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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zehn Minuten greifen wir an. Wenn ihr sie lebendig erwischt, soll’s mir recht sein. Wenn nicht, besorgt’s ihnen.«
    Wieder ein Schrei, dann Stille. Edwards und Smith machten einen langen Umweg, krochen um einen Traktor und andere landwirtschaftliche Geräte herum. Als sie ins Freie kamen, stand nur ein Russe vorm Haus. Wo ist der andere? fragte sich der Lieutenant. Was nun? Du mußt dich an den Plan halten. Alles hängt von dir ab.
    »Ich gehe los«, flüsterte Edwards, legte sein M-16 hin und zog sein Messer.
    Der russische Soldat machte es ihm leicht, denn er stand auf Zehenspitzen und verfolgte die Vorgänge im Haus. Drei Meter hinter ihm richtete sich Edwards auf und schlich Schritt für Schritt auf ihn zu. Erst jetzt wurde ihm klar, daß der Mann einen Kopf größer war als er.
    Drinnen mußte es eine Unterbrechung gegeben haben. Der Soldat nahm eine Zigarettenpackung aus der Tasche, drehte sich halb um und riß ein Streichholz an, bekam dabei Edwards aus dem Augenwinkel zu sehen. Der Lieutenant sprang los und bohrte dem massiven Mann das Messer in die Kehle. Der Russe wollte aufschreien, doch Edwards rang ihn zu Boden und hielt ihm die Hand auf den Mund, stach ein zweites Mal zu. Das Opfer wurde schlaff.
    Edwards wischte das Messer am Hosenbein ab und schaute durchs Fenster. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, stockte ihm der Atem.
    »He da!« wisperte Garcia. Zwei russische Soldaten fuhren herum und schauten in die Mündungen zweier M-16. Ihre eigenen Gewehre hatten sie im Auto gelassen. Garcia machte eine Geste zum Boden, und die beiden legten sich gehorsam auf den Bauch. Rodgers suchte sie nach Waffen ab und ging dann ums Haus herum, um Meldung zu machen.
    »Wir haben sie beide lebendig erwischt, Sir.« Er stellte überrascht fest, daß der Lieutenant Blut an den Händen hatte.
    »Ich gehe rein«, sagte Edwards zu Smith. Der Sergeant nickte.
    »Ich gebe Ihnen von hier aus Feuerschutz. Rodgers, Sie folgen ihm.«
    Der Lieutenant trat durch die halboffene Tür. Das Wohnzimmer war leer und dunkel. Aus dem Nebenzimmer drang schweres Atmen und ein schwaches Licht. Edwards ging darauf zu – und stand einem Russen gegenüber, der sich gerade die Hosen zuknöpfte.
    Keine Zeit zum Überlegen. Edwards rammte dem Mann das Messer unter die Rippen, zog es heraus und stach noch einmal zu. Der Fallschirmjäger wollte ihn abwehren, wurde aber von seinen Kräften verlassen und brach zusammen. Ein Schatten bewegte sich, Edwards hob den Kopf und sah einen Mann mit einer Pistole auf sich zustolpern – und dann zerrissen Schüsse die Stille. Drei Geschosse aus Rodgers’ M-16 bewirkten, daß der Russe die Pistole fallen ließ. »Alles klar, Skipper?« So nannten sie ihn zum ersten Mal.
    »Ja.« Edwards kam auf die Beine und ließ Rodgers den Russen in Schach halten, hob die Pistole auf und betrachtete den Mann, den er erstochen hatte. Das sympathische slawische Gesicht war vor Überraschung und Schmerz verzerrt, die Feldbluse blutgetränkt.
    »Sind Sie verletzt?« fragte Rodgers und drehte sich zu der Frau um.
    Edwards sah sie nun zum zweiten Mal: ein hübsches Mädchen am Boden. Das zerrissene wollene Nachthemd bedeckte nur knapp eine Brust; der Rest ihres Körpers, an dem schon Blutergüsse sichtbar wurden, war nackt. Hinten in der Küche sah Edwards eine zweite, ältere Frau reglos am Boden liegen. Er ging hinein und entdeckte einen Mann und einen Hund, ebenfalls tot – Herzschuß.
    Rodgers stieß den Russen zu Boden und plazierte die Bajonettspitze in seinen Lenden.
    Edwards kam zurück in die Wohnstube und kniete sich neben die blonde junge Frau. Ihr Gesicht war von Schlägen angeschwollen, und sie atmete stoßweise. Sie konnte kaum älter als zwanzig sein. Edwards stand auf, sah sich um, nahm ein Tischtuch und deckte sie zu. »Schon gut. Sie leben ja noch. Jetzt sind Sie sicher. Keine Angst.« Er strich ihr sanft über die Wange und half ihr auf.
    »Oben alles klar, Sir.« Smith kam mit einem Bademantel von einer Inspektion zurück. »Geben Sie das der Frau zum Anziehen. Haben die Kerle sonst noch etwas gemacht?«
    »Ihre Eltern und den Hund erschossen. Sergeant, durchsuchen Sie die Russen, besorgen Sie Lebensmittel und was sonst nützlich sein könnte. Wir müssen uns beeilen. Haben Sie Verbandszeug?«
    »Klar, Skipper.« Smith warf ihm ein Päckchen mit Binden und Desinfektionsmittel zu und ging dann hinaus, um nach Garcia zu sehen.
    »So, und wir machen Sie jetzt oben ein bißchen sauber«, sagte Edwards zu der

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