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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Orion hatten sie bis auf eines alle angreifenden sowjetischen U-Boote abgefangen.
    Aber auf dem Rückweg mußte das noch besser klappen, denn die Bedingungen waren härter. Auf der ersten Fahrt hatten die Russen nur einen Bruchteil ihrer U-Boote gegen sie einsetzen können. Der Rest brach nun durchs Kattegatt. Den U-Boot-Kräften der Nato, die die Durchfahrt zu sperren versuchten, fehlten nun die Abfangvektoren von der SOSUS-Barriere und auch die Orion, die auf für U-Boote unerreichbare Ziele hinabstoßen konnten. Gut, die Pharris und die anderen Eskorten würden Versenkungen erzielen, aber genug? Wieviel größer würde diese Woche die Bedrohung sein?
    Ein Drittel des Geleitzugs war Luftangriffen zum Opfer gefallen. Waren diese Verluste erträglich? Er fragte sich, wie die Besatzungen der Frachter dies aushielten. Am Horizont kam der Konvoi in Sicht.

USS Chicago
    »Da sind sie also.«
    Eine breite weiße Speiche auf dem Schirm stellte Breitbandrauschen in drei-zwei-neun dar. Das konnte nur der sowjetische Verband sein, der auf Bodø zuhielt.
    »Wie weit entfernt? fragte McCafferty.
    »Mindestens zwei Konvergenzzonen, Sir, vielleicht auch drei. Die Signalstärke nahm erst vor vier Minuten zu.«
    »Lassen sich Schraubenumdrehungszahlen identifizieren?«
    »Nein, Sir.« Der Sonarmann schüttelte den Kopf. »Im Augenblick hören wir nur undifferenziertes Geräusch. Wir haben versucht, Einzelfrequenzen herauszuisolieren, aber auch hier nur Chaos. Im Augenblick hören wir nur eine trampelnde Herde.«
    McCafferty nickte. Die dritte Konvergenzzone war gut hundert Meilen entfernt. Über solche Distanzen verloren akustische Signale an Schärfe, so daß sich ihre Richtung nur grob bestimmen ließ.
    »Westkurs, zwanzig Knoten«, befahl McCafferty. Als das Boot dahinjagte, behielt McCafferty die Anzeige des Bathythermographen im Auge. Solange die Wassertemperatur unverändert blieb, konnte er den guten Schallkanal nutzen. Doch die Werte begannen zu variieren. Das Boot verlangsamte rasch seine Fahrt, und McCafferty ging zurück in den Sonarraum.
    »So, und wo sind sie jetzt?«
    »Wir haben sie! Genau dort in drei-drei-zwo.«
    »IO, tragen Sie die Position ein und setzen Sie eine Kontaktmeldung auf.«
    Zehn Minuten später ging die Meldung über Satellit ab. In der Antwort wurde Chicago der Angriff befohlen: AUF DIE DICKEN KONZENTRIEREN.

Island
    Der Hof war drei Meilen entfernt. Durch den Feldstecher sah Edwards ein Fachwerkhaus, Scheunen und Hunderte von Schafen auf der Weide am Bach. »Ende der Fahnenstange«, meinte er nach einem Blick auf die Karte. »Wird auch Zeit, daß wir was zu essen bekommen. Wir folgen der Senke nach rechts und halten die Böschung zwischen uns und der Farm, bis wir auf eine halbe Meile herangekommen sind.«
    »Okay, Sir«, stimmte Sergeant Smith zu. Die vier Männer setzten sich mühsam auf und hängten sich ihr Gerät um. Sie waren seit zweieinhalb Tagen fast ununterbrochen marschiert und befanden sich nun rund fünfunddreißig Meilen nordöstlich von Reykjavik. Auf ebenen Straßen war dieses Marschtempo moderat, im Gelände aber strapaziös – insbesondere, da sie auf Hubschrauber achten mußten, die inzwischen das Gelände abflogen. Vor sechs Stunden hatten sie ihre letzten eisernen Rationen verzehrt. Die körperliche Anstrengung und die niedrigen Temperaturen zehrten an ihrer Energie. Immer wieder hatten sie sechshundert Meter hohe Ausläufer des Gebirges zu überwinden.
    Doch sie schleppten sich weiter, angetrieben von mehreren Dingen. Zum einen fürchteten sie, von Soldaten der sowjetischen Division, deren Eintreffen sie beobachtet hatten, geschnappt zu werden. Keiner von ihnen hatte Lust auf eine Kriegsgefangenschaft in Rußland. Zum anderen hatten sie Angst zu versagen – sie hatten einen Auftrag, und kein Zuchtmeister ist strenger als der eigene Stolz. Edwards hatte den anderen Männern ein Beispiel geboten, und die Marines konnten sich kaum von einem Meteorologen der Luftwaffe etwas vormachen lassen. So kam es, daß sich die vier Männer fast zu Tode marschierten – angetrieben von ihrem Ego.
    »Dann haben wir wenigstens bessere Deckung«, meinte Edwards. »Warten wir ab, bis es anfängt. Verdammt, ich wußte ja nicht, wie unangenehm dieses permanente Tageslicht ist. Ist irgendwie pervers, daß die Sonne einfach nicht untergehen will.«
    »Allerdings. Und ich hab noch nicht mal ’ne Zigarette«, grollte Smith.
    »Schon wieder Regen?« fragte Garcia.
    »Gewöhnen Sie sich dran«,

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