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Im Strudel der Gefuehle

Titel: Im Strudel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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uns nicht einholen, ohne ein Pferd dabei zu Tode zu schinden. Und das würde er niemals tun.«
    »Ein einzelnes Pferd würde es niemals schaffen«, stimmte Caleb ihr zu. »Drei Pferde könnten es schaffen - Pferde wie Luzifer, Trey und Ishmael.«
    »Wie bitte?«
    Caleb schaute an Jessica vorbei zu der Lichtung hinüber, die sie gerade überquert hatten.
    »Ich an deiner Stelle«, sagte er, »würde die nächsten paar Minuten damit verbringen, mir genau zu überlegen, wie ich Wolfes Wut am besten besänftige.«
    Der Klang in Calebs Stimme löste eine Welle des Unbehagens in Jessica aus. Sie stellte sich in die Steigbügel und schaute an ihm vorbei.
    Zwei große Rappen und ein kleinerer, rotbrauner Fuchs tauchten hinter ihnen am Waldrand auf und hielten quer über den langgezogenen, grasbewachsenen Hang hinweg auf sie zu. Nur eines der Pferde trug einen Reiter auf seinem Rücken. Vor ihren Augen schwang sich der Reiter vom Rappen hinüber auf den Fuchs, ohne auch nur für einen Moment sein Tempo zu verlangsamen.
    »O Gott«, hauchte sie.
    »Sieht eher nach Wolfe Lonetree aus«, stellte Caleb nüchtern fest.
    Mit aufmerksamen, bernsteinfarbenen Augen sah Caleb zu, wie die Pferde immer näher kamen. Als er sah, daß Wolfes Gewehr immer noch in seinem Sattelholster steckte, atmete er erleichtert auf und schenkte Jessica ein beruhigendes Lächeln. Jessica beachtete ihn nicht. Sie blieb abwartend im Sattel sitzen und fand sich damit ab, daß ihr eigenes Pferd niemals in der Lage sein würde, Wolfes Araberhengst davonzulaufen.
    Wolfe würdigte Caleb keines Blickes, als er herangaloppierte und Ishmael zügelte. Der Hengst stellte sich auf den Hinterbeinen auf. Alles, wofür Wolfe Augen hatte, war das rothaarige Mädchen, das kerzengerade im Sattel saß. Ruhig und gelassen stieg er ab, übergab Caleb die Zügel der verschwitzten Pferde und stand dann einfach nur da und sah Jessica schweigend an.
    »Ich werde unter diesen Bäumen dort das Lager aufschlagen«, sagte Caleb und deutete auf ein Wäldchen in einer Meile Entfernung.
    Wolfe nickte.
    »Du solltest immer daran denken, daß sie nur das Beste für dich wollte«, sagte Caleb, während er Ishmaels Zügel ergriff. »So, wie du nur das Beste für sie wolltest.«
    »Adios, Cal«, sagte Wolfe mit ausdrucksloser Stimme.
    Caleb wendete sein Pferd und ritt mit den Pferden im Schlepptau der untergehenden Sonne entgegen. Jessicas Pferd zerrte an seinem Zaumzeug und wieherte protestierend, weil es nicht allein zurückgelassen werden wollte.
    Ohne Vorwarnung schwang sich Wolfe hinter Jessica in den Sattel, nahm ihr die Zügel ab und steuerte auf ein Birkenwäldchen ganz in der Nähe zu. Das zarte, frische Laub der Bäume leuchtete in einem unwirklichen Grünton im Licht des späten Nachmittags. Als eine milde Brise aufkam, begannen die Blätter leise zu zittern.
    Jessica fühlte sich wie eines dieser Blätter. Sie schaute auf die dunkle, schlanke Hand herunter, die die Zügel hielt, und auf den Arm, der sich von hinten um sie legte. Die Versuchung, mit dem Finger über die Adern auf Wolfes Handrücken zu streichen, war so übermächtig, daß sie die Augen schließen mußte. Ein unterdrückter Seufzer überlief sie, als sie gegen das Bedürfnis ankämpfte, ihren Finger auf den Puls zu legen, der unter Wolfes Haut schlug.
    Wolfe stieg ab und band Jessicas Pferd an einer schlanken Birke fest. Dann stand er da und betrachtete sie. Es war die längste Minute ihres Lebens. Sie erwiderte seinen mißtrauischen Blick, doch weigerte sie sich strikt, sich anmerken zu lassen, daß unter der Maske ihrer äußeren Gelassenheit immer noch heißes Verlangen 'brodelte.
    »Als ich angeritten kam, sahst du überrascht aus«, sagte Wolfe.
    »Ganz im Gegensatz zu Caleb. Der hätte am liebsten den Wald in Brand gesteckt, um dich davon abzuhalten, uns zu folgen.«
    »Ich hätte dich auch gefunden, wenn du barfuß über Fels gegangen wärst.«
    »Warum?«
    Die Frage wirkte wie ein Streichholz unter einem Pulverfaß. »Du bist meine Frau.«
    »Die Ehe ist ungültig.«
    »Unfug! Wir haben die Ehe mit solcher Leidenschaft vollzogen, daß es ein wahres Wunder ist, daß wir beide noch gerade gehen können.«
    Scharlachrote Flecke zeichneten sich auf Jessicas Wangen ab, aber sie wich keinen Schritt zurück. »Trotz meiner ausdrücklichen Wünsche hast du darauf bestanden, daß aus unserer Vereinigung keine Kinder hervorgehen durften«, sagte sie vorsichtig. »Das ist ein ausreichender Grund für eine

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