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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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sie; dieser Mann war einfach berauschend. Vielleicht war er direkt dem Buch entstiegen, auch wenn er keine schimmernde Rüstung trug. Aber ein Schwert hatte er. Jetzt stand er vor ihr, über 1 , 90 Meter eines starken, muskulösen, gutaussehenden Mannes – genau die Art Mann, von dem Childebert sie ferngehalten hatte –, und alles was sie tun konnte, war, ihn anzustarren wie ein Dummkopf.
    »Mein Name ist Deidre. Ja. Es geht mir gut.«
Entretien eclatat!
Was für eine geistreiche Antwort!
    »Dee? Aus Dundee?« Er blickte sie verwirrt an, weil ihr Name wie der einer Stadt klang.
    Dee. Sie mochte die gälische Aussprache ihres Namens; vielleicht aber auch nur, weil
er
es sagte. Adonis würde neben ihm vor Neid erblassen. »Nein. Mein Name ist Deidre, aber Ihr könnt mich Dee nennen, wenn Ihr es vorzieht.« Sie fügte hinzu »Ihnen sei Dank für die Rettung einer Jungfrau in Not«, und hoffte, dass er auf ritterliche Weise antworten würde. Trotz allem, was sie im Geheimen erlernt hatte, um sich selbst verteidigen zu können, war an diesem Abend eine Rettung nötig gewesen, ob es ihr nun gefiel oder nicht.
    Er nickte ihr kurz zu. »Am besten bringe ich dich jetzt an den Hof.« Jäh drehte er sich um und ging auf dem Pfad zurück.
    Nicht gerade das, was sie hören wollte, aber … »Wartet!« Sie rannte zu dem Gebüsch, wo sie den Beutel mit dem Buch und ein paar anderen Dingen verloren hatte. »Das brauche ich noch.«
    Er warf einen neugierigen Blick auf die kleine Tasche, sagte aber nichts, als sie sich auf den Weg machten.
    Deidre ging ihm hinterher und stolperte erneut über ihren schweren Rock.
Merde!
Musste dieses göttliche Wesen so große Schritte machen? Sie war viel kleiner als er und reichte ihm gerade bis zur Schulter.
Und
er schien ihr gegenüber ungehalten zu sein. Das kränkte sie, und trotzig hob sie ihr Kinn. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass sie von irgendeinem Rohling fast vergewaltigt worden wäre. Sie atmete scharf ein, als sie schließlich begriff.
Certainement.
Es war Beltane. Ihr märchenhafter Retter war wahrscheinlich auf dem Weg zu einem Rendevouz mit irgendeinem Weib, und sie hatte seine Pläne durchkreuzt. Ein Stich der Eifersucht auf ihre unbekannte Konkurrentin durchfuhr sie. Er war
ihr
Ritter, direkt aus dem Buch entsprungen.
Mon Dieu,
Gileads sinnliche Lippen auf den ihren zu spüren …
    Ihr Tagtraum wurde unterbrochen. »Kommst du?«
    Ihre Mutter – möge sie selig ruhen – hatte ihr immer gesagt, sie sei eine Träumerin, aber ihn musste man nur ansehen und diesen wunderbaren schottischen Akzent hören … hmmm. Aber sein finsterer Blick gebot ihren ausschweifenden Phantasien Einhalt. Es war nun wirklich nicht nötig, den Augenblick durch Unhöflichkeit zu verderben. Bauernburschen, die Jungfrauen retteten, verlangten ihnen normalerweise ein Gelöbnis ab oder so etwas. So zumindest stand es im Buch.
    Sie strecke ihr Kinn nach vorne, hob ihren Rock und beeilte sich, ihn einzuholen. »Verzeiht, wenn ich Euch von einer … Verabredung abhalte.«
    Sein Blick wanderte zu ihren entblößten Beinen, und sie meinte ein leichtes Zucken um seine Mundwinkel zu erkennen. »Du bist nicht von hier, eine Fremde. Ein eigenartiger Dialekt.«
    Deidre dachte schnell nach. Ihr Cousin war mächtig, und die Franken auf der anderen Seite des Kanals waren immer eine Bedrohung für die Insel. Sollte Gilead herausfinden, dass sie Childeberts Fängen entkommen war, würde zweifellos ein Lösegeld für sie gefordert werden, womit sie nicht nur die Wut des Königs auf sich ziehen würde, sondern auch in seinem Kerker landen. Diese Gefahr konnte sie nicht eingehen, vor allem nicht jetzt, da sich die Nebel um den verborgenen Stein endlich zu lichten begannen. Wenn der Stein in die falschen Hände gelangen sollte … Je weniger Menschen von ihrer Mission wussten, umso besser.
    Ihre unbeständige »Gabe« war eigentlich ein Fluch, dachte sie wieder. Ohne das Gerücht, Bischof Dubricius von Britannien habe eine Vision von einem sagenhaften, goldenen, mit Edelsteinen besetzten Kelch gehabt, aus dem Christus bei seinem letzten Abendmahl getrunken habe – und hätte dieser gierige, heilige Mann keine Belohnung auf diesen Kelch ausgesetzt –, Childebert hätte sich wahrscheinlich nie wieder an den gestohlenen Stein der Weisen erinnert.
    Aber er hatte sich erinnert und Deidre zu Rate gezogen. Die vertraute Benommenheit, die eine Vision ankündigte, hatte sich sofort eingestellt. Nachdem sich ihr

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