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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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den Rückwärtsgang eingelegt und drehte fest am Gashebel. Sein Panzer beschleunigte rückwärts, fuhr aus dem Graben in eine scharfe Rechtskurve und hielt auf eine andere, fünfzig Meter entfernte vorbereitete Stellung zu.
     
    »Verdammter Nebel!« fluchte Sergetow. Sie konnten nicht mehr sehen, was vorging, da der Wind ihnen den künstlichen Qualm ins Gesicht blies. Nun war die Schlacht in den Händen von Hauptleuten, Leutnants und Feldwebeln. Auszumachen waren nur die orangen Feuerbälle explodierender Fahrzeuge. Der befehlsführende Oberst trug einen Kopfhörer und bellte seinen Unterführern über Funk Befehle zu.
     
    Mackall hatte seine erste Ausweichstellung in weniger als einer Minute erreicht. Diese war parallel zum Kamm gegraben worden. Er schwenkte den massiven Turm nach links. Inzwischen war russische Infanterie in Sicht gekommen, die zwischen ihren Schützenpanzern herlief. Deutsche und amerikanische Artillerie fetzte in ihre Reihen, doch nicht rasch genug...
    »Ziel – Tank mit Antenne, kommt gerade aus dem Wald.«
    »Hab ihn!« antwortete der Richtschütze. Er sah einen russischen Standardpanzer T-80 mit einer langen Funkantenne am Turm. Das mußte ein Kompanie- oder Bataillonschef sein. Er schoß.
    In diesem Augenblick schlug der russische Tank einen Haken.
    Mackall sah, wie das Leuchtspurgeschoß den Motorraum im Heck knapp verfehlte.
    »HEAT-Munition!« rief der Richtschütze über die Bordsprechanlage.
    »Bereit!«
    Der russische Panzer wurde von einem erfahrenen Feldwebel gesteuert, der im Zickzack über die Talsohle fuhr. Alle fünf Sekunden wurde das Steuer herumgerissen.
    Der Richtschütze drückte ab. Der Panzer machte beim Rückstoß einen Satz, die leere Kartusche prallte mit metallischem Klang von der Rückwand des Turmes ab. In dem engen Kampffahrzeug stank es schon nach der auf Ammoniak basierenden Treibladung.
    »Treffer! Sauberer Schuß, Woody!«
    Die Granate traf den Russen zwischen die beiden hintersten Räder und zerstörte den Dieselmotor. Gleich darauf stieg die Besatzung aus, entkam ins Freie, wo die Luft voller Granatsplitter war.
    Mackall ließ seinen Fahrer einen Stellungswechsel vornehmen. Als sie die nächste Defilade erreicht hatten, waren die Russen nur noch fünfhundert Meter entfernt. Der Abrams M-1 gab noch zwei Schüsse ab, zerstörte einen Mannschaftstransportwagen, schoß einem Panzer die Kette weg.
    »Buffalo, hier sechs. Zurückziehen auf Linie Bravo.«
    Als Zugführer fuhr Mackall als erster weg. Er sah, wie seine beiden anderen Panzer den freien Rückhang des Hügels hinunterrollten. Auch die Infanterie war auf dem Rückzug entweder in Mannschaftstransportwagen oder schnell zu Fuß. Freundartillerie deckte den Kamm mit Spreng- und Nebelgranaten ein, um ihren Rückzug zu kaschieren. Der Panzer fuhr mit einem Ruck an, beschleunigte auf 50 Kilometer und raste auf die nächste Verteidigungslinie zu, ehe die Russen den eben preisgegebenen Kamm besetzen konnten. Um sie herum schlugen Granaten ein, ließen zwei deutsche Mannschaftstransportwagen explodieren.
     
    »Beschaffen Sie mir ein Fahrzeug!« befahl Alexejew.
    »Das kann ich nicht zulassen. Es darf doch kein General –«
    »Verflucht noch mal, schaffen Sie ein Fahrzeug herbei! Ich muß das beobachten«, wiederholte Alexejew.
    Eine Minute später stieg er mit Sergetow und dem Oberst in ein Gefechtsstandfahrzeug BMP, das zur Position raste, die eben noch von Nato-Truppen gehalten worden war. Sie fanden ein Loch, das zwei Männern Schutz geboten hatte, bis einen Meter daneben eine Rakete eingeschlagen war.
    Sergetow drehte sich um. »Verdammt, wir haben hier zwanzig Panzer verloren!«
    »Deckung!« Der Oberst stieß die beiden in das blutige Loch. Ein Hagel von Nato-Granaten ging auf den Kamm nieder.
     
    »Eine Gatling-Kanone!« rief der Richtschütze. Auf dem Kamm tauchte eine selbstfahrende Fla-Kanone auf, die einen Augenblick später von einem HEAT-Geschoß zerrissen wurde wie ein Plastikspielzeug. Das nächste Ziel war ein russischer Panzer, der den Hügel, den sie gerade verlassen hatten, hinunterfuhr.
    »Kopf hoch, Luftunterstützung kommt!« Mackall zog eine Grimasse und hoffte nur, daß der Pilot die Böcke von den Schafen trennen konnte.
     
    Alexejew sah das zweimotorige Kampfflugzeug in das Tal hinabstoßen. Seine Nase verschwand hinter Flammenbündeln, als der Pilot die Panzerabwehrkanone abfeuerte. Vor den Augen des Generals explodierten vier Panzer. Der Thunderbolt schien in der Luft zu taumeln

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