Im Strudel der Gefuehle
bist, höre ich den Wind nicht mehr.«
»Was für ein seltsamer Grund, um jemanden zu vermissen.«
»Elfen sind eben seltsame Geschöpfe.«
Wolfe betrachtete die offenen Schranktüren. »Da hast du recht. Warum hast du in den Schränken gewühlt, Elfchen?«
»Ich habe nach der Kaffeekanne gesucht.«
»Sie steht auf dem Herd.«
Jessica drehte sich um und schaute zum Herd hinüber. Außer einem zerbeulten Behälter, der wie ein hoher, schmaler Topf aussah, war nichts zu sehen. Der Boden dieses Topfes war breiter als sein Oberteil, und am Rand hatte er eine schmale Ausbuchtung. Ein Griff aus Draht war oben am Deckel befestigt.
»Eine Kaffeekanne, die man auf den Herd stellen kann?« sagte sie verwundert.
»Mhm.«
Wolfe schnurrte wie eine große, zufriedene Katze. Jessica warf ihm einen kurzen Blick zu und klimperte mit ihren dichten, kastanienbraunen Wimpern.
»Und wie funktioniert diese Kaffeekanne?« »Ganz einfach. Du füllst die Kanne mit Wasser, stellst sie auf den Herd, bis das Wasser kocht, gibst das Kaffeepulver dazu, kochst das Ganze für eine Weile und gießt dann kaltes Wasser dazu, bis der Grund sich am Boden absetzt.«
»Aha«, atmete sie auf. »So einfach ist das also.«
Sie ging zum Herd hinüber, nahm den Deckel ab und sah sich nach einem Behälter mit Wasser um. Doch vergeblich.
»Das Wasser kommt aus der Pumpe«, sagte Wolfe. »Du weißt ja wohl, wie eine Pumpe aussieht, oder?«
»Du willst mich nur ärgern.«
»Ich weiß nicht genau. Elfen sind manchmal ziemlich unberechenbare Geschöpfe. Man kann nie so genau Vorhersagen, was sie wissen und was nicht.«
Jessica hatte noch nie eine Pumpe bedient, aber sie hatte anderen dabei zugesehen. Sie ging zum Waschbecken, stellte die Kanne neben der Pumpe ab und ergriff den eisernen Pumpschwengel. Sie mußte sich auf die Zehenspitzen stellen, um so weit es ging damit auszuholen.
»Halt!«
Sie erstarrte, schwankte und verlor die Balance. Bevor sie umfallen und dabei versehentlich den Pumpschwengel herunterdrücken konnte, sprang Wolfe zu ihr und fing sie auf. Überrascht schrie sie auf.
»Du hast etwas vergessen«, sagte er, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
Sie schaute in seine mitternachtsblauen Augen, die verführerisch nahe waren. Wolfe hatte sie so weit hochgehoben, daß sie genau auf einer Höhe mit seinen Augen war.
»Was habe ich vergessen?«
»Du hast die Pumpe nicht angeworfen.«
Der verständnislose Blick, den Jessica ihm zuwarf, verriet ihm, daß sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wovon er sprach. Er wollte sie absetzen, aber ihr schmale, warme Taille fühlte sich so gut zwischen seinen Händen an, daß er sie einfach nicht loslassen konnte.
»Siehst du den Topf mit Wasser dort neben der Pumpe?« fragte er.
Der tiefe Klang seiner Stimme löste eine Welle von Gefühlen in Jessica aus, die sie nicht mit Worten beschreiben konnte. Es waren angenehme Empfindungen. Sie nickte. Ohne Vorwarnung drehte er sie um. Dabei entfuhr ihr ein leises Stöhnen, das in seinen Worten unterging.
»Nimm den Topf, Elfchen.«
Sie lehnte sich über das Becken und drückte dabei ihr Hinterteil gegen Wolfes Oberschenkel. Er schloß die Augen und nahm sich fest vor, sie sofort abzusetzen. Statt dessen legten sich seine Hände noch fester um sie. Er spürte ihre angenehme Wärme zwischen seinen Schenkeln, genau dort, wo sein Begehren am stärksten war.
»Jetzt gieß das Wasser in die Öffnung am oberen Teil der Pumpe«, sagte er mit heiserer Stimme.
Jessica befolgte Wolfes Anweisungen und drückte sich dabei nur noch fester an ihn. Das Wasser funkelte im Licht der Laterne, als es in alle Richtungen spritzte. Etwas verspätet fiel Wolfe ein, daß er ihr eigentlich etwas hatte zeigen wollen. Mit einem Arm drückte er sie an sich, während er mit dem anderen den Schwengel der Pumpe bediente. Einen Augenblick später ergoß sich ein Wasserstrahl aus der Pumpe und in die Kaffeekanne, bis diese überfloß.
»Und das«, sagte Wolfe und ließ Jessica an sich herunterrutschen, bis sie wieder fest auf beiden Beinen stand, »nennt man >die Pumpe anwerfen<.«
Bedrückt gestand er sich ein, daß die Pumpe nicht das einzige gewesen war, was Jessica in Gang gesetzt hatte, auch wenn das wohl kaum ihre Absicht gewesen sein konnte. Sie wußte nicht, was sie tat, als sie sich so fest gegen seinen Unterleib drückte, daß er ganz genau die weiblichen Formen spürten konnte, die sich unter dem Stoff ihres Kleides verbargen.
»Wieso hast du das gemacht?« fragte
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