Im Sturm der Gefuehle
glatte, harte Brust wahrnahm, den flachen Leib und ... Sie schluckte, als ihr Blick plötzlich vom Anblick seiner schamlos erigierten Männlichkeit angezogen wurde.
Ihr Atem ging schneller. Der Schmerz zwischen den Schenkeln wurde drängender. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm und von dem eindrucksvollen Bild harter, männlicher Körperlichkeit losreißen. Noch nie zuvor hatte sie einen nackten Mann gesehen, hatte auch keinen sehen wollen, wie sie nun zugeben musste.
Ives erstarrte unter ihrem Blick. Sein eigener Atem kam flach und beengt. Er war nicht imstande, die Woge der Glut zu beherrschen, die ihn übermannte, nicht imstande, sein widerspenstiges Glied zu zügeln. Nach ihrem hingerissenen Ausdruck zu schließen, besaß es die ungeteilte Aufmerksamkeit der Dame. Er wartete, er wollte ihre Konzentration nicht stören und nur daliegen und sie schauen lassen ...
Wie in Trance berührte sie ihn. Ihre Hand umschloss ihn warm und fest, und Ives zuckte aufstöhnend zusammen.
»Liebling«, brachte er heiser hervor, »wenn du mich berührst, wäre es nur fair, wenn du mir dasselbe zugestehst.«
Sophy nickte wie benommen, völlig hingerissen vom Gefühl des seidigen, harten Gliedes in ihrer Hand. So glatt, dachte sie, so kraftvoll ...
Ives' Hand glitt warm über ihre Hüfte, und Sophy stieß einen leisen Laut aus, als seine sanft tastenden Finger zwischen ihre Schenkel glitten und dort verharrten, wo der Schmerz am heftigsten war. Blindes, drängendes Begehren durchschoss sie, als er ihr weiches, feuchtes Fleisch streichelte und liebkoste. Simon hatte sie nie so berührt. Seine Berührung war zupackend, gierig, grausam gewesen.
Sanft führte Ives einen Finger ein und spürte seidenglatte Hitze. Sophy unterdrückte ein Stöhnen schierer Wonne und öffnete sich seinem Eindringen. Sie wollte mehr, wie sie erstaunt wahrnahm. Viel mehr.
Einige leidenschaftliche Augenblicke später, als ihr Körper bebte und nach Erlösung von seinen zunehmend fordernderen Liebkosungen flehte, legte Ives sie wieder langsam auf den Boden und glitt zwischen ihre Beine. Und als er eindrang und sich auf ihr bewegte, langsam und sicher, und ach, so süß, dachte Sophy kein einziges Mal an Schmerz oder an Simon.
11
Frühmorgens, noch in der Dunkelheit, als das Feuer zu einem Haufen Glut im Kamin heruntergebrannt war, starrte Ives hinauf zum Plafond und dachte an die Süße ihrer Vereinigung. Das fiel ihm nicht schwer, da sie noch immer auf dem Boden lagen und Sophy sich warm an ihn schmiegte.
Was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, war unglaublich, und Ives hatte die Genugtuung zu wissen, dass Sophy am Ende ebenso viel Lust aus dem Vollzug ihrer Ehe gezogen hatte wie er.
Er gab sich jedoch nicht der Täuschung hin zu glauben, eine Vereinigung hätte alle Dämonen seiner Frau gebannt. Ihr Leben mit Simon Marlowe musste die reinste Hölle gewesen sein. Gewiss hatte Simons gedankenlose Brutalität Wunden hinterlassen, die er nun heilen musste, wenn Sophy es zuließ. Er hegte große Hoffnungen, dass seine wunderschöne und begehrenswerte Frau ihm das nächste Mal schon etwas mehr vertrauen würde.
Er verzog den Mund. Sie Vertrauen zu lehren würde so gut wie unmöglich sein, solange er diesen verdammten Fuchs nicht zur Strecke gebracht hatte.
Den nächsten Wochen sah er mit wenig Freude entgegen. Einerseits musste er versuchen, seiner misstrauischen Frau zu beweisen, dass er ein wahrhaft mustergültiger Mann war, während er sie andererseits oft allein lassen musste, weil er gezwungen war, seine Scharade fortzusetzen und draußen die Rolle des haltlosen, trinkfreudigen Lüstlings zu spielen. Vernachlässige ich meine junge Braut, wird das Bild des herzlosen Schurken um eine Nuance bereichert, dachte er ironisch.
Er und Roxbury hatten die Situation letzten Abend ausführlich besprochen. Uber die unerwartete Wendung der Ereignisse alles andere als erbaut, hatte sein Patenonkel weder die Nachricht von Scovilles Ermordung noch Ives' darauf folgende Heirat gut aufgenommen.
»Beim Himmel! War so viel Ritterlichkeit denn nötig?«, hatte er gefragt, als sie in der Bibliothek von Ives' Stadthaus saßen und Brandy tranken. »Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass du vielleicht eine Frau geheiratet hast, die sowohl ihren Mann als auch ihren Onkel tötete?«
Ives sah seinen aufgebrachten Patenonkel mit trägem Lächeln an. »Ja, der Gedanke kam mir kurz. Und ich nehme an, was Scovilles Tod betrifft, so hätte ich einfach ihren Ruf ruinieren
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