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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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werden.
    Verzweifelt wehrte sie sich gegen die aufkommenden Depressionen. Es durfte einfach nicht geschehen, dass sie vertrieben wurden. Sie sah, wie die ältere blonde Frau mit dem rothaarigen Jungen zurückkam. Dann gingen alle drei zum Cottage zurück. Der Junge sprang voraus, und die Frauen unterhielten sich im Gehen.
    Das Gespräch, das sie mit angehört hatte, gab Kim eine Menge Stoff zum Nachdenken. Sie wartete, bis die Fremden außer Sichtweite waren, ehe sie sich rührte. Tran musste umgehend sein Motorrad reparieren. Es würde wahrscheinlich schneller gebraucht, als sie dachten.
     
    »Ist das möglich?«, fragte Carla Angie, während sie in einem Café in der Murray Street zu Mittag aßen.
    Angie lächelte, denn auf diese Frage hatte sie schon tagelang gewartet und wusste die Antwort. »Ich denke schon. Verkauf doch Valley View Winery an Claude Webster. Nachdem du alle Rechnungen und das Darlehen bezahlt hast, hättest du noch einen kleinen Gewinn übrig. Wenn du dazu deine Wohnung in Christchurch verkaufst, obwohl du nicht viel dafür bekommen wirst, weil der Markt momentan nicht viel hergibt, und zu deinem Gewinn und dem Geld hinzunimmst, das Rolfe mir hinterlassen hat, hätten wir genügend finanzielle Mittel, um Krugerhoff nach und nach aufzubauen.«
    Carlas blaue Augen funkelten amüsiert. »Ich merke schon, du hast dir bereits Gedanken gemacht. Es klingt gut, vorausgesetzt «, sie betonte das Wort, »wir machen fifty-fifty. Darauf muss ich bestehen.«

    »Wenn du das willst, okay. Und ja, ich habe über die Möglichkeiten nachgedacht«, antwortete Angie und fügte zwinkernd hinzu: »Du wahrscheinlich auch.«
    Carla nickte. »Ich müsste blind sein, um das Potenzial nicht zu erkennen, und wenn ich Teilzeit als Lehrerin arbeiten könnte - ich denke, dass meine Ausbildung hier anerkannt wird -, würde uns das ebenfalls helfen.« Sie beobachtete Angies Gesichtsausdruck. »Ja, ich geb’s zu... Der Vorteil liegt eindeutig darin, Dads Verwandte kennen zu lernen. Das wäre gut für Sam.«
    Angie nickte und runzelte nachdenklich die Stirn. »Mach dir diesbezüglich nicht zu viele Hoffnungen. Hat dir dieser Aldrich nicht davon abgeraten, dich mit deinem Großvater in Verbindung zu setzen, weil Carl Stenmark nicht sehr, sagen wir mal, freundlich ist?« Sie war nahezu sicher, dass dem so sein würde. Im Laufe der Jahre hatte Rolfe ihr nur einige wenige Details im Zusammenhang mit seiner Enterbung erzählt. Und vorausgesetzt, dass Aldrich nicht maßlos übertrieb, war es gut möglich, dass Carla von den großen, mächtigen Stenmarks vor den Kopf gestoßen würde.
    Carlas Augen blitzten entschlossen auf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass irgendjemand über dreißig Jahre lang einen solchen Groll hegt und ihn auf Menschen überträgt, die er gar nicht kennt und die mit dem ursprünglichen Problem überhaupt nichts zu tun haben.«
    »Es ist nicht gerade logisch, aber dein Großvater wird alt. Manchmal entwickeln alte Leute Macken. Auch mein Vater wurde nach Mums Tod ein wenig seltsam. Er war mürrisch und schwierig im Umgang und ist es bis zu seinem Tod geblieben.« Angie sah zu Sam hinüber, der unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte. »Warum gehst du nicht mit Sam in den hübschen Park, den wir auf dem Weg hierher gesehen haben?«

    »Ja, Mum«, Sam war begeistert. »Mein Fußball ist im Kofferraum.«
    Angie lächelte ihn an. Für sie war er wie ein Enkel, den sie nie haben würde. »Ja, mach das, und ich gehe zum Motel zurück und stelle einige Berechnungen an. Es sind nur Schätzungen, aber dann bekommen wir eine bessere Vorstellung davon, was wir finanziell brauchen, um Krugerhoff rentabel zu machen.«
    »Vergiss nicht die Renovierungskosten für das Cottage. Wenn wir hierbleiben, muss es bewohnbar sein.«
    »Dazu bedarf es nicht viel. Eine neue Küche, außen und innen neue Farbe, Einbauschränke in den Schlafzimmern. Wir müssten die Möbel erneuern und das Büro verlegen. Wir könnten an die hintere Veranda einen kleinen Raum anbauen oder die Garage zu einem Büro umfunktionieren.« Sie warf Carla einen raschen Blick zu. »Warum bitten wir nicht diesen netten Architekten Paul, uns einen Kostenvoranschlag zu erstellen? Gleichzeitig könnte er sich vergewissern, dass die Struktur der Gebäude stabil ist.«
    »Du bist wirklich unverbesserlich«, protestierte Carla. In den vergangenen sechs Monaten hatte Angie einige Male versucht, Carla zu verkuppeln. »Ich bin nicht auf der Suche nach einem Mann, also

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