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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fehler der Vergangenheit auslöschen. »Sie sind der Fehler, den ich mir selbst am wenigsten entschuldigen kann. Drei Jahrzehnte lang konnte ich in Ruhe meinen Geschäften nachgehen, und Sie hätten fast alles zerstört.«
    »Dreißig Jahre sind eine lange Zeit, um unerkannt derart grausame Verbrechen zu begehen, wie Sie es getan haben«, sagte Pitt. »Aber alles zerstört haben Sie sich selbst, Delphi. Sie haben alle Maßstäbe verloren; wie ein kleines Kind, das nicht genug auf den Teller bekommt, haben auch Sie den Mund zu voll genommen, und jetzt werden Sie an dem Bissen ersticken.
    Ihr schlimmster Fehler war es, daß Sie die
Starbuck
in Ihre Gewalt gebracht haben. Ein Handelsschiff oder eine Privatjacht zu entern ist eine Sache. Selten kann die Küstenwache mehr machen, als das Seegebiet im Umkreis der letzten Positionsmeldung abzusuchen. Aber wenn die Navy ein Schiff verliert, dann gib t sie die Suche danach erst dann auf, wenn sie irgendwelche sicheren Beweise für das Schicksal des Schiffes in Händen hält, ganz gleich, wie lange nach dem Wrack gesucht werden muß oder wie tief es liegt.«
    Lange Zeit blickte Delphi durch das Kristallglas hinaus auf die beleuchtete Unterwasserlandschaft. »Wenn Commander Dupree auf seinem ursprünglichen Kurs geblieben wäre und ihn nicht geändert hätte, um unseren Unterwasserberg zu erforschen, dann könnten er und seine Besatzung jetzt noch am Leben sein.«
    Pitts Augen glichen zwei runden Eisbrocken. »Wie haben Sie es gemacht? Wie ist es Ihnen gelungen, ein Atom-U-Boot zu entern, das unter Wasser lag?«
    »Es war ganz einfach«, antwortete Delphi. »Meine Leute haben dem U-Boot ein schweres Kabel in den Weg gelegt, das die Schrauben lahmlegte. Als die
Starbuck
dann ruhig im Wasser lag, haben wir einige der äußeren Ballastventile gewaltsam geöffnet, so daß Wasser in die Lufttanks eindringen konnte und zwei Räume im Boot geflutet wurden. Danach sank das U-Boot auf Grund. Seine Funksignale haben wir natürlich gestört, und die Luken des hinteren und vorderen Notausstiegs haben wir von außen verriegelt. Ein paar Monate später, als die Lebensmittel an Bord knapp geworden waren und die Mannschaft bereits Hunger litt, haben meine Leute das U-Boot erobert und die Besatzung beiseite geschafft.«
    »Wirklich, ganz einfach«, wiederholte Pitt grimmig die Worte Delphis. »Die
Starbuck
war die größte Trophäe des Jahrhunderts, der gleißende Zenit einer Verbrecherkarriere. Und niemand kam auf die Idee, vor Ihrer Haustür nach dem verschwundenen U-Boot zu suchen. Sämtliche Suchaktionen spielten sich Hunderte von Kilometern entfernt ab. Es dauerte nur ein paar Tage, bis die gefluteten Schiffsräume wieder ausgeblasen und in Ordnung gebracht waren, und dann hatten Sie die
Starbuck
so gut wie neu in fünfzig Meter Wassertiefe liegen. Aber Sie hatten ein Problem, Delphi. Ein Problem, das ich am Anfang nicht verstanden habe. Da lag nun wochenlang das modernste Atom-U-Boot der Welt einschließlich seiner Raketen und Gefechtsköpfe nur wenige hundert Meter vor Ihrer Haustür, aber Sie haben es nicht mal einen Zentimeter weit bewegt – weil Sie einfach nicht wußten, wie. Die
Starbuck
hat ein so kompliziertes Steuerungs- und Navigationssystem, daß Sie nicht einmal wußten, wie die entsprechenden Computer einzuschalten, geschweige denn zu bedienen waren. Nach dem Tod Ihres Vaters und seiner Freunde waren Sie hier der einzige, von dem man behaupten konnte, daß er so etwas wie Intelligenz besäße. Aber Ihre ganze Organisation ist auf blinden Gehorsam Ihnen gegenüber aufgebaut. Keiner Ihrer Leute besitzt auch nur einen Funken Verstand. Und deshalb ließen Sie Farris am Leben, weil Sie hofften, ihn mit der nötigen Folter so weit bringen zu können, daß er Ihre Männer zumindest in die grundlegenden Geheimnisse der Führung eines U-Bootes einweihen würde. Denn erst dann wäre die
Starbuck
für Sie zum großen Geschäft geworden, erst dann hätten Sie sie in einen russischen oder chinesischen Hafen bringen können, um sie zu verkaufen. Aber Farris hatte den Verstand verloren. Er konnte nicht ertragen, mit ansehen zu müssen, wie die Kameraden und Offiziere einer nach dem anderen verschwanden, bis er allein noch übrig war. Farris erlitt einen Nervenzusammenbruch, von dem er sich nie mehr wieder richtig erholen wird.«
    »Eine unbedeutende Fehleinschätzung«, sagte Delphi müde.
    »Und was geschah mit der
Andrei Vyborg
, Delphi? Waren die Russen zu dem Schluß gekommen, daß es

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