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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gelben Strähne, um das Ganze etwas zu beleben, unauffällig braun.
    Sie sah ein bisschen blass aus, merkte Eve, als sie die Treppe wieder hinunterging, und plötzlich wurde ihr bewusst, dass Mavis weder Lippenstift noch Augen-Make-up trug.
    »Warst du in der Kirche oder so?«
    »Nein.«
    Stirnrunzelnd sah Eve sie sich noch mal genauer an. »Wow, allmählich kriegst du einen Bauch. Ich habe dich vor ein paar Wochen zum letzten Mal gesehen, und da -«

    Als Mavis mit einem Mal anfing zu schluchzen, brach sie entgeistert ab.
    »Oh Scheiße. Oh verdammt. Was habe ich getan? Hätte ich nicht sagen sollen, dass man inzwischen etwas sieht?« Verzweifelt tätschelte sie Mavis’ Schulter. »Ich dachte, du bist stolz, weil man endlich etwas sieht. Oh, Junge.«
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich habe einfach keine Ahnung, was ich machen soll.«
    »Ist etwas mit dem … dem Baby nicht in Ordnung?«
    »Nein. Alles bestens. Oder alles schrecklich. Ich weiß auch nicht«, brach es aus Mavis heraus. »Dallas.« Mit einem erneuten jämmerlichen Schluchzen warf sie sich der Freundin in die Arme. »Ich habe eine solche Angst.«
    »Wir holen am besten einen Arzt.« Eve sah sich verzweifelt um, als tauche mit einem Mal ein Mediziner in der Eingangshalle auf. Sie war derart panisch, dass sie sich sogar wünschte, Roarkes Butler tauche auf.
    »Nein, nein, nein, nein, nein.« Schluchzend vergrub Mavis ihr Gesicht an ihrer Schulter. »Ich brauche keinen Arzt.«
    »Sitzen ist immer gut. Du solltest dich setzen.« Oder legte sich die Freundin vielleicht besser hin? Nähme sie am besten ein Beruhigungsmittel ein? Oh Hilfe, dachte sie. »Vielleicht sollte ich gucken, ob Roarke zu Hause ist.«
    »Ich will nicht mit Roarke reden. Ich will jetzt keinen Mann. Ich will nur dich.«
    »Okay, okay.« Sie führte Mavis ins Wohnzimmer hinüber, drückte sie dort aufs Sofa und versuchte nicht erneut in Panik auszubrechen, als die Freundin ihr so
nahe rückte, dass kein Platz mehr zwischen ihnen war. »Ich habe heute schon an dich gedacht.«
    »Ach ja?«
    »Ich war zum Mittagessen im Blue Squirrel und … oh, heilige Mutter Gottes«, murmelte sie, als Mavis daraufhin noch lauter schluchzte als zuvor. »Gib mir einen Hinweis, gib mir einen Tipp. Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich weiß nicht, worum es geht.«
    »Ich habe eine solche Angst.«
    »Das habe ich kapiert. Aber warum? Wovor? Wirst du von irgendwem belästigt? Hast du vielleicht einen verrückten Fan?«
    »Nein, die Fans sind wunderbar.« Mit wild zuckenden Schultern klammerte sie sich an Eve.
    »Ah … hattest du Streit mit Leonardo?«
    Jetzt schüttelte Mavis vehement den Kopf. »Nein. Er ist der wunderbarste Mann der Welt. Das perfekteste Wesen im ganzen Universum. Ich habe ihn gar nicht verdient.«
    »Das ist totaler Schwachsinn.«
    »Ist es nicht. Es stimmt.« Mavis riss sich von ihr los und sah sie aus tränennassen Augen an. »Ich bin so furchtbar dumm.«
    »Oh nein, das bist du nicht. Es ist dumm, so was zu sagen.«
    »Ich habe nie auch nur die Schule abgeschlossen. Ich bin mit vierzehn von zu Hause abgehauen und war es nicht mal wert, dass man nach mir gesucht hat.«
    »Dass deine Eltern dumm sind, Mavis, heißt noch lange nicht, dass du selbst es auch bist.«
    Dass meine Eltern Monster waren, heißt schließlich noch lange nicht, dass ich auch ein Monster bin.

    »Was war ich, als du mich hochgenommen hast? Eine kleine Betrügerin. Mein einziges Talent bestand darin, andere zu betrügen, zu beklauen oder sonst wie über den Tisch zu ziehen.«
    »Sieh dich jetzt an. Das perfekteste Wesen im ganzen Universum ist total verrückt nach dir, du hast eine fantastische Karriere und jetzt kriegst du sogar noch ein Baby. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, bitte fang nicht wieder an zu weinen«, flehte sie, als Mavis abermals in lautes Schluchzen ausbrach.
    »Ich weiß nicht das Geringste.«
    »Du weißt sogar jede Menge. Du kennst dich mit … vielen Dingen aus. Zum Beispiel mit Musik.« In der ihr eigenen, ganz speziellen Form. »Mit Mode. Und mit Menschen. Vielleicht hast du das als Betrügerin gelernt, aber du kennst dich wirklich mit Menschen aus. Du weißt, wie man sie dazu bringt, mit sich selbst zufrieden zu sein.«
    »Dallas.« Mavis fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. »Ich weiß nicht das Mindeste von Babys.«
    »Oh. Ah … aber du hörst doch all diese CDs und siehst alle diese Filme, richtig? Und hast du nicht gesagt, dass du noch einen Elternkurs besuchen willst? Etwas

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