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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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oben irgendetwas angefasst. Ich kann mich nicht erinnern. Aber ich habe die beiden nicht umgebracht. Ich habe dieses Messer und diesen Stunner nie berührt. Ich habe kein Blut an den Händen.«
    »Im Waschbecken des Badezimmers oben haben wir Blut und einen Fingerabdruck von Ihnen gefunden.«
    »Sie denken, dass ich mir die Hände gewaschen habe? Sie denken, ich hätte versucht mich sauberzumachen, die Sache zu vertuschen und dann erst meine Mutter angerufen?«
    Es war deutlich zu erkennen, dass Reva wieder zur
Besinnung kam und dass sie zeitgleich mit der Fähigkeit zu denken auch ihr Temperament wiedergewann. Ihre dunklen Augen sprühten Funken und sie biss die Zähne aufeinander, als sie wieder etwas Farbe ins Gesicht bekam. »Was zum Teufel halten Sie von mir? Meinen Sie, nur, weil mein Mann und meine Freundin mich zur Närrin gemacht haben, hätte ich sie in Stücke gehackt, in gottverdammte Stücke? Und ich wäre obendrein so blöd, die Mordwaffe einfach liegen zu lassen, damit man mich problemlos überführen kann? Um Himmels willen, die beiden waren bereits tot. Sie waren bereits tot, als ich auf der Bildfläche erschien.«
    Während sie die Worte ausspuckte, sprang sie von ihrem Stuhl und wirbelte mit zornrotem Gesicht herum. »Was zum Teufel geht hier vor sich? Was zum Teufel hat das alles zu bedeuten?«
    »Weshalb sind Sie heute Abend hierhergekommen, Reva?«
    »Um die beiden zur Rede zu stellen, um sie anzubrüllen und vielleicht um Blair in die Eier zu treten. Um Felicity einen Schlag in ihre wunderschöne, verlogene Visage zu verpassen. Um irgendetwas zu zerbrechen und eine Szene zu machen, die keiner von den beiden so schnell wieder vergisst.«
    »Warum gerade heute Abend?«
    »Weil ich es erst heute Abend rausgefunden habe, gottverdammt.«
    »Wie? Wie haben Sie es herausgefunden?«
    Reva erstarrte und blickte Eve mit großen Augen an, als versuche sie, eine seltsame, halb vergessene Sprache zu verstehen. »Das Päckchen. Himmel, die Fotos und die Quittungen. Ich bekam heute Abend ein Päckchen.
Ich lag bereits im Bett. Es war noch ziemlich früh, erst kurz nach elf, mir war langweilig und deshalb lag ich schon im Bett. Ich hörte die Klingel und habe mich geärgert. Ich konnte mir nicht vorstellen, wer mich um diese Zeit besucht, aber trotzdem bin ich runter und habe nachgesehen. Es lag ein Päckchen neben dem Tor. Ich bin rausgegangen und habe es geholt.«
    »Haben Sie irgendjemanden gesehen?«
    »Nein. Nur das Päckchen, und da ich von Natur aus eher argwöhnisch bin, habe ich es mit einem Scanner überprüft. Ich hatte nicht erwartet, dass eine Bombe drin ist«, schränkte sie mit einem müden Lächeln ein. »Es ist einfach Gewohnheit. Als ich grünes Licht bekam, nahm ich das Päckchen mit ins Haus. Ich dachte, es wäre von Blair. Ein Geschenk zum Zeichen, dass er mich bereits vermisst. Solche Dinge hat er des Öfteren getan - dumm, romantisch …«
    Sie brach ab und kämpfte tapfer gegen die aufsteigenden Tränen an. »Ich nahm einfach an, es wäre von ihm, habe es deshalb aufgemacht und fand jede Menge Fotos. Fotos von Blair und Felicity. Intime, eindeutige Fotos von den beiden, zusammen mit Quittungen von Hotels und Restaurants. Scheiße.«
    Sie presste zwei Finger an ihre Lippen. »Quittungen für Schmuck und Wäsche, die er gekauft hat - allerdings eindeutig nicht für mich. Alles von einem Konto, von dem ich nicht mal wusste, dass er es hatte. Und dann lagen noch zwei Disketten in dem Päckchen - eine, auf der Telefongespräche zwischen den beiden aufgezeichnet waren, und eine mit E-Mails, die sie sich geschrieben haben. Liebesgeflüster und Liebesbriefe - alles sehr intim und anschaulich.«

    »Aber Sie konnten nicht erkennen, wer der Absender von diesem Päckchen war?«
    »Nein, zu dem Zeitpunkt hat mich das auch gar nicht interessiert. Ich war viel zu schockiert, wütend und verletzt. In dem letzten Gespräch auf der Diskette haben die beiden darüber gesprochen, dass sie sich zwei schöne Tage hier in ihrer Wohnung machen würden, während ich dächte, er wäre geschäftlich unterwegs. Sie haben über mich gelacht«, murmelte sie leise. »Haben darüber gelacht, dass ich keinen blassen Schimmer davon habe, was direkt vor meiner Nase zwischen den beiden läuft. Meinten, ich wäre wirklich eine tolle Sicherheitsexpertin, wenn ich nicht mal mitbekäme, was mein Mann so alles treibt.«
    Schwerfällig setzte sie sich wieder hin. »Das alles ergibt ganz einfach keinen Sinn. Es ist total

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