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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte er auf diesen Augenblick gewartet, ihn sich erträumt. Jetzt würde er ihn genießen. Er öffnete langsam den Deckel und starrte in den Koffer, doch anstatt einer golden glitzernden Maske erblickte er einen alten Ziegelstein, ein Anblick, der ihm den Zorn durch die Glieder jagte.
    »Du kleine Idiotin! Was glaubst du, mit wem du es zu tun hast?« Er wirbelte den Koffer herum und zeigte ihr den Ziegelstein, der sorgsam zwischen dicke Schichten schwarzen Samts gebettet lag, dann schlug er den Metallkoffer gegen die Wand.
    Er wünschte sich nur, er könnte dieser Frau die Hände um den Hals legen, ignorierte ihr bleiches Gesicht und wandte sich an Viktor. »Wir haben keine Zeit mehr. Wir müssen sie mitnehmen.«
    »Nein!« Die Frau schoss vor, trat gleichzeitig rückwärts und rammte Viktor die Ferse ihres Reeboks ans Schienbein. Er ächzte, als sie sich drehte, den Ellbogen hart an sein Kinn schlug und ihm die Nägel in die Haut grub. Viktor zischte einen russischen Fluch, ließ sie aber immer noch nicht los, sondern griff in ihr blondes Haar, riss sie nach hinten und schlug ihr so hart ins Gesicht, dass sie ins Stolpern geriet und beinahe stürzte. Bis sie das Gleichgewicht wiedererlangen konnte, hatte Viktor ihr längst einen Revolver ans Ohr gepresst.
    »Das hier ist nicht der passende Ort für eine Unterhaltung«, teilte ihr Baranoff, der sich wieder unter Kontrolle hatte, höflich mit. »Und bis dahin kein Wort, oder Viktor bringt Sie um - haben Sie verstanden?«
    Sie warf einen Blick zur Tür, dann nickte sie zittrig. Einen Augenblick später rannten sie die Stufen zum Keller und Baranoffs vorbereitem Fluchtweg hinunter, wobei Viktor ihren Arm umfasst hielt und ihre eine große ACP Kaliber .45 in die Rippen presste.
    Es ging an staubigen, altertümlichen Waffen und gewebten Taschen in unterschiedlichen Restaurierungsstadien vorbei. Baranoff umklammerte die Aktentasche mit dem Geld, das er für den Fall mitgebracht hatte, tatsächlich bezahlen zu müssen, und geleitete sie mit Hilfe einer Taschenlampe durch das Kellergeschoss zu einer Tür, die zu einer Außentreppe führte.
    Oben angekommen, überquerten sie einen schmalen Grasstreifen und betraten ein anderes Gebäude, das eine Boutique für Übergrößen beherbergte, die mittlerweile aber bankrott war. Auf der anderen Seite des Hauses befand sich eine einhundertvierzig Jahre alte Schmiedewerkstatt nebst Stallungen, die aber, genau wie das De-la-Guerra-Museum, bereits um sechs Uhr schloss. Den Geruch von Leder, verbrannter Kohle und Mist ignorierend, betraten sie den Stall und eilten über den Lehmboden zu einer Tür am anderen Ende.
    Nun, da sie das alte Holzhaus bald hinter sich hatten, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie den Helikopter erreichten, der drei Blocks entfernt stand. Am Flughafen wartete dann ein Privatjet. Baranoff hatte eigentlich geplant, das Land mit einem Schatz zu verlassen, der das zentrale Stück seiner europäischen Sammlung hätte werden sollen, doch das musste warten.
    Aber nicht lange. Baranoff blickte über die Schulter jene Frau an, die Viktor mit vorgehaltener Pistole vor sich her schob. Ein paar Minuten mit dem ehemaligen KGB-Mann, und sie würde ihm sagen, wo die Maske war.
    Und es würde ihn keine Million Dollar kosten.
    Wie ein Wahnsinniger raste Jake die Straße hinunter, aus allen Richtungen folgten ihm die FBI-Agenten. Sie prüften jeden erdenklichen Ausgang aus der engen, hochwandigen Gasse, traten Türen ein und liefen Stufen hoch.
    Jake und drei weitere Agenten liefen auf direktem Weg zum Hintereingang des De-la-Guerra-Museums für indianische Kunst, das Jake bereits bei einem der früheren Rundgänge aufgefallen war. Morris, Duchefski und sechs andere Männer waren zur Vorderseite unterwegs, um eine mögliche Flucht Baranoffs zu verhindern.
    Jake hatte das dumpfe Gefühl, dass es bereits zu spät war.
    Er hatte Allies letzte Übertragung gehört. Sie hatte sich in einem hinteren Raum des Museums befunden und dort mit einem von Baranoffs Männern gekämpft, aber seither war nichts mehr zu hören außer dem Geräusch rennender Füße.
    Durch einen Mauerdurchbruch in dem vorderen Teil des Museums sah Jake, wie Duchefski, Morris und eine kleine Armee die schwere Eichentür an der Frontseite aufbrachen und in das Gebäude stürmten. Der Bretterboden hallte unter dem Donnern ihrer Füße wider. Das Licht ging an, doch von Baranoff oder Allie war auch hier hinten nichts zu sehen, nur der Aluminium-Koffer und der

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