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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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dann:
    „Ich gebe zu bedenken, dass ich dir gerade das Leben gerettet habe.“
    Ich blickte auf den Einbrecher, der immer noch am Boden schlummerte.
    „Und da hättest du nicht fünf Minuten früher aufstehen kö nnen? Der Typ hat tausend Mal auf mich geschossen. Was war los mit dir?“
    Danny rieb sich den Kopf und erfühlte seine frische Beule.
    „Dieser Kerl hat mir eins übergebraten. Ich war weggetreten und bin erst jetzt aufgewacht.“
    Ich war ungleich wütender.
    „Und? Hast du gut geschlafen, während mich dieser Kerl quer durchs Haus gejagt hat?“
    Ich beugte mich zu dem Kerl hinunter und ergriff seinen R evolver, während Danny immer noch seinen Kopf rieb und sagte:
    „Der hat mich mit was wirklich Hartem erwischt. Tut mir leid.“
    Ich hob die Waffe des Killers mit dem Griff in Dannys Richtung und erwiderte:
    „Vermutlich war das , das harte Etwas.“
    Danny nickte. „Ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.“
    Ich erhob mich und kramte in Wolfs Schubladen, wie ich ihn kenne würde ich finden, wonach ich suchte. Ich lag richtig und zog ein paar Handschellen aus der Lade.
    „Den nehmen wir aber mit. Wir können ihn nicht aus den A ugen lassen.“
    Danny ließ die Pfanne fallen und ging in Richtung Küche.
    „Aber Kaffee kriegt der keinen.“
     
    Wir saßen entspannt in der Küche, Danny mir gegenüber und mein neuer Freund, der Killer, neben mir, die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Ich hatte mich angezogen und den Killer ausgezogen, wollte das Gleichgewicht wiederherstellen. Er saß nun nackt neben mir und blickte mich wütend an. Danny war sichtlich verwirrt.
    „Warum ist er nackt?“
    Ich schluckte den Kaffee hinunter und stellte meine Tasse ab.
    „Vermutlich wollte er gerade duschen.“
    Danny schüttelte den Kopf. „Was soll das? Gib ihm seine Klamotten wieder, ich finde das ekelhaft.“
    „So hässlich ist er auch wieder nicht“, erwiderte ich.
    Danny drehte sich angewidert weg. „Das macht keinen Sinn“, sagte er.
    „Was meinst du?“
    „Na ja, die wollen uns umbringen. Jetzt, kurz bevor sie ihren Drogenscheiß zurückbekommen?“
    Ich nickte. „Stimmt. Ich denke, sie werden uns in jedem Fall umbringen. Egal, ob sie ihr Dope kriegen, oder nicht. Wolf hat sich geirrt. Er kann es nicht aufhalten.“
    „Vielleicht hast du recht“, sagte Danny und blickte den Killer an.
    „Sag mal, du solltest uns töten. War das dein Auftrag? Egal was passiert?“
    Der Killer rührte sich nicht und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Eine Antwort würde er schuldig bleiben, wenn ich ihn nicht unter Druck setzte. Ich bin kein Unmensch, aber was muss, das muss. Also nahm ich das Brotmesser vor mir in die Hand und setzte es an seinem Oberschenkel an, dann feixte ich ihn an:
    „ Kein Problem, gleich ist es soweit“, sagte ich leise.
    Für eine Sekunde konnte ich ein Grinsen auf des Killers Gesicht erkennen, er hatte die Ironie erfasst, doch er spürte auch, dass ich so etwas niemals tun könnte. Er nahm mich nicht ernst und ich fragte mich, wie weit ich wirklich gehen könnte. Ihm ein Küchenmesser ins Bein rammen, könnte ich nicht, aber vielleicht ein wenig anritzen. Ich setzte mein Pokerface ein und schwang das Messer haarscharf an seinem Bein vorüber und, ich schwöre, ich habe es mit dem Messer leicht berührt und zuckte unmerklich zusammen, als ich einen Blutstropfen austreten sah. Dieses Messer müsste ich entsorgen, man durfte es nicht mehr für den vorgesehenen Zweck einsetzen. Der Killer zuckte jedenfalls bedenklich zusammen und starrte mich erschrocken an. Ich grinste gespielt selbstsicher und sagte:
    „Ups!! Knapp daneben , ist auch vorbei. Wollen wir es noch einmal versuchen?“
    Der Killer schien mich zu durchschauen und grinste abermals.
    „Guter Mann, jetzt gib doch nach“, redete ich auf ihn ein, „du hast doch ohnehin verloren. Ich will doch nur wissen, wie dein Auftrag lautet.“
    Der Mann schien nachzudenken. Nach einer Weile nickte er und ich legte das Messer weg.
    „Also?“, fragte ich. Er murmelte zwar, aber er sprach.
    „Fünfzigtausend für jeden von euch. Der Preis gilt.“
    Ich schluckte. „Fünfzigtausend? Das ist aber gar nicht schlecht. Auf Jesse James Kopf war weniger ausgesetzt.“
    Danny winkte ab. „Das ist lange her. Damals waren zehnta usend Dollar soviel, wie heute eine Million.“
    Ich stimmte ihm mit einem Nicken zu. „Schon richtig. Aber für zwei so unbedeutende Loser wie uns sind insgesamt Hunderttausend doch nicht schlecht,

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