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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Hunter? Wir dürfen sie nicht zurücklassen.«
    »Sie schläft in dem Raum neben meinem.«
    »Bring uns dorthin!«
    Summer berührte ihn sanft an der Schulter. »Aber wie? Du bist verletzt, und dein Freund kann nicht laufen.«
    »Ich schleppe ihn schon seit Jahren durchs Leben.« Pitt bückte sich, und Giordino, der ihn wortlos verstanden hatte, legte beide Arme um Pitts Hals. Dann schob Pitt einen Arm unter ein Knie Giordinos und richtete sich schwankend wieder auf.
    »Ich muß aussehen wie ein Indianerbaby«, murmelte Giordino. »Aber du fühlst dich ganz bestimmt nicht an wie eines.« Pitt nickte Summer aufmunternd zu. »Du kannst losgehen.«
    Summer eilte ihnen voraus und spähte bei jeder Abzweigung in beide Richtungen, ob sie gefahrlos passieren konnten.
    Stumm gingen sie weiter, bis sich jemand aus einem Seitengang näherte. Wild gestikulierend bedeutete Summer ihnen, sich zu verstecken. Pitt lockerte seinen Griff um Giordino etwas und duckte sich mit seiner Last in einen Türeingang. Die fremden Schritte waren jetzt deutlich aus der Fortsetzung des Gangs auf der anderen Seite der Gabelung zu vernehmen.
    Fünf ewige Sekunden hallten die Schritte durch die Verzweigung. Die Anstrengung hatte Pitts Herz zu einem immer schnelleren Schlagrhythmus angetrieben, und der Schweiß lief ihm das Gesicht hinunter. Ein gesunder Mann gegen zwei müde Erschöpfte. Zwei ausgeruhte Beine gegen zwei, die ihre doppelte Last kaum noch tragen konnten. Der Gedanke, daß ihre Chancen nicht gerade die besten waren, wollte Pitt nicht mehr aus dem Kopf gehen. Dann waren die Schritte vorüber und in einer anderen Richtung verschwunden.
    »Kommt, kommt«, flüsterte Summer drängend. Sie hatte sich den Korridor weiter hinunter ebenfalls in einem Türeingang verborgen gehabt. »Jetzt ist der Weg sicher.«
    Pitt legte seinen Arm wieder fest um Giordinos Oberschenkel und ging schwankend weiter.
    »Wieviel Zeit noch?« fragte Pitt.
    »Wenn die Rakete genauso wie geplant abgefeuert wird, dann werden wir es nicht mehr schaffen«, antwortete Giordino grimmig.
    »Der Zeitplan wird exakt eingehalten werden«, keucht e Pitt.
    »In dem Punkt hat sich Delphi getäuscht. Wenn die Navy keine Antwort auf die Kapitulationsforderung erhält, dann wird man das als einen Akt fortgesetzten Widerstands interpretieren und den Unterwasserberg in die Luft jagen.«
    Summer faßte nach Pitts Arm und führte ihn weiter. Pitt taumelte voran, einen Schritt nach dem anderen, und bei jedem sagte er sich, nur noch einen einzigen, und sie wären am Ziel.
    Endlich, als er schon fast kein Gefühl mehr in seinen Armen hatte, blieb Summer vor einer der Türen im Felsen stehen.
    Vorsichtig legte sie ein Ohr an das Holz und lauschte einen Augenblick lang. Dann drückte sie die Tür rasch auf und schlüpfte hinein. Pitt stolperte ihr hinterher und sank, als er die Schwelle kaum überquert hatte, sofort auf die Knie. Vorsichtig ließ er Giordino auf den roten Flauschteppich gleiten, der den Boden bedeckte. Summer war weitergeeilt zu einem breiten Bett, das in einer Grotte stand, die in die Felswand am anderen Ende des Raumes geschlagen worden war. Verzweifelt schüttelte sie die schlafende Adrian.
    »Wachen Sie auf, Miß Hunter. Bitte wachen Sie auf!«
    Adrians erste Antwort war leises Stöhnen. Schließlich faßte Summer sie bei einem Handgelenk und zog sie, nackt wie sie war, einfach von dem Bett herunter.
    Als Adrian erschrocken die Augen aufschlug und Pitt und Giordino erschöpft auf dem Teppich sitzen sah, war sie sofort hellwach. Ohne auch nur den Versuch zu machen, ihre Nacktheit zu verbergen, kam sie quer durch den Raum herbeigeeilt und ließ sich neben Pitt auf die Knie sinken.
    »O mein Gott, Dirk! Was hat man mit dir gemacht! Und was willst du hier?«
    »Wir sind gekommen, um dich zu holen«, brachte er mühsam zwischen keuchenden Atemstößen hervor.
    Adrian schüttelte langsam den Kopf, als wollte sie seinen Worten nicht glauben.
    »Nein, das ist unmöglich. Hier führt kein Weg hinaus.«
    »Gleich nebenan, in Summers Schlafzimmer, gibt es einen Durchgang, der zum Meer führt…«
    Pitt wurde von einem fernen Grollen unterbrochen. Die
Monitor
hatte ihre Rakete abgefeuert, und soeben mußte das Geschoß die Wasseroberfläche durchschlagen haben. Der Raum erzitterte unter der ersten Druckwelle, und die Samtvorhänge neben dem Bett schwangen leise hin und her. Ein paar filigranartige Korallenfiguren, die auf einem niedrigen Steintisch aufgestellt worden waren,

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