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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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eine einsame Lampe ohne Schirm. Der Fernseher jedoch war neu, ein hochmodernes, durchaus kostspieliges Gerät, das, wie sie bemerkte, im Fußboden verankert war.
    Er war also ein schlampiger Loser-Typ, der keinerlei Vertrauen gegenüber seinen Mitmenschen empfand.

    Die Küchenzeile entlang einer der Wände bestand aus einer Arbeitsplatte, auf der sich Pappkartons mit irgendwelchen Essensresten häuften, einem Mixer, einem billigen AutoChef und einem schmutzstarrenden Kühlschrank. Kaum hatte Peabody die Kühlschranktür geöffnet und sich den selbst gebrauten Fusel, einen runzeligen Gegenstand, der vielleicht einmal eine Gurke gewesen war, und die Limone in der Größe eines Golfballs angesehen, als McNab auf ihrem Roller durch die Tür gefahren kam.
    Der Scheinwerfer erhellte mühelos den ganzen Raum.
    »Gute Idee«, erklärte sie. »Seltsam, aber gut.« Sie öffnete den Küchenschrank und fand darin drei Gläser, zwei Teller und eine offene Tüte Soja-Chips.
    »Weißt du, auch wenn er vielleicht nicht reich ist, könnte er sich doch bestimmt ein etwas besseres Leben leisten.« Während McNab unter den Sofakissen wühlte, sah sie sich noch einmal um. »Ich gehe jede Wette ein, dass er außer mit der Kneipe noch mit irgendwelchen anderen Geschäften etwas nebenher verdient.«
    »Vielleicht kann er einfach nicht sparen. Wahrscheinlich gibt er all sein Geld für Frauen, Rum und Drogen aus.« Er hielt eine kleine Tüte mit einem weißen Pulver in die Luft, die in dem kaputten Sofa versteckt gewesen war.
    »Wie konnten die Kollegen die nur übersehen?«
    »Vielleicht haben sie einfach nicht gründlich genug geguckt. Ich frage mich, weshalb er das nicht mitgenommen hat.«
    »Entweder, weil er es eilig hatte und noch einmal wiederkommen will … oder, weil er nicht freiwillig
verschwunden ist.« Peabody ging zur Tür des zweiten Raums. »Bring den Roller mit.«
    Das Bett war nicht gemacht, das Bettzeug aber war, wie Peabody bemerkte, von allerbester Qualität. Es passte eher zu dem Fernseher als zu dem übrigen Mobiliar. In dem winzig kleinen Schrank entdeckte sie drei Hemden, zwei Hosen und ein Paar ausgetretener Sandalen, in der Kommode lagen vier Paar Boxershorts, ungefähr ein Dutzend T-Shirts und fünf Shorts.
    Es gab ein Link, doch das war ausgeschaltet, und der Computer wirkte, als hätte er diverse Kriege mitgemacht.
    Da McNab der elektronische Ermittler war, durchsuchte Peabody, statt sich die Kiste anzusehen, das winzig kleine Bad.
    »Keine Zahnbürste, aber eine halbe Tube Zahnpasta«, rief sie durch die offene Tür. »Kein Kamm und keine Bürste, aber Shampoo. Außerdem hat er ein anderes Laken - Himmel, wie das stinkt! - zusammen mit einem feuchten Handtuch in den Wäschekorb gestopft.«
    Sie trat einen Schritt zurück. »Sieht aus, als hätte er in aller Eile ein paar Sachen eingepackt und vorher noch Besuch gehabt. Weiblichen Besuch, dem zu Ehren er sogar ein frisches, teures Laken aufgezogen hat.«
    »Was machst du gerade?«, fragte McNab mit geistesabwesender Stimme.
    »Wir nehmen beide Laken mit, um sie zu untersuchen. Das Bett ist frisch bezogen, aber nicht gemacht. Das sagt mir, dass er mit jemandem da drin gelegen hat, deshalb finden wir vielleicht irgendwelche DNA.«

    Knurrend fuhr er mit seiner eigenen Arbeit fort.
    »Ich werde dir sagen, was außer seiner Zahnbürste und seinem Kamm verschwunden ist. Das Album, von dem Moore gesprochen hat. Das ist wirklich interessant.«
    »Genau wie das hier.« Er kam zu ihr ins Bad. »Die Kiste ist kaputt. Und zwar wurde sie anscheinend mit demselben Wurm wie die Kisten zu Hause infiziert.«
     
    Zu Hause stapfte Eve durch Roarkes gesichertes Büro und hörte sich auf ihrem abhörsicheren Handy Peabodys Bericht über die Ermittlungsarbeit in Jamaica an. Sicher war es möglich, dass jemand ihr Gespräch selbst auf diesem Handy mitverfolgte, doch wäre es zumindest äußerst mühsam und kostete vor allem jede Menge Zeit.
    »Ich werde es so arrangieren, dass die dortigen Kollegen Sie alle Gegenstände aus der Hütte, die Ihrer Meinung nach wichtig für die Ermittlungen hier sind, mit außer Landes nehmen lassen. Das könnte ein paar Stunden dauern, aber ich werde dafür sorgen, dass Sie mitsamt den Gegenständen spätestens morgen früh in einem Flieger sitzen. Bleiben Sie erreichbar. Ich rufe wieder an.«
    Damit brach sie die Übertragung ab, stapfte noch ein wenig durch das Zimmer und überlegte fieberhaft, an wen sie sich am besten wandte, damit Peabody die

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