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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einem Feldtelefon griff und befahl: »Feuer!«
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis der Schall sie erreichte. Jedes verfügbare Geschütz der Division, unterstützt von einer Batterie der Panzerdivision, brüllte mit einem gewaltigen Donnern los. Die Granaten schlugen zunächst vor dem Kamm ein, dann wanderte die Feuerwalze höher. Was eben noch ein sanfter, mit üppigem Gras bewachsener Hügel gewesen war, verwandelte sich in nackte Erde.
     
    »Die meinen das ernst, Sergeant«, sagte der Ladeschütze und schloß seine Luke.
    Mackall zog Helm und Mikrofon zurecht und spähte durch die Sehschlitze im Turm. Die dicke Panzerung dämpfte den Schall, doch die Schockwellen im Boden kamen durch Ketten und Federung und rüttelten das Gefährt durch. Jedes Mitglied der Besatzung sann über die Wucht nach, die erforderlich war, um einen sechzig Tonnen schweren Panzer zu bewegen. So war der Lieutenant gefallen  – ein Geschoß aus einem schweren Geschütz war direkt auf seinem Turm gelandet, hatte die dünne Panzerung dort durchschlagen und das Fahrzeug zur Explosion gebracht.
     
    »Guter Feuerplan, Genosse Oberst«, sagte Alexejew leise. Etwas heulte über sie hinweg. »Da kommt Ihre Luftunterstützung.«
    Vier russische Erdkampfflugzeuge gingen oben auf Parallelkurs zum Kamm und warfen Napalmbomben ab. Als sie in Richtung der russischen Linien abdrehten, explodierte eines in der Luft.
    »Was war das?«
    « Wahrscheinlich eine Roland«, antwortete der Oberst. »Die deutsche Version unserer Luftabwehrrakete SA-8. Achtung, noch eine Minute.«
    Fünf Kilometer hinter dem Befehlsbunker feuerten zwei Batterien Raketenwerfer in einem kontinuierlichen Flammenteppich ihre Geschosse ab, teils mit Sprengköpfen, teils mit Nebelbomben bestückt.
     
    Dreißig Raketen landeten in Mackalls Abschnitt, dreißig im Tal unter ihm. Der Einschlag der Sprengköpfe schüttelte seinen Panzer heftig durch, und er konnte das Ping von Splittern hören, die von der Panzerung abprallten. Angst aber machte ihm der Rauch, denn dieser kündigte den Russen an. An dreißig verschiedenen Stellen quoll grauweißer Nebel auf und bildete eine künstliche Wolke, die alles sichtbare Gelände einhüllte. Mackall und sein Richtschütze schalteten ihre Infrarot-Sichtgeräte ein.
    »Buffalo, hier sechs!« rief der Kompaniechef über Funk. »Bitte melden.«
    Mackall lauschte aufmerksam. Alle elf Fahrzeuge waren noch intakt, geschützt von ihren tiefen Löchern. Wieder pries er die Pioniere und die deutschen Bauern. Weitere Befehle kamen nicht. Sie wären auch überflüssig gewesen.
    »Feind in Sicht«, meldete der Richtschütze.
    Das Infrarot-Zielgerät maß Temperaturunterschiede und konnte den Großteil des anderthalb Kilometer tiefen Nebelvorhangs durchdringen. Auch der Wind war auf ihrer Seite und trieb die Wolke zurück nach Osten. Sergeant First Class Terry Mackall holte tief Luft und ging an die Arbeit.
    »Ziel, ein Uhr! Wuchtmunition! Feuer!«
    Der Richtschütze drehte den Turm nach links und nahm den nächsten sowjetischen Kampfpanzer ins Fadenkreuz. Mit dem Daumen betätigte er das Laserzielgerät, und ein dünner Lichtstrahl traf das Ziel. Im Visier erschien das Entfernungs-Display: 1310 Meter. Der Feuerleitcomputer berechnete Entfernung und Geschwindigkeit des Zieles und stellte die Elevation der Kanone ein, maß Windgeschwindigkeit und -richtung, Luftdichte und -feuchtigkeit, die Temperatur der Luft und der Munition des Panzers, und dann brauchte der Richtschütze das Ziel nur noch ins Visier zu nehmen. Das Ganze dauerte keine zwei Sekunden, dann drückte der Schütze ab.
    Der Rückstoß trieb das Rohr des 105-mm-Geschützes zurück, es warf die Aluminiumkartusche aus. Die Granate explodierte in der Luft und gab einen 40 mm starken Pfeil aus Tungsten und Uran frei, der mit rund 1500 Metern pro Sekunde durch die Luft sauste.
    Eine Sekunde später traf das Projektil den Panzer unterm Turm. Drinnen wollte ein russischer Ladeschütze gerade ein Geschoß einlegen, doch da durchbrannte der Urankern den schützenden Stahl. Der russische Panzer explodierte, sein Turm flog zehn Meter hoch in die Luft.
    »Treffer!« rief Mackall. »Ziel, zwölf Uhr. Wuchtmunition! Feuer!«
    Der russische und der amerikanische Tank schossen gleichzeitig, doch das Geschoß des Russen sauste einen Meter über den M-1 in seiner verdeckten Stellung hinweg. Mackall hatte mehr Glück.
    »Stellungswechsel!« verkündete er. »Zurück in Ausweichstellung eins.«
    Der Fahrer hatte bereits

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