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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Blick wanderte zu der Geldtruhe, die auf Deck stand. Zumindest würde Geld für ihn kein Problem sein, und natürlich würde er seine Dienste Napoleon anbieten. Vielleicht konnte er mithelfen, englische Agenten in Frankreich zu entlarven. Er lächelte. Das würde ihm gefallen. Es wäre eine ideale Rache an Roxbury, die Spione des alten Schurken ausfindig zu machen und sie für die Franzosen zu identifizieren.
    Und Sophy ... ein unverkennbar lüsterner Ausdruck trat in seine Augen. Natürlich musste er sie loswerden, aber erst nach einiger Zeit.
    Alles in allem war er mit den Umständen nicht unzufrieden. Grimshaw würde ihm behilflich sein, sein bewegliches Vermögen von England nach Frankreich zu transferieren, und selbst wenn er seine Dienste nicht Napoleon anbieten würde, konnte er sehr komfortabel leben, auf seinem Schloss an der Loire etwa, das er vor einigen Jahren nach dem Frieden von Amiens erworben hatte.
    Während er seine Zukunft überdachte, wanderte Henrys Blick liebevoll über seine Jacht. Die Vixen war ständig bereit für eine Notlage wie diese. Deshalb vor allem hatte er sie erstanden und dafür ausgerüstet. Aus demselben Grund hatte er auch ein Schloss in Frankreich gekauft und eine großzügige Summe auf französischen Banken deponiert. Als Spion musste man seinen Fluchtweg immer gut planen.
    Ja, die Vixen war ein schmuckes kleines Boot, und er war mit ihr vertraut wie mit einer Geliebten, weshalb er erstarrte, als sein Blick auf den Lukendeckel des kleinen Laderaumes am Heck fiel. Der Deckel war ein wenig verschoben, als hätte man ihn angehoben und flüchtig wieder geschlossen.
    Er warf einen Blick zur Schaluppe, die noch immer hartnäckig steuerbord mit ihm gleichauf segelte. Henry stieß eine leise Verwünschung aus. Das Schiff hielt mit der Vixen nicht nur mit, der Abstand zwischen den Schiffen hatte sich auch noch verringert.
    Sein Blick flog wieder zum Lukendeckel. Hatte er sich bewegt? Er zog seine Pistole und sagte scharf: »Ich weiß, dass Sie da sind! Kommen Sie sofort heraus! Zeigen Sie sich, oder ich schieße!«
    Ives, der zusammengekauert im engen Laderaum hockte, stieß eine Verwünschung aus. Er hatte gewusst, dass er übereilt vorgegangen war, wusste, dass er hätte warten sollen, bis er sicher sein konnte, dass Henry nach unten gegangen war. ehe er den Versuch unternehmen konnte, sein Versteck zu verlassen. Da er aber wusste, dass Sophy an Bord war, sich ängstigte und womöglich jede Hoffnung aufgegeben hatte, war er kühn geworden, und unvorsichtig, wie er zornig eingestehen musste. Was sollte er nun tun? Sich dem Schuft ergeben? Sophys Kerker teilen?
    »Harrington, sind Sie es?«, fragte Henry, als die Sekunden vergingen und sich nichts tat. »Ich weiß, dass nur Sie es sein können. Nur ein liebeskranker Idiot kann so tollkühn sein. Kommen Sie heraus. Zeigen Sie sich, oder ich muss Ihre reizende kleine Frau an Deck schaffen und sie überzeugen, dass sie meine Forderung untermauern soll.« Henry lachte auf. »Und es würde Ihnen nicht gefallen, was ich ihr antun werde, um sie zum Gehorsam zu zwingen.«
    Diese Drohung gab den Ausschlag. Resigniert schob Ives den Lukendeckel beiseite und richtete sich auf. Das Überraschungsmoment war verspielt, doch er befand sich wenigstens mit Sophy zusammen auf dem Schiff. Es musste ihm doch gelingen, Henry zu überwältigen, ehe die Situation lebensgefährlich wurde!
    Henry, der mit dem Rücken zu der nach unten führenden Tür stand, betrachtete ihn fast mit Belustigung. Seine Pistole war auf Ives' Herz gerichtet, doch Henrys Stimme klang fast angenehm, als er sagte: »Wie gut, dass Sie uns Gesellschaft leisten. Irgendwie hatte ich es gehofft - ich mag Unsicherheitsfaktoren nicht.«
    Ives lächelte und zwang sich zu demselben leichten Ton. »Das bin ich also? Ein Unsicherheitsfaktor?«
    »Nun, da ich die Welt vom Großteil der Harringtons letztes Jahr befreite, erscheint es mir nur passend, wenn ich das Maß jetzt voll mache, oder?«
    Nur das tiefer werdende Grün von Ives' Augen verriet, dass der Pfeil getroffen hatte. »Sie geben also zu, dass Sie die Jacht sinken ließen und alle in den Tod schickten?«
    »Aber ja.« Henry lächelte. »Ich gebe alles zu, mein Lieber. Warum auch nicht? Sie werden es niemandem weitersagen können.«
    Am Rand seines Blickfeldes erhaschte Ives die Schaluppe, die, wenn auch in einiger Entfernung, wacker mit der Vixen mithielt. Forrest? Er musste es sein! Um ein Geringes zuversichtlicher kletterte Ives ganz

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