Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Kind wegen zweifachen Mordes festgenommen. Du hast ihre Tochter in eine Zelle verfrachtet.«
    »Hast du dir etwa allen Ernstes eingebildet, nur, weil du die beiden magst und weil ich dich gerne habe, würde ich sie einfach laufen lassen, obwohl ihre Fingerabdrücke auf der Mordwaffe sind? Obwohl sie in dem Haus war, in dem ein Doppelmord geschehen ist, und die Opfer ihr Mann und ihre Freundin waren, die zusammen im Bett gewesen sind? Obwohl sie zugegeben hat, dass sie dort eingebrochen ist, nachdem sie erfahren hat, dass ihr Mann sie mit ihrer guten Freundin Felicity betrügt?«
    Wieder trank sie einen großen Schluck von ihrem Kaffee und winkte ihm dann mit dem Becher zu. »He, vielleicht hätte ich mich ja als Seelsorgerin versuchen, ihr die Wange tätscheln und ihr raten sollen, gehe hin und sündige nicht mehr.«
    »Sie hat niemanden ermordet. Es ist offensichtlich, dass Reva in eine Falle gelockt worden ist und dass, wer
auch immer die beiden getötet hat, die Sache sorgfältig geplant hat, damit man sie an seiner Stelle hängt.«
    »Rein zufällig sehe ich das ganz genauso.«
    »Und gibst dadurch, dass du sie einsperrst, demjenigen, der das getan hat, Zeit und Gelegenheit, um was zu tun?«
    »Das mit der Falle sehe ich genauso. Aber ich habe sie nicht eingesperrt« - jetzt nahm sie einen langsamen Schluck von ihrem Kaffee und spürte der wunderbaren Wärme auf dem Weg in Richtung ihres Magens nach -, »um demjenigen, der das getan hat, Zeit und Gelegenheit zu geben, mit der Sache durchzukommen, falls es das ist, was du wissen willst. Ich gebe ihm Zeit und Gelegenheit zu denken, dass er damit durchkommt - wodurch Reva erst mal vor ihm sicher ist. Außerdem versuche ich, mich an die Vorschriften zu halten, auch wenn dir das vielleicht lästig ist. Ich mache meinen Job, also geh mir nicht auf die Nerven, ja?«
    Da er plötzlich hundemüde war und da ihn die Sorge um die beiden Frauen, für die er Verantwortung empfand, vollkommen fertigmachte, setzte er sich schwerfällig hin. »Du glaubst ihr.«
    »Ja, ich glaube ihr. Und ich glaube auch meinen eigenen Augen.«
    »Tut mir leid. Ich bin heute Morgen ein bisschen neben der Spur. Was haben deine Augen dir gesagt?«
    »Dass das Ganze zu gut inszeniert ist. Wie für einen Videofilm. Das grausam ermordete nackte Pärchen, das Messer - aus der Küche der Hauptverdächtigen -, das mitten in der Matratze steckt. Das Blut und der Fingerabdruck der Verdächtigen im Waschbecken des Bads - ein einziger kleiner Abdruck, damit es so aussieht, als
hätte sie ihn beim Auswischen des Beckens übersehen. Ihre Fingerabdrücke auf den Waffen, für den Fall, dass man die ermittelnden Beamten erst mit der Nase darauf stoßen muss, dass sie es war.«
    »Was bei dir noch nie erforderlich war. Soll ich mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich an dir gezweifelt habe?«
    »Nicht erforderlich. Schließlich ist es fünf Uhr in der Früh, und wir haben beide eine lange Nacht gehabt.« Großzügig hielt sie ihm ihren Kaffeebecher hin und holte sich selber einen neuen. »Wer auch immer Reva in diese Falle hat laufen lassen, scheint sie wirklich gut zu kennen - scheint nicht nur zu wissen, womit sie ihren Lebensunterhalt verdient, sondern hat auch ihre Reaktion genau vorhergesehen. Er musste sich hundertprozentig sicher sein, dass sie außer sich vor Zorn zum Haus der Freundin rasen und problemlos dort ins Haus gelangen würde. Vielleicht hat er angenommen, dass sie erst mal wütend klingelt, aber er hat auch gewusst, dass sie nicht einfach kehrtmachen und wieder nach Hause fahren würde, wenn sie nicht hereingelassen wird. Ein paar Kleinigkeiten hat der Täter aber übersehen.«
    »Und was für Kleinigkeiten sind das?«
    »Wenn sie mit einem großen, hässlichen Messer in der Hand ins Haus gekommen wäre, hätte sie die Lederjacke ihres Mannes wohl kaum mit einem Minibohrer attackiert. Wenn sie sich gewaschen hätte, weshalb hätte sie dann wohl das andere Bad benutzt, um sich zu übergeben? Weshalb hatte sie kein Blut in ihren Haaren? Das Blut ist auf den Schirm der Nachttischlampe und gegen die Wand gespritzt, und wenn sie auf die beiden eingestochen hätte, hätte sie doch sicher direkt
über dem Bett gestanden und Blut ins Haar gekriegt. Aber davon war nichts zu sehen. Hat sie sich also die Haare ebenfalls gewaschen? Weshalb hat dann die Spurensicherung keine Haare von ihr im Abfluss des Waschbeckens entdeckt?«
    »Du bist wirklich äußerst gründlich.«
    »Dafür werde ich schließlich

Weitere Kostenlose Bücher