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Im Tal des wilden Eukalyptus

Im Tal des wilden Eukalyptus

Titel: Im Tal des wilden Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inez Corbi
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plötzlich verstummte. Moira spürte, dass sich sein Körper versteifte.
    Â»Was ist denn?«, wollte sie besorgt wissen.
    Â»Penrith«, sagte er nur und deutete zum Eingang.
    Sofort schwoll ein Raunen an, pflanzte sich durch die Reihen der Gäste fort wie eine Welle.
    Â»Das ist Captain Penrith!«
    Â»Je später der Abend, desto illustrer die Gäste.«
    Â»Den habe ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    Â»Es hieß, er sei krank gewesen.«
    Â»Er ist jetzt wieder Major. Ich habe gehört, der Gouverneur habe ihn rehabilitiert.«
    Â»Richtig, er hat doch diesen schrecklichen Wilden erschossen.«
    Moira hätte fast gewürgt. Die Beförderung hatte Penrith zweifelsohne seiner Rolle bei Pemulwuys Tod zu verdanken.
    Der frischgebackene Major suhlte sich geradezu in den dargebrachten Glückwünschen und begann sogleich, von seiner zweifelhaften Heldentat zu erzählen. Moira wollte sich angewidert abwenden, aber dann tat sie es doch nicht. Irgendetwas war anders an ihm. Er schien abgenommen zu haben; seine bislang so gutsitzende Uniform hing etwas zu locker an ihm, und beim Sprechen und Lächeln kniff er seine Lippen zusammen, was ihm ein verkrampftes Aussehen gab. Als er es doch einmal vergaß und lauthals über einen Witz lachte, sah sie, dass ihm zwei Zähne fehlten.
    Â»Ich war diesem schwarzen Bastard schon seit Monaten auf der Spur«, vernahm sie. »Es hat lange gedauert, bis ich ihn endlich stellen konnte. Aber dann fiel er wie ein gefäll ter Baum. Was wohl endgültig die Legende widerlegt, dass Kugeln ihm nichts anhaben können.«
    Vielstimmiges Gemurmel pflichtete ihm bei. Einige klatschten sogar Beifall.
    Â» Messer übrigens auch nicht«, fuhr Penrith beiläufig fort. »Ich habe ihm nämlich eigenhändig den Kopf abgeschnitten.«
    Einige Frauen stießen leise Schreie aus. Mrs Zuckerman f ächelte sich Luft zu, dachte aber offensichtlich nicht daran, dem wohligen Grusel zu entfliehen. »Und dann?«, erkundigte sie sich atemlos. »Was habt Ihr mit ihm gemacht?«
    Penrith lächelte überlegen. »Nun, unser geschätzter Go uverneur wollte Pemulwuys Kopf. Also brachte ich ihm seinen Kopf. Eingelegt in Spiritus.«
    Â»Kann man ihn sehen?«, fragte ein hagerer, hochaufgeschossener Mann.
    Â»Ich bedaure, Sir. Ich habe mir sagen lassen, Pemulwuys Kopf befinde sich bereits an Bord eines Walfängers auf dem Weg nach England, zur Royal Society . Dort können ihn die gelehrten Herren dann studieren. Zumindest dafür ist er noch gut.«
    Â»Ich muss mir das nicht länger anhören«, sagte Duncan leise, aber vernehmlich, und wollte sich abwenden.
    Â»Hört, hört«, erklang die Stimme des Majors. »Mir scheint, der Tod dieser Bestie stößt nicht überall auf Beifall. Was mich nicht wundert. Schließlich hatte Pemulwuy auch unter den Gästen dieses Abends seine Anhänger.« Er machte eine kurze dramatische Pause, bevor er fortfuhr: »Aber nun , da ich diesen eingeborenen Bastard erledigt habe, werde ich auch noch seinen weißen Helfer zur Strecke bringen. Bei dem es sich übrigens um den Vater dieses Mannes handelt.«
    Auch das letzte Gespräch erstarb, als er über die freie Fläche hinweg auf Duncan deutete.
    Moira schnappte nach Luft. Alle Blicke hatten sich ihnen zugewandt, es war totenstill. Nur das Schnauben der Pferd e, das aus den Ställen von draußen her durch die geöffnete Verandatür hereindrang, war in der plötzlichen Stille überlaut zu hören. Moira warf Duncan einen angstvollen Blick zu und sah, dass er die Fäuste ballte. Ihre Finger krallten sich in seinen Ärmel. Wenn er jetzt auf Penrith losging, wäre alle s verloren. Ein Angriff auf einen Offizier war eine schwere Straftat.
    Â»Lass es gut sein. Er will dich nur provozieren«, flüsterte sie, aber Duncan schien sie überhaupt nicht zu hören.
    Wieso griff denn niemand ein? Ihr Blick huschte zwischen der schweigenden Menge umher, bis er auf McIntyre fiel. Er schwitzte stark, und ein seltsamer Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Angst?
    Â»Meine Herren, bitte, was ist denn hier los?« Moira atmete auf, als D’Arcy Wentworth mit wehenden Haaren herbeieilte. »Wir wollen doch diesen schönen Abend genie ßen.« Er gab den Musikern einen hastigen Wink, und scho n erklangen die ersten zaghaften Geigentöne.
    Ein paar endlos lange Sekunden

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