Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sie einen düsteren Flecken in der Nähe der Hintertür. In Jeans und einem gut sichtbaren hellorangefarbenen T-Shirt lief sie die Straße entlang, die vor Touristen wimmelte, und bog dann in einen schmalen Pfad zwischen den Lehmhäusern ein, der zu der Telefonzelle in der Nähe des mexikanischen Restaurants führte.
    Jake musste sich zwingen, ihr nicht zu folgen. Falls Baranoff ihn entdeckte, würde er verschwinden, bevor sie noch wussten, dass er da gewesen war. So wie es aussah, würde Allie in der Telefonzelle einen Anruf von Baranoff erhalten, der ihr einen neuen Treffpunkt nennen würde. Baranoff ging auf Nummer sicher, was Jake nicht überraschte. Er war vieles, aber nicht dumm. Das Problem mit Überraschungen war nur, dass sie naturgemäß oft von unerwarteter Seite kamen.
    Jake schloss zu einer Busladung deutscher Touristen auf, verlangsamte seinen Schritt und schlenderte gemächlich mit der Gruppe mit. Allies Atem war das Einzige, das er über den Funkempfänger hörte.
    »Ich sehe vor mir die Lichter des Restaurants«, sagte sie schließlich, und Jake war ein wenig erleichtert. Zumindest bis jetzt ging es ihr gut.
    Er umrundete die Ecke des Gebäudes, löste sich aus der Touristengruppe und marschierte zum Ende des Blocks, von wo aus er Allie wieder würde sehen können. Auf der anderen Straßenseite sah er Duchefski das Gleiche tun, wobei er immer näher kam und schließlich wieder bei Jake war.
    Duchefski schwitzte, stellte Jake fest, und seine Augen schössen ständig zu der Stelle, wo Allie.wieder hätte auftauchen müssen.
    »Falls irgendetwas schief läuft«, sagte Duchefski, »kann ich nur hoffen, dass sie klug genug ist, Baranoff den Koffer zu geben und zu sehen, dass sie wegkommt.«
    In Jakes Kopf läuteten die Alarmglocken. »Das war doch immer so geplant. Was teilen Sie mir da mit, Duchefski?«
    »Nichts. Ich ...«
    Jake riss ihn am Revers seines geblümten Hemds hoch. »Und was teilen Sie mir nicht mit, Dushitski?«
    »Die Maske ist gar nicht in dem Koffer. Ein Ziegelstein ist drin, sonst nichts.«
    »Verdammter Mist!« Jake ließ Duchefskis Hemd los, nicht ohne ein paar Knitter zu hinterlassen. Er wünschte, er hätte Duchefski den Schädel zerknittern können.
    »Die Maske ist zu wertvoll, um sie aufs Spiel zu setzen«, sagte der FBI-Mann. »Die Regierung wollte keine diplomatischen Verwicklungen mit Belize riskieren, falls sie verloren geht.«
    »Aber Allie zu verlieren geht okay.« Jake studierte mit zusammengebissenen Zähnen die enge Gasse zwischen den Häusern. »Wenn sie nicht innerhalb der nächsten dreißig Sekunden auftaucht, mache ich mich auf die Suche nach ihr, und die Sache ist gelaufen.«
    »Das können Sie nicht tun. Dazu haben Sie gar nicht die Befugnis.«
    Jake zählte die Sekunden herunter, die über das Zifferblatt seiner Armbanduhr tickten. »Und Sie behalten mich einfach nur im Auge, sonst nichts.«
    Er blickte erneut zu der schmalen Öffnung im Mauerwerk und betete, einen Hauch blonden Haares zu entdecken.
    Aber Allie kam einfach nicht.
     
    Felix Baranoff stand im Schatten eines Türbogens, der auf die enge Gasse hinausführte, und sah die junge blonde Frau näher kommen. Sie ging mit einem Aluminiumkoffer in der Hand an ihm vorbei, und ihn durchzuckte die Vorfreude. Er gab nickend ein Zeichen, trat zur Seite und ließ den groß gewachsenen Russen vorbei.
    Viktor Ivanov war ein effizient arbeitender Mann. Er trat einfach hinter die Frau, presste ihr die Hand auf den Mund, legte den Arm um ihre Taille und zerrte sie nach hinten durch den Türbogen. Baranoff machte hinter den beiden die Tür zu. Mary Alice Parker schlug einen Moment lang um sich - bis sie Baranoff im Schatten stehen sah.
    Viktor nahm die Hand von ihrem Mund, ließ aber den dicken Arm um ihre Taille liegen. Ihre Lippen pressten sich zusammen, als er die kleine weiße Tasche von ihrer Schulter riss und fortschleuderte. Dann zog er ihr behutsam den Aluminiumkoffer aus den Fingern.
    Miss Parker schaute zu Baranoff auf und überraschte ihn mit einem langsamen, unaufgeregten Lächeln. »So treffen wir einander am Ende doch noch, Mr. Baranoff.« Sie schaute sich in dem fast völlig dunklen Raum um, der mit indianischen Artefakten aus der frühen spanischen Periode Kaliforniens voll gestopft war. »Wo sind wir hier. Sieht wie das Hinterzimmer eines Museums aus.«
    Baranoff ignorierte sie, ging in die Knie und machte die Schlösser des Koffers auf. Die Aufregung ließ ihm die Hände zittern. Fast zwei Jahre lang

Weitere Kostenlose Bücher