Im Sturm der Herzen
und schaute mit traurig resignierter Miene weg.
Jake ging seufzend zur Treppe und verstand ihren Schmerz nur allzu gut. Er hatte einen Sohn, den er liebte und um den er sich Sorgen machte. Er wollte bei ihm sein. Allie hatte sich ein wenig in Miguel verliebt und wollte ihn schützen.
Morgen würden sie das Camp verlassen, und es würde für sie alle heftig werden. Für Allie, für Miguel...
Er warf einen Blick zurück ins Wohnzimmer, wo Allie immer noch auf dem Sofa saß, und begriff, vielleicht zum ersten Mal, wie schwer es für ihn selbst werden würde.
20
»Der Captain möchte dich in seinem Büro sehen.«
Dan Reynolds nickte Elaine Swayer zu, der blonden Streifenpolizistin, die ihm die Nachricht überbrachte. »Ich muss noch ein paar Telefongespräche führen. Sag ihm, ich komme, sobald ich damit fertig bin.«
»Captain Caruthers sagt, jetzt sofort.«
Dan blickte vom Stapel der Unterlagen auf seinem Schreibtisch auf. »Also gut«, grummelte er. »Ich komme.«
Elaine zog eine fein geschwungene Augenbraue hoch, ging davon und ließ ihn mit schlechtem Gewissen zurück. Es war nicht ihre Schuld, dass er so schlecht gelaunt war, aber er hatte letzte Nacht nicht gut geschlafen und war immer noch sauer auf Barb Wallace.
Verdammte Weiber! Als er letzte Nacht vor Barbs Apartment angekommen war, waren die Lichter aus gewesen. Er war trotzdem hinaufgegangen und hatte geklopft, obwohl er hatte sehen können, dass sie und die Jungs nicht zu Hause waren. Da der Grund seines Besuchs mehr als klar gewesen sein musste, war offensichtlich, dass sie die Flucht ergriffen hatte. Er hätte sie vielleicht nicht so drängen sollen, aber verflucht, er wusste doch, dass sie ihn genauso wollte wie er sie, und er hatte genug davon, dass sie ihre Gefühle vor ihm verbarg.
Andererseits, vielleicht war es ja gut so. Das Letzte, was er brauchen konnte, war, sich auf eine harte Nuss wie Barb einzulassen. Der liebe Gott selber hatte ihn gestern Nacht vielleicht vor verschlossenen Türen stehen lassen.
Müde und immer noch sauer, riss Jake die Tür zum Büro des Captains auf, ohne die zwei Männer zu bemerken, die auf der anderen Seite der großen Glasfenster standen.
»Schön, dass du es geschafft hast, Reynolds«, sagte Caruthers sarkastisch.
Dan warf seinem Partner Archie Hollis, der auf einem Stuhl vor dem abgenutzten Schreibtisch des Captains saß, einen entnervten Blick zu. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die beiden Männer in den dunklen Anzügen, die mit leicht gespreizten Beinen und vor der Brust verschränkten Armen dastanden und genauso aussahen wie die Bundesagenten, die sie zweifelsohne auch waren.
»Was ist denn hier los?«
»Detectives Reynolds und Hollis«, sagte der Captain formell. »Die Spezialagenten des FBI, Morris und Duchefski.«
Dan fragte sich, was diese FBI-Agenten wohl auf seinem Spielfeld zu schaffen hatten, schaute seinen Captain an und zuckte zusammen, als er den harten Zug um Tom Caruthers Kinn sah.
»Detective Reynolds, habe ich Ihnen nicht Order gegeben, Felix Baranoff in Ruhe zu lassen?«
Dan zuckte innerlich zusammen, und sein Zorn auf Barb Wallace heizte sich wieder auf. »Ja, Sir, Sie haben.«
»Weswegen wurden Sie dann gestern Nachmittag dabei beobachtet, wie sie sich vor seinem Bürogebäude aufhielten?«
Dan schaute Archie an, der ihn fast genauso böse anstarrte wie der Captain. »Beobachtet von wem?«
»Sowohl das FBI als auch das ATF observieren das Gebäude. Die Frage ist nur, was haben Sie dort gemacht?«
Dan richtete sich beunruhigt in seinem Stuhl auf. »Ich hatte herausgefunden, dass eine Bekannte dabei war, Baranoff einen Besuch abzustatten. Sie wollte ihm bezüglich des Verschwindens ihrer Freundin Mary Alice Parker einige Fragen stellen. Ich habe versucht, sie abzufangen, bevor sie irgendwelche Probleme verursacht.«
»Dann hatten Sie mit dem Erscheinen der Frau nichts zu tun?«
»Nicht direkt, nein.«
»Und was ist mit indirekt?«
Dan holte, um sich zu beruhigen, Luft und wünschte nur, er könne Barb den hübschen kleinen Hals umdrehen. »Ich hätte vielleicht nicht erwähnen sollen, dass Miss Parker am Tag ihres Verschwindens in der Nähe einer der Jachten Baranoffs gesehen worden ist. Meine Bekannte war wohl der Ansicht, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.«
»Sie wollte das also auf eigene Faust herausfinden? Bedenkt man, welch herausragende Persönlichkeit Baranoff ist, bedarf es dazu einiger Unverfrorenheit.«
»Wenn es etwas gibt, woran es
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