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Im Strudel der Gefuehle

Titel: Im Strudel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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sie.
    Einen Moment lang war Wolfe nicht sicher, ob Jessica die Verände-rung meinte, die sie in seinem Körper ausgelöst hatte, während er sie festhielt. Dann erst begriff er, daß sie die Pumpe meinte. Er wollte ihr antworten, aber dann sah er ein, daß es aussichtslos war. Wie konnte er diesem Elfchen mit seinen großen, neugierigen Augen erklären, wie der komplizierte Mechanismus von Druck und Gegendruck funktionierte - besonders jetzt, wo sein ganzer Körper lichterloh in Flammen stand?
    »Stell dir einfach vor, es ist eine Art religiöses Ritual«, sagte er schließlich.
    Jessica legte den Kopf in den Nacken, um Wolfe in die Augen zu schauen. Dabei stellte sie erneut fest, wie groß ihr Mann eigentlich war. Als er sie im Arm gehalten hatte, hatte sie keine Angst gehabt. Eigentlich war es sogar ganz angenehm gewesen. Außerdem war es eine Gelegenheit gewesen, ihm tief in die Augen zu schauen und seinen Atem auf ihrer Wange zu spüren. Sie dachte an die Stärke seines Arms, als er sie hochhob, und an die Bewegungen seines ganzen Körpers, als er den Pumpenschwengel herunterdrückte. Ein wohltuendes Glühen breitete sich in ihr aus, als sie sich vorstellte, noch einmal so umarmt zu werden.
    »Eine Art religiöses Ritual?« fragte Jessica verwirrt.
    »Ich muß wohl zusammen mit deinem Damensattel auch den Papagei ausgepackt haben.«
    Jessica lachte leise und schüttelte den Kopf. »Die Pumpe anzuwerfen ist eine Art religiöses Ritual und du hast den Papagei zusammen mit meinem Sattel ausgepackt. Ach, Wolfe, kannst du dir vorstellen, daß wir auf der langen Reise den Verstand verloren haben?«
    »Sieht ganz so aus.«
    Einen Moment lang verlor sie sich im indigofarbenen Abgrund seiner Augen. Das angenehme Gefühl tief in ihrem Magen verstärkte sich.
    »Du hast einen ganz merkwürdigen Einfluß auf meinen Magen«, sagte sie mit heiserer Stimme.
    »Übelkeit, Appetitlosigkeit?« erkundigte sich Wolfe.
    »Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich, als hätte ich goldene Schmetterlinge verschluckt.«
    Dieses unschuldige Geständnis zwang Wolfe dazu, einen Moment lang die Augen zu schließen. Hätte er Jessica nur eine Sekunde länger angesehen, hätte er dem Drang nicht widerstehen können, sie zu berühren. Zuerst hätte er die fein geschwungenen Linien ihrer Oberlippe mit den Fingerspitzen berührt und dann mit der Zunge. Es war auch so schwierig genug, die Finger von ihr zu lassen. Schier unmöglich wurde es jedoch, wenn sie ihn mit großen, leuchtenden Augen ansah und ihm vom ersten zarten Erblühen der Leidenschaft in ihrem unberührten Körper erzählte.
    Das Begehren drohte Wolfe zu überwältigen, aber er rührte sich nicht von der Stelle. Er wagte es nicht, Jessica zu berühren. Falls sie mit derselben Offenherzigkeit und Freude auf eine wirkliche Liebkosung reagierte, dann konnte er nicht versprechen, daß er sich rechtzeitig zurückhalten konnte. Sein Körper würde nicht eher Ruhe geben, bis er auf alle Zeiten mit ihr vereint war.
    Erst dann würde ihre Ehe wirklich etwas bedeuten. Erst dann würde das kleine Mädchen, das sich vor dem Erwachsenwerden fürchtete, wirklich zu Frau. Erst dann könnte sie den Rest ihres Leben mit diesem Halbblut, diesem Mustangjäger verbringen.
    »Ich glaube«, sagte Wolfe bedächtig und machte die Augen wieder auf, »es ist an der Zeit, daß du lernst, wie man Kaffee kocht. In der Kanne ist zuviel Wasser. Gieß alles, was zuviel ist, in den Topf, den wir zum Anwerfen der Pumpe benutzen. Und beim nächsten Mal solltest du den Topf zuerst nachfüllen.«
    »Weshalb?«
    »Wenn er beim nächsten Mal leer ist, mußt du an der Quelle Wasser holen gehen, bevor du die Pumpe wieder benutzen kannst.«
    »Ich muß Wasser in die Pumpe gießen, bevor ich Wasser aus der Pumpe bekommen kann.« Jessica schüttelte den Kopf. »Das ergibt nun wirklich keinen Sinn.«
    »Wie die meisten Rituale.«
    »Was passiert, wenn ich die Pumpe benutze, ohne vorher Wasser nachzufüllen?«
    »Der Mechanismus ist nicht darauf eingerichtet, trocken zu arbeiten. Das würde er nicht heil überstehen.«
    »Genauso wie deine gute Laune?« vermutete Jessica.
    »Verlaß dich drauf. Und Reno hättest du dir auch zum Feind gemacht. Der hat mir nämlich geholfen, die Pumpe einzubauen.«
    »Ist das dein Nachbar?«
    »Nein«, sagte Wolfe. »Er verbringt seine Zeit damit, in der Wüste nach Schätzen der spanischen Konquistadoren zu suchen, wenn er nicht gerade bei Willow in den San-Juan-Bergen wohnt.«
    »Tatsächlich? Und was

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