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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dazu würde es nie kommen, wenn sie nun ein Kind von ihm unter dem Herzen trüge.
    Sie ertappte ihn dabei, wie er sie anstarrte. Erst sein Blick machte sie darauf aufmerksam, dass der schwere Stoff ihres Reitrocks nicht von selbst dorthin zurückgefallen war, wo er hingehörte, nachdem sie sich vom Bett erhoben hatte. Mit einem »Tsts« brachte sie das in Ordnung.
    Richard war anzusehen, dass er immer noch vor Wut kochte. Offenbar machte er sie dafür verantwortlich, dass er sich mit seiner männlichen Unterwerfungstaktik selbst ein Bein gestellt hatte. Tja, Pech für ihn! Sie blieb nach wie vor ganz ruhig. Das war eigentlich erstaunlich. Nie zuvor war sie in seiner Gegenwart so ruhig geblieben.
    »Dann hoffen wir mal, dass das unsere letzte Begegnung war«, sagte sie.
    »Sonst passiert etwas!«, gab er in drohendem Ton zurück.
    »Na bitte, endlich sind wir einer Meinung!«
    Sie lächelte ihn sogar an! Welcher Teufel ritt sie denn nun schon wieder?
    Sie holte rief Luft, ehe sie fortfuhr: »Da du mir keine andere
Wahl lässt, nehme ich dich beim Wort. Ich werde mit meinen Bemühungen fortfahren, dich auf rechtlichem Wege loszuwerden, damit ich endlich mein Leben weiterleben kann – so wie du es schon die ganze Zeit tust. Falls du darauf bestehst, deinen Bruder zu besuchen, dann sag Charles, er soll seinen Mund halten, wenn ich dich für tot erklären lasse.« Sie war bereits auf dem Weg zur Tür und blieb nur noch einmal kurz stehen, um hinzuzufügen: »Falls es mir nicht gelingt, diesen abscheulichen Vertrag auflösen zu lassen, weil ihr – du oder deine Familie – meine Bemühungen in diese Richtung vereitelt, dann verspreche ich dir, Richard, dass ich jemandem meine gesamte Mitgift zahlen werde … damit er dich tötet!«

20
    S ie hatte eine Pistole dabei«, erklärte Ohr, als er später zu Richard ins Zimmer zurückkehrte. »Sie hat aber nicht versucht, dich mit dem Ding um die Ecke zu bringen, oder?«
    »Nein, nur um den Verstand wollte sie mich bringen. Das konnte sie schon immer gut.«
    Richard hielt es für eher unwahrscheinlich, dass Julia ihn im Eifer des Gefechtes töten könnte, wenn sie einen ihrer üblichen Wutanfälle hatte, aber er wusste aus Erfahrung, dass sie durchaus in der Lage war, ihm höchst schmerzhafte Verletzungen zuzufügen. Darauf verstand sie sich. Allerdings zweifelte er keineswegs daran, dass irgendwann tatsächlich einer von ihnen beiden den anderen umbringen würde, falls sie jemals gezwungen wären, zu heiraten. Sie trieben sich einfach gegenseitig in den Wahnsinn.
    Julias heutige Drohung hatte ihm ernsthaft zu denken gegeben. Sie hatte dabei so verdammt leidenschaftslos gewirkt – als wäre sie es gewohnt, andere dafür zu bezahlen, dass ihr Wille in die Tat umgesetzt wurde. Genau wie sein Vater.
    Dieser Vergleich ließ ihn erschaudern. Er versuchte, Julia Miller aus seinen Gedanken zu streichen. Sie war fort. Er hatte ihr durchs Fenster nachgesehen, wie sie die Straße entlang-galoppiert war, zurück in Richtung London. Er selbst würde diese ländliche Gegend auch in Kürze wieder verlassen, und
bald darauf England. Es gab keinen Grund, warum ihre Wege sich je wieder kreuzen sollten.
    »Ein hübsches Mädchen«, bemerkte Ohr. »Zu schade, dass ihr beide euch nicht vertragt!«
    Richard schnaubte. »Schönheit hat keinen Wert, wenn sich darunter ein kleines Monstrum verbirgt.«
    Ohr grinste. »So klein ist dieses Monstrum gar nicht mehr.«
    Nein, verdammt, sie war tatsächlich nicht mehr klein. Julia hatte ein paar sehr sinnliche Kurven entwickelt. Nichts an der mageren, jähzornigen kleinen Kröte hatte darauf hingedeutet, dass sie sich eines Tages zu einer solchen Schönheit entwickeln würde. Wobei es keine Rolle gespielt hätte. Selbst wenn sie beste Freunde geworden wären, hätte er sie trotzdem nicht geheiratet, denn damit hätte er dem Wunsch seines Vaters entsprochen, und diese Befriedigung gönnte er dem Mistkerl einfach nicht.
    Heute aber hatte er dieses Prinzip, nach dem er schon fast sein ganzes Leben lang lebte, für ein paar Augenblicke – viel zu viele Augenblicke – völlig außer Acht gelassen. Er hatte sie begehrt. Wie zum Teufel konnte das passieren?
    Als sie mit ausgefahrenen Krallen auf ihn losgegangen war, hatte er sie ohne große Mühe an sich vorbeigeschubst und auf sein Bett geworfen. Nun wünschte er, ihm wäre dabei nicht der Gedanken gekommen, dass er ihren Nägeln und Zähnen am ehesten entkommen konnte, indem er sie dort festhielt.
    Sein

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