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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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zuallererst mein Interesse weckte. Sie verriet mir, dass Sie nicht so kühl waren, wie es den Anschein hatte. Aber ich schlage vor, dass Sie Ihre gerechtfertigte Leidenschaft für die Augenblicke unseres Alleinseins sparen, meine Liebe. Es wird mir ein Vergnügen sein, sie zu zähmen.« Damit zwang er sie hinunter in die Kabine.
    Nachdem er sie auf eine der Schlafstellen gesetzt und ihre Fesseln kontrolliert hatte, ging er zu ihrer großen Erleichterung wieder nach oben. Rasch suchte ihr Blick in dem kleinen Raum nach etwas, das sich als Waffe benutzen ließ, doch sie konnte nichts entdecken.
    Die Hoffnung auf ein Entkommen schwand endgültig, als die Vixen den Anker lichtete und sie die Schiffsbewegungen spürte. Nur mit Mühe zwang sie ihre Tränen zurück und starrte düster die Wand ihr gegenüber an.
    Sie würde Ives niemals wiedersehen! Der Gedanke beunruhigte sie mehr als das Wissen um ihre eigene Entehrung und einen möglichen Tod. Gewiss, Henry würde sie vielleicht eine Zeit lang am Leben lassen, solange sie ihm nützen konnte, doch sie machte sich keine Illusionen über ihr Schicksal: er würde sich ihrer bei nächster Gelegenheit entledigen. Sie hatte es in seinen kalten blauen Augen gelesen.
    Wütend über sich selbst schalt sie sich, weil sie so rasch aufgab. Wenn sie glaubte, besiegt zu sein, dann war sie es wirklich und wahrhaftig.
    Als Henry an Deck gegangen war, hatte er eine kleine Laterne von einem der Balken hängen lassen, deren zuckendes Licht nun mit den Bewegungen des Schiffes tanzte und schwankte, während die Vixen im rauen Seegang des Kanals die Küste immer weiter hinter sich ließ. Als Sophy sich wieder im Raum umsah, nahm sie sich diesmal mehr Zeit. Auf den ersten Blick schien sich nichts verändert zu haben. Es war eine kleine, einfache Kabine mit zwei Schlafstellen längs der Wände, dazwischen ein schwerer, blank gescheuerter Tisch. Einige schmale Schränke und Borde nahmen eine Wand ein. Bis auf ein paar Gegenstände seemännischer Natur war der Raum leer.
    Ich darf mich nicht mit der Niederlage abfinden, redete sie sich eigensinnig ein. Es musste etwas geben. Plötzlich wurde die Jacht von einer besonders hohen Welle hochgehoben, die Laterne geriet wild ins Schwanken und warf ihr Licht in einen der dunklen Winkel des Raumes. Sophys Herz hüpfte, als ihr Blick auf einen massiven Haken mit langem Griff fiel. Ein Fischerhaken. Er lehnte in der Ecke. Ein großer, bösartig gebogener Haken ...
    Sie sprang auf, dankbar für die Laune, die Henry bewogen hatte, ihr die Hände nicht im Rücken, sondern vorne zu binden. Entschlossen griff sie nach dem Griff des Hakens. Ein entschlossenes Lächeln legte sich um ihren Mund. Wenn Henry herunterkam, stand ihm eine große Überraschung bevor.
    Aber Henry erlebte bereits eine Überraschung, und zwar keine angenehme. Das Setzen der Segel und das Auslaufen hatten ihn so sehr in Anspruch genommen, dass er anderen Dingen kaum Beachtung schenkte. Der unerwartete Anblick einer kleinen Schaluppe, deren Positionslichter hell leuchteten, als sie auf der Steuerbordseite der Vixen auf Kurs ging, jagte ihm nun Angstschauer über den Rücken.
    Es ist purer Zufall, dass die Schaluppe gleichzeitig mit mir aus Folkestone auslief, beruhigte er sich. Trotz der Nachricht, die er Harrington hinterlassen hatte, konnte er seine Fährte nicht so rasch aufgenommen haben. Nur wenige Menschen wussten von der Existenz der Vixen, und es war höchst unwahrscheinlich, dass sie diese Information weitergegeben hatten. Nein, nein, Sophys verdammter Ehemann würde Stunden benötigen, um die Richtung ausfindig zu machen, die er eingeschlagen hatte, und bis dahin würde es zu spät sein. Er war in Sicherheit. Die Schaluppe war zweifellos zu einer völlig harmlosen Fahrt ausgelaufen.
    Er runzelte die Stirn. Es war freilich eine ungewöhnliche Zeit für eine Kanalüberquerung, und das Schiff schien mit der Vixen mitzuhalten. Man musste es im Auge behalten, doch er war sicher, dass es nichts mit ihm zu tun hatte. Fast sicher.
    Seit Grimshaw ihm von der Rubinnadel berichtet hatte, war ihm klar, dass er es sich nicht mehr leisten konnte, in London zu bleiben.
    Die Flucht nach Frankreich war die einzige Möglichkeit, die sich ihm bot. Es war Zeit. Ein Verbleib in England hätte ihn zu verwundbar gemacht. Sobald Roxbury und Harrington ihn ins Visier nahmen, konnten sie weiß Gott was entdecken. Henry seufzte. Er hatte seine Rolle als Fuchs genossen, doch damit war es nun vorbei.
    Sein

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