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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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und es dabei belassen können ...«
    Sein Lächeln verschwand, und sein Blick hielt jenen Roxburys fest, als er leise sagte: »Aber ich konnte nicht zulassen, dass sie gehängt wird. Sie müssen wissen, dass ich schon einige Zeit erwogen hatte, die Dame zu heiraten. Seit Wochen war es mein sehnlichster Wunsch, doch zeigte sie sich nicht sehr zugänglich. Die Ermordung Baron Scovilles lieferte mir nun den nötigen Vorwand.«
    Roxbury schnaubte und trank einen Schluck Brandy »Ich nehme an, du weißt, was du tust. Aber verdammt und zugenäht! Mir passt es gar nicht, dass du London ausgerechnet jetzt verlässt. Und eine Heirat macht die Situation ziemlich kitzlig, meinst du nicht auch?«
    »Das stimmt«, gab Ives ihm Recht. »Je weniger Menschen davon wissen, desto besser ... wenigstens im Moment, obwohl ich Sophy gern alles erklären würde. Es geht mir gegen den Strich, doch sie wird von mir nichts erfahren.«
    Roxbury warf ihm einen explosiven Blick zu. »Das will ich auch hoffen! Ich verbiete dir, auch nur das Geringste von dieser Sache deiner Braut mitzuteilen! Kein Wort!«
    Ives nickte, obwohl er viele Fallstricke vor sich sah, doch stimmte er im Großen und Ganzen mit Roxbury überein. »Es wird für mich nicht leicht sein, mit der Scharade fortzufahren«, gestand er aufrichtig, »doch ich zweifle nicht an meiner Fähigkeit, sie durchzuhalten.« Er lächelte reuig. »Natürlich wird die Situation mit Sophy ... ziemlich interessant. Doch sobald wir den Fuchs unschädlich gemacht haben, kann ich meiner zu Recht empörten Braut alles gestehen und ihr zeigen, was für ein Glück es für sie war, mich zu heiraten. Bis dahin aber ...«Er schüttelte den Kopf. »Bis dahin wird sie glauben, dass sie einen durch und durch verderbten Mann geheiratet hat, einen, wie Simon Marlowe es angeblich war.«
    »Nicht angeblich. Er war tatsächlich ein übler Kerl.«
    Ives zuckte mit den Achseln und wechselte das Thema, indem er leichthin fragte: »Was halten Sie von Scovilles schriftlicher Nachricht?«
    Roxbury machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich glaube, dass du Recht hast und dass sie ursprünglich nicht an Lady Marlowe gerichtet war, sondern an jemanden, den Lord Scoville zu erpressen versuchte.«
    »An den Fuchs?«
    »Das weiß ich nicht. Ich vermute es nur, weil ich nicht an Zufälle glaube. Dazu kommt die Tatsache, dass Scoville und Marlowe sich unseres Wissens schon einmal als Verräter verdingten und Informationen an den Fuchs weitergaben, relativ harmloses Material. Da wir damals andere, ernstere Lecks hatten, schenkten wir ihnen nicht viel Beachtung. Natürlich hatten die beiden nach ein paar Monaten ihr Spielchen satt. Nur Scoville betätigte sich gelegentlich wieder auf diese Art, bis ihm die Verfügung über das Vermögen der Graysons zufiel.«
    Roxbury schnitt eine Grimasse. »Da ich die Herren kenne, bin ich sicher, dass Marlowe und Scoville neugierig waren, an wen sie ihre Informationen verkauften. Ich fragte mich schon oft, wie Marlowe tatsächlich den Tod fand, da es ihm zweifellos großen Spaß bereitet hätte, jemanden wie den Fuchs in der Hand zu haben. Und was Scoville betrifft, würde ich angesichts der Nachricht und ihrer Bedeutung ein kleines Vermögen verwetten, dass er irgendwie auf die Identität des Mannes stieß.«
    Sich übers Kinn streichend, fuhr er bedächtig fort: »Der Mord an Scoville wurde kühn und geistesgegenwärtig durchgeführt, die Falle für Lady Marlowe war in beiden Fällen raffiniert und gnadenlos. Alle vier Attribute müssen auf unseren Freund zutreffen, der sicherlich an der Hausparty teilnahm. Angesichts der vergangenen Geschichte erscheint es mir unwahrscheinlich, dass jemand Scoville zufällig ermordete. Es muss ein schreckliches Geheimnis sein, mit dessen Enthüllung Scoville drohte ... so schrecklich, dass es jemanden zum Mord trieb. Die meisten Menschen würden bezahlen, und zwar sehr viel, um zu verhindern, dass eine peinliche Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangt, und fast jeder auf der Party der Allentons hatte weiß Gott einiges, von dem er nicht gewollt hätte, dass es ans Tageslicht gezerrt wird.
    Andererseits sind die meisten so ungehemmt in ihrer Lasterhaftigkeit, so immun gegen die öffentliche Meinung, dass viele Edward bei einem Erpressungsversuch ausgelacht hätten. Die Gäste der Allentons waren so unmoralisch, dass wohl kaum einer an Mord gedacht hätte, um eine Peinlichkeit zu verbergen. Aber wenn Scoville wirklich auf einen Hinweis stieß, der auf die

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