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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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über den Transport Bescheid wüsste. Vermutlich würden sie alle aus ihren Verstecken kriechen und sich gegenseitig umbringen , um das ganze Dope für sich allein zu erobern.
    Endlich sah er das Ziel vor A ugen und setzte den Blinker. Das Parkhaus an der Dritten, fünf kameraüberwachte Parkdecks und ein Wächter hinter der Einfahrt. Perfekt für Wolfs Zwecke. Er stellte den Wagen rückwärts in eine Parkreihe im Erdgeschoss mit direkter Sicht auf das Wachhäuschen in dem der Parkwächter seine Schicht absaß. Schließlich marschierte er zum Wachmann und hielt ihm einen Zwanziger unter die Nase.
    „Dass meinem Picku p keiner zu nahe kommt, alles klar?“
    Der Wächter nickte und schob die Banknote schnell in seine Hosentasche. Wolf verließ das Parkhaus und überquerte die Straße . Nach einigen Schritten erreichte er das alte Lagerhaus, in dem in wenigen Stunden das Treffen stattfinden würde und blickte sich um. Zunächst suchte er nach verdächtigen Insassen in parkenden Fahrzeugen, nachdem er keine ausmachen konnte, suchte er das Gebäude nach Überwachungskameras ab. Der Chief hatte ihm mitgeteilt, dass eben dieses Lagerhaus durchsucht werden würde, aber mittlerweile waren die Kollegen schon wieder verschwunden und Wolf war felsenfest überzeugt, dass sie nichts gefunden hatten. Da er auch keine Kameras entdeckte, schob er das Metalltor einen Spalt zur Seite und trat ein.
    Das Lager war gewaltig groß, die Deckenbeleuchtung brannte und er hörte irgendwo zwischen den Gängen einen Elektrosta pler fahren. Überall waren Kisten aufgestapelt, die meisten bedruckt mit bekannten Labels von Elektronikherstellern. Wolf versteckte sich in einer Regalreihe und blickte durch die Ritzen zwischen den Kisten. Hier herrschte reges Treiben, überall liefen Männer mit Klemmbrettern in den Händen herum, die ihre Bestellungen zusammenstellten. Die meisten zogen kleine Hubwagen hinter sich her um kleinere Kisten aufzusammeln, andere fuhren mit schweren Gabelstaplern durch die Gänge und luden große Kisten auf, vermutlich handelte es sich um schwere Waschmaschinen und derlei Dinge. Wolf blickte auf seine Armbanduhr. In kaum einer Stunde würden sie das Lager schließen und den verdienten Feierabend antreten. Wolf würde dann noch hier sein und letzte Vorbereitungen treffen. Etwas weiter links konnte er den Eingang zu einem Büro zwischen den Reihen erkennen. Er zuckte zusammen, als er den Mann entdeckte, der gerade aus dem Büro heraustrat und irgendeinen Namen schrie. Der Tonfall, in dem er den Namen rief, teilte Wolf mit, dass er viel zu sagen hatte, vielleicht nicht der Big Boss in persona, aber ganz sicher eine Führungskraft. Er hatte diesen Mann schon einmal gesehen. Neulich Nacht in Dannys Bar. Er hatte an der Bar gesessen, zwei Barhocker neben Wolf und allein an einem Glas Whiskey genippt. Dieser Kerl hätte ihn ohne weiteres belauschen können und er hätte sicher herausgefunden, dass Wolf und Danny befreundet waren. Vielleicht hatte Wolf gerade von seinem Bruder berichtet, auch diese Information hätte ihm weitergeholfen. Man hätte ihn jederzeit in Dannys Bar beschatten können und hier und jetzt bestätigte sich dieser Verdacht.
    Wolf schlich durch die Gänge und nähe rte sich dem Mann. Mittlerweile war der Kerl, nach dem er gerufen hatte, aufgetaucht. Der Lagerleiter hielt ihm ein Klemmbrett hin und erklärte irgendetwas, vermutlich eine neue Bestellung. Wolf war mittlerweile nahe genug herangeschlichen um ihn verstehen zu können. Außerdem konnte Wolf das Brustschild erkennen, das der Lagerleiter trug. Ein silbernes Schild auf dem stand:
     
    Hier bedient Sie James
     
    Tatsächlich erklärte James seinem Mitarbeiter Einzelheiten zu einer Bestellung und nach ein paar Sätzen nahm der Mann das Klemmbrett entgegen und machte sich auf den Weg, seine Aufgabe zu erfüllen. James verschwand wieder in seinem Büro. Wolf änderte seine Position und blickte aus sicherer Entfernung durch das Bürofenster. Dann erblickte er den Sicherungskasten, der direkt am Ende des Büros an der Wand angebracht war. Der Gedanke war zwar dreist, doch gefiel er Wolf. Er schlich sich zum Kasten, zog den Deckel auf und klappte die Klinge seines Messers heraus. Mit zwei geschickten Blicken machte er den Klingeldraht der Telefonleitung aus und durchschnitt ihn mit dem Messer, entfernte einen halben Meter Kabel und schloss den Kasten wieder, schließlich verschwand er zwischen den Regalreihen. Sein Blick fiel lauernd durch das Bürofenster.

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