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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sofort, daß Ihr nicht aus diesem Teil der Stadt seid.«
    »Ich werde dran denken«, versprach Beatrice.
    »Ihr müßt einfach viel kichern und lachen.« Clarindas Miene wurde undurchdringlich. Sie sah an ihrem neuen Kleidungsstück hinunter. »Die Gentlemen haben es gern, wenn sie glauben, daß man sich auch amüsiert, wenn man mit ihnen zusammen ist.«
    »Obwohl man jede Minute davon haßt?« Beatrice ignorierte Leos ungeduldige Miene.
    »Ja.« Clarinda richtete sich auf. »Aber Geschäft ist Geschäft.«
    Beatrice kam näher zu ihr. »Wenn du je daran denken solltest, den Beruf zu wechseln, dann stell dich an der Hintertür zu Madame D’Arbois’ Laden vor. Kennst du ihn?«
    »Den Ort, den sie die Akademie nennen? Wo sie französisch unterrichten und einem zeigen, wie man Schneiderin oder Zofe für eine feine Lady wird? Ja, den kenn ich. Eine Freundin von mir ist dorthin gegangen. Arbeitet jetzt in einem großen Haus. Aber für mich ist das nichts. Ich hab andere Pläne.«
    »Was für andere Pläne?«
    Leo regte sich. »Beatrice, wir sollten los.«
    »Zufällig«, sagte Clarinda fröhlich, »werd ich nicht mehr lang in diesem Beruf arbeiten. Ich werd bald soviel Kies beisammen haben, daß ich die Blue Cat kaufen kann, und dann muß ich nie wieder meine Röcke für einen Kerl heben.« Beatrice wurde schwer ums Herz. Sie wußte zwar nicht, wieviel eine Taverne kostete, aber sie wußte sehr gut, daß ein solcher Traum außerhalb der Reichweite einer Prostituierten lag, die ihrem Geschäft in einer Türnische nachging.
    »Eine Taverne hört sich teuer an«, sagte sie behutsam. »Beatrice«, sagte Leo von der Tür her. »Wir müssen los. Jetzt.«
    »Der alte Tom gegenüber will in Pension gehen«, erklärte Clarinda Beatrice. »Er hat gesagt, er wird mir die Blue Cat billig überlassen.«
    »Ihr habt uns wahrscheinlich heute nacht das Leben gerettet, Clarinda«, sagte Beatrice. »Seine Lordschaft und ich sind sehr dankbar. Stimmt das nicht, Mylord?«
    »Ja, natürlich.« Leo lehnte sich aus der Tür und kontrollierte den Gang. »Das hab ich ihr bereits gesagt.«
    Beatrice zögerte. Sie und Lucy konnten zwar einigen jungen Frauen, die zu ihnen kamen, genug Manieren und schlechtes Französisch beibringen, damit sie als Zofen für die Oberschicht und feine Schneiderinnen arbeiten konnten. Aber den Kauf einer Taverne konnte sie sich nicht leisten.
    Aber sie kannte jemanden der es sich leisten konnte. Sie warf einen Blick auf Leo, der auf den Gang hinausschlich.
    »Seine Lordschaft ist so dankbar«, sagte Beatrice zu Clarinda, »daß er arrangieren wird, daß du die Blue Cat kaufen kannst.«
    Damit hatte sie Leos Aufmerksamkeit. Er drehte sich rasch um. »Ich werde was tun?«
    Clarinda runzelte die Stirn. »Warum sollte er das tun?«
    »Weil wir dir unser Leben verdanken«, sagte Beatrice. Sie begegnete Leos lakonischem Blick. »Stimmt das nicht, Mylord?«
    Sein Mund verzog sich ironisch. »Das stimmt.« Er sah zu Clarinda. »Kommt in die Upper Wells Street 5. Mein Anwalt wird alles arrangieren.«
    Clarinda starrte ihn an und wandte sich dann zu Beatrice. »Ist das so ein Scheißwitz?«
    »Nein.« Beatrice eilte zur Tür. »Ich hab dir doch gesagt, seine Lordschaft und ich sind äußerst dankbar.«
    Clarinda klammerte sich mit einer dünnen Hand an Beatrice’ Umhang. »Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll oder nicht.« Beatrice lächelte ihr von der Tür zu. »Du hast das Versprechen des Earl of Monkcrest persönlich. Du kannst vollkommen darauf vertrauen.«
    Clarinda befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze. Sie sah benommen aus. »Da gibt’s noch etwas, das ich heute nacht erfahren hab.«
    Leo kam mit gerunzelter Stirn zurück zur Tür. »Und was war das?«
    »Die Männer, die bei der Suche geholfen haben, haben darüber geschimpft, wie ihr beide einfach so verschwunden seid. Aber Ned Longtooth hat gesagt, er wüßte, wie ihr’s gemacht habt.« »Wie?« fragte Leo.
    Clarinda senkte die Stimme. »Er hat gesagt, Sie wissen einiges über Zauberei und so, hat gesagt, Ihr wärt ein Hexer.«
    Leo grunzte angewidert. »Verdammter Unsinn. Komm, Beatrice.« Er machte sich auf den Weg zur Treppe.
    Beatrice zögerte. Sie dachte an das erstaunliche Beispiel von Hexerei, das sie vor kurzem durch Leos Hände erlebt hatte. Sie lächelte Clarinda an.
    »Ned Longtooth hatte recht«, flüsterte Beatrice.
    Beatrice war erschöpft, als sie endlich ins Bett fallen konnte. Sie konnte kaum fassen, daß es erst halb vier Uhr früh

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