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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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»Der Hund wird heute nacht deine Kehle verschonen. Aber wenn wir uns noch einmal begegnen, überlegen wir uns das vielleicht anders.«
    »Ich kann gehen?«
    »Wenn du versprichst, daß du nie den Namen der Lady oder das, was du im Park gesehen hast, erwähnst.«
    »Ihr habt mein ewiges Ehrenwort. Ich hab alles vergessen. Alles.«
    »Hau ab.«
    Jacks Blick huschte zwischen Elf und Leo hin und her. Seine Angst und Ungläubigkeit waren offensichtlich. »Das ist doch kein Spiel, das ihr mit mir spielt, Sir? Ihr versprecht, daß mich dieser Höllenhund nicht in Stücke reißen wird, wenn ich ihm den Rücken zukehre?«
    »Du hast mein Wort darauf.« Leos Lächeln war bar jeden Humors. »Denk dran, Jack, auf eines kannst du dich verlassen, nämlich auf mein Wort. Wenn du deines nicht hältst, dann werde ich nicht ruhen, bis ich dich finde, das schwöre ich.«
    Jack sah ihn an. Sein Mund zuckte. Dann drehte er sich so schnell um, daß er wieder ins Taumeln geriet, und hastete tolpatschig mit schwankender Laterne die Straße hinunter.
    Leo wartete, bis das Licht im Nebel verschwunden war, dann pfiff er leise.
    Elf kam zu ihm. Leo bückte sich und rieb einen Fleck zwischen den Ohren des Hundes. »Wie es scheint, ist es mir gelungen, jemanden ziemlich ernsthaft zu verärgern, Elf. Aber die Irren von Monkcrest waren noch nie für ihre gesellschaftlichen Fähigkeiten berühmt.«
    Noch ein Rückschlag.
    Der neue Eigentümer des Museums ballte eine behandschuhte Hand und starrte in die Flamme der Kerze. Auf seine
    Art war dieser Fehler noch beunruhigender als der, dessen Ergebnis Glassonbys verfrühter Tod gewesen war. Es war Pech, daß er gezwungen war, sich auf andere zu verlassen, die seine Pläne ausführten.
    Und jetzt waren da diese Gerüchte in der Unterwelt, daß der Irre Monk und sein Weib wie durch Hexerei entkommen waren.
    Hexerei - unmöglich. Aber es gab immer welche, die dumm genug waren, solche Geschichten zu glauben. Es war verdammtes Pech, daß Monkcrest sich in den Kopf gesetzt hatte, sich in diese Angelegenheit einzumischen.
    Die Wasseruhr tropfte leise in den Schatten. Die Zeit verrann.
    Einen Moment lang schien die Kerzenflamme zu hell zu brennen, eine Laterne aus der Hölle.
    Der Eigentümer holte ein paarmal tief Luft, um die Angst zu beschwichtigen, die drohte, in Panik zu eskalieren. Vernunft kehrte wieder ein.
    Vielleicht war Monkcrests Auftauchen in dieser Geschichte doch kein so schlechtes Omen. Die Tatsache, daß er hier in der Stadt war, deutete darauf hin, daß er auf der Spur der Ringe war. Wenn irgend jemand die Ringe finden konnte, dann der Irre von Monkcrest.
    Es war an der Zeit, eine neue Möglichkeit auszuprobieren. Nach ein paar weiteren beruhigenden Atemzügen wurde die Flamme allmählich wieder normal.
    Am Ende würde alles in Ordnung kommen. Dieser Plan hatte zuviel Mühe gekostet, er konnte nicht fehlschlagen.
    Beatrice studierte das hölzerne Schild, das über dem Eingang zu Trulls Museum schwang. Die verblaßten Buchstaben informierten sie, daß das Etablissement von mittags bis fünf Uhr für das Publikum geöffnet war.
    Ein alter Türsteher öffnete ihr die Tür. Er schien nicht erfreut von der Aussicht auf zahlende Kundschaft.
    »Wir machen bald zu«, verkündete er.
    »Auf dem Schild steht, daß Sie bis fünf Uhr geöffnet haben. Es ist erst vier.«
    »Ich lasse das Haus offen, solange es mir paßt, und keine Minute länger.«
    Beatrice zog die Augenbrauen hoch. »Weiß Mr. Trail, daß ihr keine regelmäßigen Stunden einhaltet?«
    »Mr. Trail hat sich vor einem Monat von einer Kutsche überfahren und umbringen lassen. Wir sind jetzt unter neuer Direktion.«
    »Ich verstehe. Weiß der neue Eigentümer, daß ihr die Stunden nicht einhaltet?«
    Der Türsteher wurde sichtlich fröhlicher. »Der neue Eigentümer kommt nie vorbei, zumindest nicht, wenn ich Dienst habe. Schickt alle Anweisungen durch die Bankiers. Hat Besseres zu tun, als sich um dieses alte Museum zu kümmern, da möchte ich wetten.«
    »Tatsächlich.« Beatrice holte ein paar Münzen aus ihrer Tasche. »Ich möchte gerne eine Eintrittskarte kaufen.«
    »Vergeßt aber nicht, daß ich bald die Glocke zur Schließung läuten werde.«
    »Ich werde dran denken.«
    Beatrice zupfte ihm die Karte aus der Hand, bevor ihm noch eine weitere Ausrede einfiel, um sie abzuwimmeln, und rauschte in den ersten, schwach erleuchteten Raum. Der modrige Geruch ließ sie die Nase rümpfen. Sie sah sich die Reihen von Vitrinentischen an, mit

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