputy wartete. Mose trug einen schwarzen Anzug wie zu einer Beerdigung, war aber kein schlechter Anwalt, das wusste Lucas.
    »Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«, fragte Lucas Mose auf dem Weg zum Zimmer.
    »Ja. Und ich habe das Gefühl, dass ich ausnahmsweise tatsächlich mal einen Unschuldigen verteidigen soll.«
    »Ach was.« Lucas schüttelte den Kopf.
    »Ernsthaft. Er hat keine Ahnung von dem Messer und glaubt, Sie hätten es in seiner Wohnung platziert.«
    »Das ist mal was Neues.«
    Wie erhofft, hatte Willett in der Nacht nicht viel geschlafen.
Seine Augen waren geschwollen. Als sie das Zimmer betraten, hob er den Blick und fragte: »Und was jetzt?«
    Mose erklärte ihm, Lucas habe ein paar Fragen an ihn. Falls diese unangemessen seien, werde er Einspruch erheben, und wenn Willett nicht antworten wolle, müsse er das auch nicht.
    »Ich hab nichts angestellt«, sagte Willett. »Bis auf die Sache damals in San Francisco mit dem Dope, und das war zum persönlichen Gebrauch. Ich bin kein Dealer. Die Behauptung, ich hätte Frances umgebracht, ist absurd. Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Wusste Frances, dass Sie mit ihrer Mutter geschlafen hatten?«, erkundigte sich Lucas.
    »Sie müssen nicht antworten«, sagte Mose Willett.
    »Wenn, wäre das kein Verbrechen, und außerdem haben wir Beweise. Wir werden Mr. Mose die Kopie eines an Sie gerichteten Briefes zukommen lassen, der sich in Frances’ Handtasche befand«, erklärte Lucas.
    Anson gesellte sich zu ihnen. »Hab ich was verpasst?«
    »Wir haben gerade erst angefangen«, antwortete Lucas und wandte sich wieder Willett zu. »Sie sitzen ganz schön in der Scheiße, Frank. Wir müssen über das Messer reden und über die andere Sache. Wenn Sie schuldig sind, landen Sie im Gefängnis, wenn nicht, sollten Sie uns vertrauen und die Wahrheit sagen, denn wir können dafür sorgen, dass Sie nicht in den Knast wandern. Also: Wusste Frances Bescheid?«
    Willett zögerte mit der Antwort. »Ich glaube, sie hat es irgendwann gemerkt, keine Ahnung, wann. Am Ende war jedenfalls dicke Luft. Vor ihrem Verschwinden hatte ich schon eine Woche lang nicht mehr mit ihr gesprochen.«
    »Und warum haben Sie uns das nicht früher gesagt?«, fragte Anson.
    »Was hätten Sie an meiner Stelle getan?«, fragte Willett zurück. »Ich wusste nicht, wo sie war oder warum sie abgetaucht
ist. Wenn eine reiche junge Frau verschwindet, sobald ihre Beziehung mit einem mittellosen Typen zu Ende ist, und wenn der Typ obendrein wegen einer Drogensache Angst haben muss … tja, welche Schlüsse hätte die Polizei da wohl gezogen?«
    Wo er recht hat, hat er recht, dachte Lucas.
     
    Seine Beziehung mit Frances habe im Sommer ihren Höhepunkt erreicht, erzählte Willett, und sich im Herbst allmählich abgekühlt. Im Dezember hätten sie dann schließlich aufgehört, miteinander zu schlafen.
    »Ich hab ihr gleich am Anfang gesagt, dass sie ihrer Mutter nichts verraten darf, weil ich wusste, was dann passieren würde: Alyssa würde sich einmischen, ich meinen Job verlieren, Frances verschwinden und ich wieder Hamburger braten. Kurz vor unserer Trennung hab ich sie noch mal gebeten, ihrer Mutter nichts zu sagen, weil ich Angst hatte, gefeuert zu werden. Frannie hat’s mir versprochen. Wir mochten uns immer noch, aber sie hat immer mehr die Geschäftsfrau rausgekehrt, und ich bin nun mal, was ich bin. Es war abzusehen, dass das mit uns nichts werden würde.«
    »Wie oft waren Sie in Alyssa Austins Haus?«, fragte Lucas.
    »In der Zeit mit Alyssa ein paarmal pro Woche. Mit Frannie nie. Wir hatten Angst, dass Helen Alyssa alles erzählen würde, und dann wär’s vorbei gewesen. Wir hatten auch keinen Grund hinzufahren. Wir waren entweder bei Frannie oder bei mir.«
    Sosehr Lucas und Anson sich auch abmühten: Sie schafften es nicht, Willett zu dem Geständnis zu bringen, dass er etwas gegen Alyssa oder Frances gehabt hatte.
    »Meiner Ansicht nach ist Sex etwas vollkommen Natürliches. Ich habe mit einer ganzen Reihe sehr netter Frauen was gehabt, schätze sie alle und bin mit einigen von ihnen nach wie vor befreundet. Manche von ihnen schlafen sogar noch
hin und wieder mit mir, und das ist auch okay. Ich bin nicht schräg oder so, und wenn eine Frau sich von mir trennt, dann war’s das. Es gibt jede Menge Frauen auf der Welt, und ziemlich viele von ihnen sind schwer in Ordnung.«
    »Gut im Bett?«, hakte

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