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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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entblößt … sie fragte sich ohnehin, was ein richtiger Mann unter seinem Kilt trug. Clotilde würde etwas Stärkeres brauchen als das bisschen Riechsalz, das sie sonst anzuwenden pflegte, sollte sie jemals herausfinden, dass all ihre bibelschwere Keuschheit nur dazu geführt hatte, dass Deidres Appetit auf die verbotenen Freuden, die nur ein Mann ihr geben kann, noch weiter gewachsen war. Jetzt, wo sie sich von den Fesseln ihrer Tante und ihres Cousins befreit wusste, wollte Deidre herausfinden, wie genau diese Freuden aussahen.
    Deidre kicherte, fing sich aber schnell. Sie musste ihre Schicklichkeit unter Beweis stellen und sich wie eine Lady benehmen, oder sie würde als Küchenmagd enden. Der heutige Abend hatte ihr gezeigt, wie schnell man zu einer gefallenen Frau werden konnte. Irgendwo auf dieser Seite des Kanals gab es ein Land, in dem sich Ritter an einen Ehrenkodex hielten und Frauen respektierten. Man erwartete von ihnen, dass sie sich einer Frau verpflichteten. Hatte Gilead bereits eine Dame? Einen Moment lang erfasste sie Panik, dann atmete sie erleichtert auf. Wahrscheinlich nicht – wenn er heute Nacht genauso brunftig herumlief wie alle anderen. Wie konnte sie ihn auf sich aufmerksam machen, ohne sich wie eine Dirne zu benehmen, vor der er keinen Respekt haben würde? Sie seufzte. Seinem eiligen Abschied nach zu urteilen, hatte sie auf den Sohn der Lairdess wohl überhaupt keinen Eindruck gemacht.
     
    Gilead fluchte leise vor sich hin, als er sich von der Festung aus hastig wieder auf den Weg zur Straße machte. Sicherlich war die Spur seines Vaters mittlerweile kalt. Er hatte ihn verloren, als er das Mädchen zum Hof führte, aber was sonst hätte er tun sollen? Niall Mac Douglas hatte sie zweifellos vergewaltigen wollen. Er biss die Zähne zusammen. Sein Nachbar war ein skrupelloser Laird, aber seine Länderein lagen strategisch günstig zwischen Culross und dem infernalischen Kriegstreiber Fergus Mor von Cenel Loairn im Nordwesten. Sein Vater brauchte Niall als Verbündeten, nicht als Feind.
    Guter Gott! Sein Vater handelte sich schon mehr als genug Ärger ein, so sehr wie er in die Frau von König Turius von Britannien vernarrt war. Gilead war nun seit mittlerweile fünf Jahren mündig und versuchte seitdem, die beiden voneinander fernzuhalten, wenn der König und die Königin zu Besuch waren. Einfach war das nicht, denn Angus und Königin Formorian glichen zwei miteinander verschmelzenden Tönen aus einem Dudelsack.
    Er stöhnte, als er die Straße verließ und sich in den Wald duckte, wo er einem Wildpfad folgte, der zu einer versteckten Lichtung nahe dem Firth führte. Warum musste König Turius und diese Königin, betörend wie eine Sirene, ausgerechnet zu Beltane ankommen? Wären sie auch nur einen Tag später gekommen, hätte Angus ein Fest für sie ausrichten müssen, und Gilead hätte sicherstellen können, dass sich seinem Vater keine Gelegenheit bot, um mit der Schönen zu verschwinden. Aber nein. Zu Beltane, wenn sich die Männer betranken und das Laster zügellos entbrannte. Und Angus hatte dafür gesorgt, dass Turius genug zu trinken hatte und von drallen Mädchen umgarnt wurde.
    Gilead fluchte erneut, als er die Lichtung leer vorfand. In welches andere Schlupfloch konnte sein Vater sie gebracht haben? Bald würde es dämmern, und er wusste nicht, ob auch nur einer der beiden vernünftig genug war, um dann wieder im richtigen Bett zu liegen. Das war der Grund, warum er ihnen gefolgt war. Er schüttelte den Kopf. Er würde sich niemals gestatten, sich derart von einer Frau berauschen zu lassen – es genügte zu sehen, was das aus seinem sonst klugen Vater machte. Auch wenn Turius vor Jahren einer heidnischen Priesterin einen Sohn geschenkt hatte, bezweifelte Gilead, dass er sich von seinem schottischen Freund und Verbündeten Hörner aufsetzen lassen wollte.
    Als er wieder auf die Straße heraustrat, hörte er eine volle, lallende Stimme.
    »Hey, Gil. Jagst du wieder deinem Vater nach?«
    Er drehte sich um, und sah seinen Freund Drustan auf ihn zukommen, der wie beiläufig einen Arm um die Schultern eines Mädchens gelegt hatte, das Gilead aus der Küche kannte. Sie kicherte betrunken, als Drustan an ihrem Nacken schnüffelte.
    Gilead runzelte die Stirn. Wussten denn schon alle von seines Vaters Unbesonnenheit? »Natürlich nicht. Ich hab nur einen Kontrollgang gemacht.«
    Drustan zog eine Augenbraue hoch und grinste. »Na dann. Da drüben sind immer noch viele Mädchen, die

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