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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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schüchtern.
    Caroline strahlte vor allem Selbstvertrauen aus, und ihr Blick war direkt und offen. Die beiden Mädchen waren echte Gegensätze. Charmante und faszinierende Gegensätze, wie er zugeben mußte.
    »Mr. Smith, dies ist Charity«, sagte Caroline und lächelte ihre Cousine herzlich an. Sie hatte Bradford absichtlich übergangen und rechtfertigte diese Unhöflichkeit im stillen mit der Begründung, daß er sie noch immer so unverschämt anstarrte.
    Charity huschte zum Kutschenfenster und stellte sich auf Zehenspitzen, um hineinzuspähen. »Benjamin hat gesagt, daß Sie verletzt sind. Sie Armer. Haben Sie Schmerzen? Geht es besser?« Sie wartete lächelnd auf eine Antwort, während der verwundete Gentleman hastig versuchte, sich zu bedecken. »Ich bin Carolines Cousine, aber wir sind praktisch Schwestern, denn wir sind zusammen aufgewachsen. Außerdem sind wir auch fast gleich alt. Ich bin nur sechs Monate älter.« Nach dieser Erklärung drehte Charity sich mit einem breiten Lächeln, durch das zwei reizende Grübchen in ihren Wangen erschienen, zu Caroline um. »Wo ist denn sein Fahrer? Versteckt der sich auch in den Büschen? Also wirklich, diese Engländer! Ich denke, wir sollten uns mal nach diesen beiden tapferen Burschen umsehen!«
    »Ja«, sagte Caroline. »Das ist eine wunderbare Idee. Warum versuchst du nicht mit Benjamin den Kutscher zu finden, während ich mich um Mr. Smith' verletztes Bein kümmere?«
    »Oh, wo habe ich nur meine Manieren gelassen? Wir sollten uns alle erst einmal vorstellen, auch wenn die Umstände überaus ungewöhnlich sind. Nun, mal sehen . . . wie geht man in solch einer Situation am besten vor?«
    »Nein!« drang es aus der Kutsche. Der Schrei war so vehement hervorgestoßen worden, daß das Gefährt zu schwanken schien.
    »Mr. Smith zieht es vor, ein Fremder zu bleiben«, erklärte Caroline freundlich. »Und du mußt genau wie ich versprechen, daß wir diesen Vorfall vergessen werden.« Sie zog ihre Cousine ein Stück beiseite und flüsterte:
    »Die Sache ist diesem Mann entsetzlich peinlich. Du weißt doch, wie diese Engländer sind.«
    Bradford stand nah genug, um die letzte Bemerkung zu hören, und wollte gerade entrüstet nachfragen, was Caroline damit meinte, als Charity antwortete: »Es ist ihm peinlich, daß er verwundet worden ist? Sehr seltsam, wirklich. Ist es ernst?«
    »Nein«, versicherte Caroline ihr. »Zuerst befürchtete ich es, aber es lag nur daran, daß die Wunde so stark geblutet hat. Nein, der Grund für seine Verlegenheit ist die Stelle, an der er verwundet worden ist. Sehr unangenehm.«
    »Oje!« stieß Charity voller Mitgefühl hervor. Sie warf dem Mann in der Kutsche einen raschen Blick zu und wandte sich dann wieder an ihre Cousine. »Unangenehm, sagst du?«
    Caroline nickte. Sie wußte, daß Charity darauf brannte, mehr zu erfahren, aber aus Rücksicht auf Mr. Smith sagte sie nichts weiter. »Je eher wir die Sache hinter uns bringen und wieder weiterfahren, desto besser.«
    »Wieso?«
    »Weil der Mann ein ziemliches Theater wegen seiner Verletzung macht«, erklärte Caroline mit einem ungeduldigen Seufzer. Im Inneren gestand sie sich allerdings ein, daß das nicht die ganze Wahrheit war. Sie war begierig darauf, wieder in ihrer eigenen Kutsche zu sitzen, weil ihr dieser Freund von Mr. Smith unerträglich war. Je schneller sie von ihm weg kam, desto besser. Dieser Mann jagte ihr irgendwie Angst ein, und das wiederum machte Caroline wütend. Sie konnte es nicht leiden, eingeschüchtert zu werden.
    »Ist er ein Dandy?« fragte Charity flüsternd. Es klang, als fragte sie nach einer entsetzlichen Krankheit.
    Caroline sparte sich eine Antwort. Sie winkte Benjamin und nahm ihm den Medizinbeutel ab. Dann kletterte sie wieder in die Kutsche und wandte sich an Mr. Smith. »Machen Sie sich wegen Charity keine Sorgen. Sie kann Sie kaum sehen, denn sie trägt ihre Brille nicht.«
    Benjamin, der Carolines Bemerkung gehört hatte, bot Charity seinen Arm. Als sie ihn nicht ergriff, packte er resolut den ihren und führte sie langsam davon. Bradford sah den beiden hinterher und versuchte, herauszufinden, was eigentlich vor sich ging.
    »Du kannst dir ebensogut ansehen, in was für einer Patsche ich stecke«, rief Mr. Smith aus der Kutsche seinem Freund zu. Bradford nickte und ging um die Kutsche herum.
    »Es gibt nur sehr wenige Männer, bei denen ich sicher bin, daß sie ihren Mund halten«, erklärte Smith an Caroline gewandt. »Bradford ist einer dieser

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