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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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vielen Heulen ebenfalls total erschöpft. Wir haben einfach alles im Wohnzimmer stehen lassen.«
    »Nicht im Schlafzimmer?«

    »Nein, wir haben ein, zwei Stunden im Wohnzimmer auf dem Fußboden gesessen, und dann bin ich gegangen. Wenn ich geblieben wäre, hätte ich vielleicht …«
    »Ich möchte Sie bitten, sich diese Nachricht einmal anzusehen.« Eve zog das pinkfarbene Blatt, das in einer Plastiktüte steckte, aus der Tasche und hielt es Deena hin. »Können Sie mir sagen, ob das Chloes Handschrift ist?«
    »Ja. Groß und geschwungen, typisch Chloe. Aber sie hat sich geirrt. Es hätte auch ein Leben ohne ihn gegeben. Irgendwie geht das Leben immer weiter. Und, um Himmels willen, diese ganze dämliche Beziehung hätte doch sowieso nie irgendwohin geführt. Sie hat sich da was eingeredet, was totaler Schwachsinn war.«
    »Haben Sie Blair Bissel jemals kennen gelernt?«
    »Nein.« Sie griff nach einem zerknüllten Taschentuch und putzte sich die Nase. »Sie hat ein Riesengeheimnis aus der ganzen Sache gemacht. Ich wusste nicht einmal, dass es ihn gab. Ich meine, mir war klar, dass es irgendeinen Typen gab, und ich wusste, dass der Typ verheiratet war, aber sie hat mir seinen Namen nicht verraten. Sie hatte es geschworen, hat sie zu mir gesagt. Hatte einen heiligen Eid geleistet. Typisch Chloe, dieser Satz. ›Ich habe einen heiligen Eid geleistet.‹ Eine andere hätte so was nie gesagt. Deshalb und weil ihr bewusst war, dass ich diesen Typen anders als sie selbst nicht als die Liebe ihres Lebens angesehen habe, hat sie mir immer nur das Nötigste erzählt. Ich hatte keine Ahnung, wie er hieß oder dass er der Mann war, für den sie als Teilzeitkraft in der Galerie gearbeitet hat. Erst nachdem seine Frau ihn ermordet hat, hat Chloe mir diese Dinge anvertraut.«

    »Dann hat er sie also nie hier in ihrer Wohnung besucht.«
    »Oh, doch. Zumindest gehe ich davon aus. Chloe und ich hatten dieses Signal. Falls bei einer von uns beiden etwas lief und wir keine weitere Gesellschaft wollten - falls Sie verstehen, was ich meine -, haben wir ein pinkfarbenes Bändchen vor die Wohnungstür gehängt. Das war ihre Idee. Soweit ich weiß, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich davon etwas mitbekommen hätte, hatte sie in den letzten Monaten keinen anderen Freund. Und vielleicht einmal in der Woche hat sie das pinkfarbene Bändchen rausgehängt.«
    »Hat sie ihr Link normalerweise ausgeschaltet, wenn sie einen Besucher hatte?«
    »Oh, ja. Das war typisch Chloe. Sie wollte, dass nichts aus der Außenwelt das Ambiente stört.«
    »Nachdem Sie sie gestern Abend verlassen haben, haben Sie da noch irgendwas von hier gehört oder gesehen?«
    »Ich bin sofort ins Bett gegangen. Wie gesagt, ich hatte ein paar Gläser Wein getrunken und die ganze Heulerei hatte mich ziemlich geschlaucht. Ich war also total erledigt. Ich habe erst wieder was gehört, als heute Morgen um halb sieben mein Wecker geklingelt hat.«
    »Wann sind Sie heute Morgen aus dem Haus gegangen?«
    »Ungefähr um Viertel nach sieben. Vielleicht auch fünf Minuten früher oder später.«
    »Haben Sie da irgendwas gesehen?«
    »Nein, nichts. Ich habe noch kurz überlegt, ob ich schnell rüberlaufen und nach Chloe gucken soll, aber ich dachte, sie …« Wieder geriet ihre Stimme ins
Schwanken. »Ich dachte, sie würde schlafen, und da ich sowieso spät dran war, bin ich einfach losgegangen, ohne nach ihr zu sehen.«
    »Ich weiß, das alles ist nicht leicht für Sie. Danke, dass Sie mir trotzdem all die Fragen beantwortet haben.« Eve stand auf, nahm dann aber, als fiele ihr mit einem Mal noch etwas ein, umgehend wieder Platz. »Oh, ich habe Ihren letzten Anruf bei ihr auf dem Link abgehört und dabei ist mir aufgefallen, dass sie eine Kette trug. Mit einem kleinen Herz. Wirklich hübsch. Als sie mit Ihnen gesprochen hat, hat sie damit gespielt.«
    »Das Medaillon? Ich glaube, das hat ihr der Künstler vor ein paar Monaten geschenkt. Sie hat es die ganze Zeit getragen. Sie war wirklich unglaublich sentimental.«
     
    »Sie hatte keine Kette um«, sagte Peabody, als sie in Chloes Wohnung zurückgingen.
    »Nein.«
    »Und wir haben in der ganzen Wohnung auch kein Medaillon gefunden.«
    »Nein.«
    »Dann hat also eventuell, wer auch immer sie getötet oder zum Selbstmord bewogen hat, die Kette mitgenommen.«
    »Auf alle Fälle ist sie nicht mehr da. Leute bewahren irgendwelche Dinge in Medaillons auf, nicht wahr?«
    »Sicher, Fotos, Haarsträhnen, die DNA-Proben von ihren

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