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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und drehte dann nach Westen ab, verfolgt von einer Rakete. Doch die SA-7 erreichte ihn nicht.
    »Das Teufelskreuz?« fragte er. Der Oberst nickte kurz, und nun verstand Alexejew, woher die Maschine ihren Namen hatte. Aus einem bestimmten Winkel gesehen glich das amerikanische Kampfflugzeug einem stilisierten russisch-orthodoxen Kruzifix.
    »Ich habe gerade das Reserveregiment einsetzen lassen. Mag sein, daß wir sie in die Flucht geschlagen haben«, meinte der Oberst.
    Und das, sagte sich Sergetow ungläubig, soll ein erfolgreicher Angriff sein?
     
    Mackall sah zwei Panzerabwehrraketen auf die russischen Linien zufliegen. Ein Fehlschuß, ein Treffer. Von beiden Seiten drang mehr Nebel, als sich die Nato-Truppen um weitere fünfhundert Meter zurückzogen. Das Dorf, das sie verteidigten, geriet nun in Sicht. Sergeant Mackall hatte bisher fünf Panzer abgeschossen, ohne einen Treffer einstecken zu müssen, aber dieses Glück konnte nicht immer währen. Inzwischen hatte die eigene Artillerie in den Kampf eingegriffen. Die russische Infanterie war auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke reduziert, und ihre Kettenfahrzeuge hielten sich zurück, versuchten, die Nato-Positionen mit Raketen anzugreifen. Insgesamt sah es nicht übel aus, doch dann erschien das dritte Regiment.
    Vor ihm tauchten fünfzig Tanks auf dem Hügel auf. Ein A-10 sauste über die Linie und schoß zwei ab, wurde dann aber von einer SAM vom Himmel geholt. Die brennenden Trümmer landeten dreihundert Meter vor Mackalls Panzer.
    »Ziel, ein Uhr. Feuer!« Wieder erbebte der Abrams unter dem Rückstoß. »Treffer!« Ein russischer Panzer weniger.
    »Warnung, Warnung!« rief der Kompaniechef. »Feindhubschrauber aus Norden!«
    Zehn Mi-24 Hind erschienen mit Verspätung, machten das aber mit dem Abschuß zweier Panzer in weniger als einer Minute wett. Dann tauchten deutsche Phantoms auf, griffen sie mit Luftkampfraketen und Bordwaffen in einem wilden Durcheinander an, in dem plötzlich auch Luft-Boden-Raketen eingesetzt wurden. Rauchfahnen kreuzten den Himmel, und plötzlich war kein Flugzeug mehr zu sehen.
     
    »Der Angriff bleibt stecken«, meinte Alexejew. Er hatte gerade eine wichtige Lektion gelernt: Gegen feindliche Jäger haben Kampfhubschrauber keine Chance. Gerade als er geglaubt hatte, die Mi-24 würden die Entscheidung bringen, waren sie von den deutschen Kampfflugzeugen abgedrängt worden. Die Artillerieunterstützung ließ nach. Die Schützen der Nato bekämpften die sowjetischen Kanonen geschickt und wurden von Erdkampfflugzeugen unterstützt. Kein Zweifel, bessere Luftunterstützung an der Front war vonnöten.
     
    »Das da oben auf dem Kamm sieht wie ein Gefechtswagen aus. Können Sie ihn erreichen?«
    »Hm, weit entfernt, ich...«
    Peng! Eine Granate streifte den Turm.
    »Panzer, drei Uhr, angreifen ...«
    Der Richtschütze drehte an der Gabel, aber es tat sich nichts. Sofort langte er nach der manuellen Schwenkeinrichtung. Mackall griff das Ziel mit dem MG an, dessen Geschosse von dem heranfahrenden T-80, der aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien, abprallten. Der Richtschütze drehte verzweifelt an der Kurbel; eine zweite Granate krachte gegen ihre Panzerung. Der Fahrer half ihm durch ein Wendemanöver und hoffte nur, daß sie in der Lage sein würden, das Feuer zu erwidern.
    Der Druck des ersten Treffers hatten den Computer ausfallen lassen. Der T-80 war keine tausend Meter mehr entfernt, als der Richtschütze ihn ins Visier bekam und ein HEAT-Geschoß abfeuerte, das danebenging. Der Ladeschütze warf ein neues in den Verschluß. Wieder Feuer: Treffer!
    »Hinter dem kommen noch mehr«, warnte der Richtschütze.
    »Buffalo sechs, hier 31, Feind in unserer Flanke. Wir brauchen Hilfe«, gab Mackall durch und wandte sich dann an den Fahrer: »Scharf links und zurück, aber schnell.«
    Das ließ sich der Mann nicht zweimal sagen. Er zog eine Grimasse, schaute durch sein winziges Prisma und zog den Gashebel bis zum Anschlag zurück. Der Panzer raste rückwärts und nach links; derweil versuchte der Richtschütze, ein anderes Ziel zu erfassen  – doch auch die automatische Stabilisierung war ausgefallen. Nun konnten sie nur im Stillstand akkurat feuern, und Stillstand war tödlich.
    Wieder kam ein Thunderbolt im Tiefflug und warf Streubomben auf die russische Formation. Zwei weitere sowjetische Tanks blieben liegen, doch als sich das Kampfflugzeug entfernte, zog es eine Rauchwolke hinter sich her. Nun griff auch die Artillerie ein,

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