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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gesellschaft ist das Leben nie langweilig.«
    Ein Lächeln zog über sein Gesicht, während er beobachtete, wie der blasse Apfel ihrer Brust wieder in ihrem Kleid verschwand. »Seltsamerweise, Beatrice, wollte ich gerade dasselbe von dir sagen.«

Kapitel 11
    Der Geist schwebte dort, den Mund in lautloser Warnung geöffnet. Aber es war zu spät, umzukehren. Kapitel elf, Die Ruine von Mrs. Amelia York
    Kaum fünfzehn Minuten später ertönten die drei kurzen Klopfzeichen. Beatrice erschrak nicht, denn wenige Augenblicke zuvor hatten sie beobachtet, wie die Laternen der Männer auftauchten.
    Leo ging mit der Pistole in der Hand zur Tür und öffnete sie. Beatrice schüttelte ihre zerknitterten Röcke aus. Sie fühlte sich, als wäre sie gerade in den Strudel eines wilden, aufregenden Sturms geraten und fürchtete, daß sie auch so aussah. Sie war immer noch erhitzt und durcheinander, und sie wußte, daß ihr Haar völlig zerzaust war.
    Leo dagegen sah aus wie immer - lässig, mühelos, elegant, Herr der Lage, und seine Kleidung war nicht zerknittert. Es ist nicht fair, dachte sie.
    »Pfui.« Clarinda rümpfte die Nase, als sie den kleinen Raum betrat. »Ich dachte, ich hätte nach meinem letzten Kunden gelüftet. Tut mir leid, hab’s nicht richtig gemacht. Oh.« Sie verstummte und musterte die zerzauste Beatrice mit wissendem Blick. »Na ja, so wie’s aussieht, habt ihr zwei eine Möglichkeit gefunden, euch die Zeit zu vertreiben, solange ich weg war.«
    Leo stellte sich rasch vor Beatrice, um sie vor Clarindas Blick zu schützen. »Was hast du in der Taverne erfahren?« »Ja, Clarinda.« Beatrice trat hinter Leo hervor und lächelte die andere Frau an. »Irgendwelche brauchbaren Neuigkeiten?«
    »Ein oder zwei Sachen.« Clarinda warf ihren abgetragenen Mantel beiseite, streifte ihre Schuhe ab und begann einen bestrumpften Fuß zu massieren. »Ihr könnt beruhigt sein. Die Jagd ist für heute vorbei. Ginwilly Jacks Assistenten haben die Lust daran verloren, sobald sich der Nebel in ihre Knochen gefressen hat. Sie sind alle wieder in der Taverne und wärmen sich mit Ale und Gin.«
    »Ginwilly Jack«, wiederholte Leo leise.
    »Der Kutscher, der versucht hat, euch zwei zu schnappen. Sein Freund heißt Ned Longtooth. Und er hat Ned losgeschickt, die Kutsche und das Gespann zu holen, das sie auf der Straße stehen lassen mußten, als sie euch gefolgt sind.« Clarinda lachte. »Ich bezweifle, daß Ned die Kutsche noch finden wird. Nicht in diesem Viertel. Ginwilly Jack wird eine andere stehlen müssen. Und die Strapaze wird ihm nicht gefallen, das sag ich euch.«
    »Dieser Ginwilly Jack«, sagte Leo langsam. »Weißt du, wo man ihn finden kann?«
    Clarinda zuckte die Schultern. »Weiß nicht, wo der wohnt. Aber ich weiß, wo er den Rest der Nacht sein wird.«
    »In der Taverne?« fragte Leo.
    »Verdammt richtig. Der heißt nicht umsonst Ginwilly, wißt Ihr. Nach der Arbeit mag er seinen Gin.«
    »Ich verstehe.« Leo holte noch ein paar Banknoten mehr heraus und reichte sie Clarinda. »Du hast uns sehr geholfen. Wir machen uns jetzt auf den Weg.«
    Clarinda fächelte sich mit dem Geld zu. »Nach dem, was Ihr mir bezahlt habt, könnt Ihr gern die ganze Nacht hierbleiben.« Sie zwinkerte Beatrice zu. »Ihr beide.«
    »Danke«, sagte Leo, »aber das wird nicht nötig sein. Da unsere Verfolger die Jagd aufgegeben haben, glaube ich, finden wir sicher den Weg zu einer Straße, wo wir eine Droschke anhalten können.«
    Clarinda sah ihn zweifelnd an. »Ihr könnt als betrunkener Draufgänger durchgehen, Mylord. Aber mit Eurer Freundin hier solltet Ihr euch was einfallen lassen. Mrs. Poole sieht viel zu fein aus, um in diesem Viertel zu arbeiten.«
    Beatrice sah sich ihre Kleidung an. »Du hast ganz recht, Clarinda. Würde es dir was ausmachen, die Mäntel zu tauschen? Du kannst meinen behalten, wenn du mir erlaubst, deinen zu behalten.«
    »Gemacht.« Clarinda hob ihren Mantel auf und reichte ihn Beatrice.
    Der Tausch dauerte nur einen Augenblick. Beatrice schnüffelte heimlich und erhaschte den rauchigen Geruch der Taverne in den Falten ihres neuen Kleidungsstücks. Sie legte es an und knöpfte es am Hals zu. Als sie fertig war, sah sie Clarinda an.
    »Wird das gehen?«
    Clarinda streichelte ihren neuen, schön bestickten Umhang, als wäre er ein geliebtes Kätzchen. »Mit dem Mantel geht Ihr nicht als eine durch, die ihre Kundschaft in der Oberklasse sucht, also haltet besser den Mund. Wenn jemand Euch reden hört, weiß er

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